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Das geschwaerzte Medaillon

Das geschwaerzte Medaillon

Titel: Das geschwaerzte Medaillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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bringst dich damit selber um.«
    Ich nickte. »Mag sein, aber dann ist er wenigstens in Sicherheit. Ich bin hier gefangen. Ich kann nicht erlauben, dass er mit mir hier bleibt und stirbt.«
    »Janlan, warum machst du das? Warum stößt du uns beide weg?«
    Ihre Stimme konnte nicht verbergen, wie verletzt sie war, auch wenn sie es versuchte. Also hatte ich es doch geschafft, beide zu verletzten. »Erfolgreiche Nacht«, dachte ich bitter.
    »Tu ich nicht, aber ich kann euch auch nicht hier bleiben lassen.«
    Sie sah weg. Ich war sicher, dass ihre Augen ungewöhnlich stark glitzerten.
    »Wie bin ich eigentlich hergekommen?«, fragte ich, um schnell das Thema zu wechseln. Keira räusperte sich, bevor sie mir antworten konnte.
    »Carmen kam mit dir durch die Tür, gerade als ich losrennen wollte. Für so eine kleine Frau ist sie ziemlich stark.«
    »Oh, dann muss er sie geschickt haben.«
    Warum hatte er mich nicht einfach verbluten lassen? Warum mich schwer verletzen und dann retten? Warum erst überhaupt meine gebrochene Hand heilen, nur um sie dann wieder ähnlich schlimm zu verletzen? Er musste meine gebrochene Hand einfach geheilt haben. Ich konnte es mir anders nicht erklären. Damit er mich noch mehr quälen kann, beantwortete ich mir schließlich meine eigene Frage. Das hier war noch lange nicht vorbei.
    »Hat sie etwas von Craig gesagt?«, fragte ich ängstlich. Vielleicht würde er ihn suchen lassen. Sehr wahrscheinlich würde er ihn suchen lassen. Craig war noch lange nicht sicher, auch wenn er nicht mehr in diesem Kerker saß. Er war noch lange nicht in Sicherheit.
    »Keira, wir müssen schnell handeln. Wir können nicht mehr warten, ansonsten kommt hier keiner mehr weg. Wir -«
    Ich wusste nicht mehr, was ich sagen wollte. Mein Kopf schwirrte und fühlte sich an, als wäre er nicht mehr mit meinem Körper verbunden. Meine Augenlieder flackerten.
    »Vielleicht, aber nicht mehr heute Nacht«, hörte ich Keira gerade noch sagen. Dann war es auch schon wieder zu viel für meinen Körper.

    »Janlan, wach auf«, flüsterte Keira und legte mir eine Hand auf die Stirn, wie um zu sehen, ob ich Fieber hatte.
    »Was ist?«, nuschelte ich erst, dann fuhr ich mit einem Ruck hoch. »Ist was passiert?«
    Sie sah mich besorgt an.
    »Du hast Fieber.«
    Das war keine Antwort. Auch wenn sie sicher Recht hatte, so schlecht wie ich mich fühlte. Ich war sicher, einen Vampir zu erblicken, wenn ich es zu einem Spiegel schaffen sollte.
    »Deshalb wirst du mich wohl kaum geweckt haben.«
    Ich versuchte sie streng und forschend anzusehen, aber das gelang mir mit meinem kränklichen Aussehen offenkundig nicht. Sie sah mich so besorgt an, dass mir Angst die Kehle hinauf kroch.
    »Was ist? Sag schon.«
    Sie zögerte noch einen Moment, der mir unerträglich lang vorkam.
    »Es ist ... Du hast eine Art unfreiwilliges Date.«
    »Oh.«
    »Carmen war eben hier. Sie sagte ... Sie sagte, dass er dich in seinen Gärten erwarten würde.«
    »Gärten«, fragte ich verwirrt. Wir waren unter der Erde. Wo zum Teufel sollte es hier einen Garten geben. Keira nickte. Aber die Tatsache, dass es hier einen Garten geben sollte, schien sie kaum zu wundern. Alles, was in ihr Gesicht geschrieben stand, war Sorge.
    »Wann?«, fragte ich tonlos.
    »Sie holt dich in fünfzehn Minuten ab.«
    Die Vorstellung gefiel ihr ganz und gar nicht. Nicht dass sie mir auch nur irgendwie im Geringsten zusagte. Er hatte mir aus der Ferne die Hand aufgerissen. Was würde er tun, wenn ich direkt vor ihm stand.
    »Und du?«, fragte ich, um meine Gedanken abzulenken. Sie zuckte mit den Schultern.
    »Ich darf mich wohl immer noch frei bewegen. Vielleicht kann ich dir folgen«, überlegte sie leise.
    »Nein, das wirst du ganz sicher nicht!«
    »Janlan, was soll schon passieren.«
    Sie versuchte gleichgültig zu klingen, aber sie war zu klug, um nicht zu wissen, was passieren könnte.
    »Vergiss es und ich weiß, wenn du dich in der Nähe aufhältst, also versuche es gar nicht erst. Du könntest -«, mir versagte für einen Moment die Stimme. »Du könntest nach Craig sehen.«
    Der Schmerz in meinen Augen reichte aus, um sie zu überzeugen.
    »Okay. Aber vorher müssen wir dir etwas anderes anziehen, so lass ich dich nicht gehen.«
    Ich sah prompt an mir herunter. Ein blutiges Negligé.
    »Ja, das wäre nicht besonders klug«, stimmte ich zu und unterdrückte den Schauer, der mich überfallen wollte, als ich daran dachte, wie er auf ein solches Outfit reagieren würde. Eine Jeans und

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