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Das geschwaerzte Medaillon

Das geschwaerzte Medaillon

Titel: Das geschwaerzte Medaillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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Auch wenn er es gleich vermutlich nicht mehr tun würde.
    »Craig«, wimmerte ich. Ich wollte ihn nicht derartig verletzten. Er wollte mich in den Arm schließen, aber ich stieß ihn weg.
    »Craig, ich habe fast mit einem anderen geschlafen«, ich sagte es ohne jedes Gefühl. Er schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Das sagst du jetzt nur so.«
    Ich biss mir auf die Lippe und schmeckte sofort Blut.
    »Nein. Das tu ich nicht. Es ist die Wahrheit.«
    Ein Ausdruck trat in seine Augen, der mich wünschen ließ, dass ich tot wäre. Fast dachte ich, mein Wunsch würde erfüllt, als ich zu Boden gerissen wurde. Ein gehässiges Lachen erklang in meinen Gedanken. Die Zeit war abgelaufen. Verwirrt, verletzt und besorgt tat Craig einen Schritt auf mich zu. Ich keuchte und hielt mir die rechte Hand. Ein Schmerz brannte auf und bohrte sich in die scharlachrote Narbe auf meiner Handfläche. Ein heiserer Schrei entrang sich meiner Kehlen, als meine Haut entlang der Narbe aufbrach. Blut ergoss sich aus dem Schnitt, der, wie damals, vor meinen Augen immer tiefer wurde.
    »Renn!«, schrie ich Craig an. Er sah mich zerrissen an. Der Ausdruck des Betrogenseins stand noch immer schmerzhaft deutlich in seinen Augen. Ich biss die Zähne zusammen. Der Schmerz drohte mein Bewusstsein zu übermannen und mich in die Schwärze der Ohnmacht zu ziehen.
    »Ich habe dich betrogen«, knurrte ich mit schmerzverzerrter Stimme. Ich konnte mich nicht bewegen. Ich konnte nur auf die Hand starren und auf die weißen Knochen, die sich von meinem tiefroten Blut abhoben.
    »Renn! Bitte!«, schrie ich ihn in Gedanken an. Zu mehr war ich nicht mehr fähig. Er sah mich an, als hätte ich ihm gerade einen meiner Dolche ins Herz getrieben, dann drehte er sich um und rannte in die Richtung, die ich ihm gesagt hatte.
    Ich litt. Mein Körper, meine Seele. Ich litt Höllenqualen bei dem Wissen, Craigs Liebe soeben verloren zu haben. Ich hatte es wohl nicht anders verdient. Ich sackte nach vorne und schlug mit einem dumpfen Ton auf den polierten Steinboden. Mein Blut breitete sich unter meiner Hand aus und das Feuer des Schmerzes löschte mein Bewusstsein.

Adam und Eva

    Das Erste, was ich spürte, war das brennende Stechen meiner Hand. Dann erst drangen die eigentlich fast genauso schmerzhaften Kopfschmerzen an die Oberfläche. Keines von beidem kam aber nur annähern an den Schmerz heran, den die Erinnerung an Craigs Augen auslöste. Sofort spürte ich wieder den stechenden Schmerz im Hals und die Tränen, die mit rasender Geschwindigkeit in meine Augen stiegen.
    »Craig ...«, murmelte ich mit erstickter Stimme.
    »Er ist in Sicherheit. Vorerst«
    Ich fuhr so schnell hoch, dass der Raum um mich sich heftig zu drehen anfing und für ein paar Sekunden wieder schwarz wurde. Wie hart hatte ich mir meinen Kopf wohl gestoßen?
    »Du solltest vielleicht ein wenig langsamer machen, wenn du nicht gleich schon wieder bewusstlos werden willst.«
    Keira saß in einem Sessel mir gegenüber und versuchte, mich sorgenlos anzulächeln. Es gelang ihr natürlich nicht. Keira war nie sorgenlos und in unserer jetzigen Lage erst recht nicht.
    »Wo ...«, setzte ich an, schüttelte dann aber den Kopf. »Sag es mir nicht. Es ist bestimmt besser, wenn ich es nicht weiß.«
    »Janlan, was ist passiert? Wie hast du das mit deiner Hand wieder geschafft und vor allem, was hast du zu Craig gesagt?«
    Ihr Blick war bohrend. Ja sogar ein wenig vorwurfsvoll. Weil ich mich verletzt hatte oder weil ich Craig verletzt hatte? Ich wusste nicht, was von beidem zutraf. War es möglich, dass ich nicht bemerkt hatte, dass er für sie in den ganzen Monaten auch sehr wichtig geworden war. So wichtig, dass sie sauer auf mich sein würde, wenn ich ihn aufs Tiefste verletzte.
    »Das war er«, sagte ich leise und starrte auf meine provisorisch verbundene Hand. Das letzte Mal hatte ich bei dieser Verletzung ins Krankenhaus gemusst.
    »Craig?«, fragte Keira mit überraschtem Ton.
    »Nein!«, entfuhr es mir. »Natürlich nicht. ER.«
    Ich wollte seinen Namen nicht aussprechen. Musste sie mich denn unbedingt dazu zwingen. Es war doch mehr als klar, wen ich meinte. Sie zog eine Augenbraue hoch, als sie zu verstehen schien und gleichzeitig schlich sich Skepsis in ihre Augen.
    »Er war doch gar nicht mit euch auf dem Flur. Zumindest hat Craig davon nichts gesagt.«
    Ich zuckte bei seinem Namen zusammen. Wieder wollte ich fragen, wo er war. Zu ihm rennen und mich entschuldigen. Ihm erklären, dass ich nicht ich gewesen

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