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Das geschwaerzte Medaillon

Das geschwaerzte Medaillon

Titel: Das geschwaerzte Medaillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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Meister könnte alles und jeden beherrschen, wenn wir das Falsche tun.«

»Vielleicht. Vielleicht ist das Falsche auch genau das Richtige. Die Frage ist: Was willst du tun?«
    Ich schwieg für einen Moment. Es gab nur eine Sache, die ich wollte und diese war mehr als egoistisch.
    »Ich will Craig.«
    Keira nickte. Sie hatte das genauso gewusst wie ich.
    »Dann werden wir ihn zurückholen.«
    »Und was ist mit dem Schicksal der Welt?«
    Ich sah sie kritisch und vielleicht auch ein wenig flehend an. Ein Teil von mir hoffte, dass Keira, wie durch ein Wunder, die Lösung für alles hatte und sie bis jetzt nur aus Spaß für sich behalten hatte.
    »Das sehen wir dann.«
    »Warum bist du so ruhig? Solltest du als Schützerin nicht alles tun, um mich dazu zu bringen, die Welt zu retten und nicht eine Person, die für die ganze Welt vielleicht unbedeutend ist?«
    Sie zog eine Augenbraue hoch und sah mich verwundert an.
    »Ich denke, du hast da etwas verwechselt oder vergessen, denn eigentlich solltest du wissen, dass ich nicht die Schützerin der Welt bin, sondern deine, und allem voran bin ich deine beste Freundin. Und wie ich bereits sagte: Das letzte Mal haben deine Gefühle uns gerettet. Deine Sicht der Dinge und wie du mit ihnen umgegangen bist. Vielleicht hätte jemand anderes es anders gelöst und damit die Seelen auf die Welt losgelassen. Du wirst schon ein wenig mehr in dich vertrauen müssen. Du hast es einmal geschafft ihn und mich zu retten und dazu noch die Welt, also, warum solltest du es nicht wieder schaffen?«
    Sie grinste mich aufmunternd an.
    »Weil ich nicht mehr sicher bin, was ich bin«, flüsterte ich unsicher und wich ihrem Blick aus.
    »Mh, lass mal sehen. Soweit ich weiß, bist du Janlan Alverra, Seelenseherin und Oberhaupt des Ordens von Alverra, Hüterin des Amuletts der Seelentropfen, Retterin der Welt und Freundin. Ach, und du scheinst die mächtigste Seelenseherin zu sein, die bis jetzt gelebt hat. Das hört sich doch alles ganz gut an.«
    Sie grinste wieder, aber als ich nicht überzeugt schien, fügte sie leise, aber eindringlich, hinzu: »Du hättest diese Magie nicht, wenn du nicht mit ihr umgehen könntest oder nicht für sie bestimmt wärst. Sie macht dich zu keinem anderen und sie ist auch nicht schlecht, solange du sie nicht für etwas Schlechtes einsetzt. Es sind nicht die Fähigkeiten, die einen definieren, sondern wie wir sie einsetzen.«
    »Wann genau bist du so weise geworden?«, fragte ich mit einem schwachen Lächeln. Sie zuckte mit den Schultern und anstatt darauf zu antworten, fragte sie: »Also, wohin?«
    Ich zuckte unschlüssig mit den Schultern. Ich wusste nicht, wohin oder was zu tun war. Keira seufzte, was mich verwundert zu ihr sehen ließ. Ich hatte nicht erwartet, dass sie genervt war.
    »Du stehst heute wohl gerne auf dem Schlauch oder warum muss ich dir alles aus der Nase ziehen? So verunsichert kannst du gar nicht sein.«
    »Was meinst du?«
    »Hast du mir nicht mal erzählt, dass du eine Art Verbindung zu ihm hast? Einen Faden oder ein Band oder so etwas, das du das erste Mal hier im Tal bemerkt hast.«
    Wieder sah ich sie verwundert an.
    »Du merkst dir auch alles, oder?«
    Sie grinste. »Zumindest die wichtigen Sachen, den Rest deines Geplappers blende ich meistens aus.«
    »Also, kannst du dieses Band noch sehen? Wenn ja, müsste es dir doch sagen, wo Craig ist, oder nicht?«
    Ich ohrfeigte mich in Gedanken dafür, nicht selbst daran gedacht zu haben. Wie hatte ich das bloß vergessen können? Gerade als der Funken Hoffnung in meinem Magen Fuß zu fassen schien, kam mir der Gedanke, der ihn sofort wieder erstickte.
    »Ich kann die Richtung sehen, so etwa wie eine Fluglinie, aber nicht den direkten Weg. Wir könnten irgendwann plötzlich vor einer Wand oder einem Abgrund stehen.«
    »Na und. Das zeigt uns zumindest erstmal die richtige Richtung, das ist immerhin ein Anfang. Also, hier ist dein Rucksack. Da du eh nicht schlafen willst, können wir genauso gut gehen, jetzt, da wir mit den Erinnerungen gesprochen haben.«
    Sie hielt mir den Rucksack hin und wartete, dass ich ihn ihr endlich abnahm. Als ich keine Anstalten machte das zu tun, stöhnte sie gespielt hörbar.
    »Sonst noch etwas, was wir nur hier erledigen können? Versteh mich nicht falsch, dieses Tal ist der Hammer, aber ich gehe hier lieber weg, als dir dabei zuzusehen, wie du unruhig durch die Gegend zappelst. Also? Los?«
    Sie hatte Recht. Wie so oft. Mir fiel nichts ein, weshalb wir noch länger

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