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Das geschwaerzte Medaillon

Das geschwaerzte Medaillon

Titel: Das geschwaerzte Medaillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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entschieden, was ich mit ihm oder mit deiner Freundin dort drüben machen werde.«
    Die Drohung in seinen Worten war unmissverständlich. Er würde alles tun und jeden gegen mich verwenden, um mich an ihn zu binden.
    »Du kannst ihr nichts anhaben«, sagte ich so überzeugt, wie ich nur konnte. Als er wieder sprach, war der Wahnsinn deutlich in seine Augen getreten.
    »Ich kann sie vielleicht nicht kontrollieren, aber ich kann sie immer noch töten.«
    Die Wahrheit darin war zu schmerzhaft, um sie auch nur zu denken. Wie um seine Worte und meine Gedanken noch zu unterstreichen, schrie Keira auf.
    »Nur dass du weißt, dass ich nicht bluffe«, flüsterte er süffisant.
    »Wehe du tust ihr etwas an.«
    Er lächelte mich einnehmend an.
    »Das liegt in deiner Hand, mein Herz.«
    Noch bevor ich mich dagegen wehren konnte, lagen seine Lippen auf meinen. Ich wollte schreien und ihn wegstoßen, aber mein Körper war wie erstarrt. Ich nahm nur noch den brennenden Schmerz wahr, der sich von meinen Lippen in meinen ganzen Körper ausbreitete.
    »Du wirst mich lieben«, hauchte er mir schließlich ins Ohr und er sagte es mit so einer Endgültigkeit, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    »Bringt sie in ihre Gemächer«, wies er plötzlich seine Erdwesen an. Ich stand immer noch wie versteinert da und war in dem Schmerz gefangen. Ich brauchte einen Moment, um mich genug zu sammeln, damit ich sprechen konnte. Als ich es schließlich schaffte, klang meine Stimme brüchig und schwach. Als hätte sein Kuss meine Stimmbänder versenkt. Das zufriedene Grinsen, das sich dabei auf seinem Gesicht ausbreitete, war unerträglich.
    »Ich will Keira bei mir haben«
    Ich hoffte, dass ich so viel verlangen konnte. Er sah mich einen Moment stirnrunzelnd an und betrachtete dann Keira, als würde er abwägen, wie gefährlich sie werden könnte. Er zuckte schließlich mit den Schultern.
    »Wie du wünschst«, dann wandte er sich ganz nebensächlich an Keira, die immer noch mit den Krallen der Wesen an Ort und Stelle gehalten wurde.
    »Ach Keira ... gib dir keine Mühe einen Fluchtversuch zu starten. In jedem Tunnel warten mehr als tausend meiner Diener und wie du weißt, müssen sie weder trinken noch essen oder schlafen. Es wäre nur ein unnützes Ärgernis.«
    Dann war sein Gesicht wieder ganz nahe bei meinem.
    »Wir sehen uns schon bald wieder, mein Herz.«
    Endlich wich er von mir zurück und verließ mit einem leichten, federnden Schritt die große Halle. Es war, als würde ein Bann von mir abfallen und ich konnte mich wieder bewegen. Ich stürzte zu Keira, die inzwischen über ihrer eignen Blutlache stand und trotzdem noch versuchte, aus den Fängen der Wesen zu entkommen.
    »Keira«, flüsterte ich besorgt, als die Erdwesen von ihr abließen und sie unkontrolliert zur Erde fiel. Ich hatte sie noch nie in einer derart geschwächten Lage gesehen.
    »Hier entlang«, grollte das Erdwesen und versuchte eine einladende Geste zu imitieren. Der Anblick wäre komisch gewesen, wären wir nicht Gefangene in einem unterirdischen Palast. Denn genau das schien es zu sein. Ich versuchte Keira mit meiner gesunden Hand so gut ich konnte beim Aufstehen zu helfen. Sie schwankte, als sie sich aus ihrem eigenen Blut erhob. Ich stützte sie und sie stütze in gewisser Weise mich. Das Erdwesen führte uns durch die linke Tür. Der Raum dahinter offenbarte sich als ein Flur, von dem unzählige Türen abgingen. Ich war zu sehr auf Keira konzentriert, um weiter mitzubekommen, durch wie viele Türen wir gingen und wie viele Flure wir entlang liefen. Als das Erdwesen endlich stehen blieb, waren bestimmt weitere fünfzehn Minuten vergangen.
    »Eure Gemächer, Gebieterin.«
    Die Anrede verdutzte mich kurz. Ich bezweifelte doch sehr, dass ich irgendjemandem etwas gebieten konnte. Ich drückte die Tür mit meinem Rücken auf und blieb wie angewurzelt stehen. Ich stand inmitten eines Wohnzimmers, wie es nur in den nobelsten Hotels existieren würde. Hotels, die ich mir nicht leisten konnte und das bedeutete schon etwas. Noch überraschender war es allerdings, so etwas Normales hier zu finden. Auch wenn die Stadt beeindruckend war, so hatte sie doch ein wenig rückständig gewirkt. Dieses Zimmer oder Suite oder Apartment, wie auch immer man es nennen sollte, war das genaue Gegenteil. Dass Einzige, was ich nicht entdeckte, war ein Fernseher oder Computer.
    Erst das leise Stöhnen von Keira riss mich aus meinen Gedanken. Schnell, zumindest so schnell wie möglich,

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