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Das geschwaerzte Medaillon

Das geschwaerzte Medaillon

Titel: Das geschwaerzte Medaillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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wie Jahre vergingen. Die Tür zur Seele. Genau das waren Augen. Und in diesem Moment breitete sich Craigs Seele in all ihren Facetten vor mir aus und ich konnte wirklich sehen, wie sehr er mich liebte. Es war fast, als würde ich wieder seinen Seelengeist sehen. Alles, was ihn ausmachte und was er war. Seine Liebe war in jedem Winkel seiner Seele ersichtlich und ich wusste, dass es in mir genauso aussah.
    »Zu echt«, flüsterte ich erneut und legte meine rechte Hand auf seine Brust. Genau dort, wo sein Herz saß. Ich spürte jeden Herzschlag. Er vibrierte durch meine Hand und verschmolz mit meinem eigenen. Ich drückte ihn sanft in das hohe Gras. Wir waren verborgen vor allen Blicken. Hoch oben auf einem Berg und völlig alleine. Ich spürte, wie seine Hände über meinen Rücken glitten und er mich noch enger an sich zog. Ich löste meine Lippen nur soweit von seinen, dass ich sprechen konnte.
    »Ich halte es nicht aus, von dir getrennt zu sein. Ich werde verrückt und das ist jetzt nicht nur so eine Redensart.«
    Er küsste mich, bevor er antwortete: »Du wirst nicht verrückt.«
    »Craig -«, wimmerte ich fast schon.
    »Janlan, ich liebe dich. Glaubst du nicht, ich wüsste, wenn du verrückt wärst?«
    Ich grinste und fragte: »Du liebst mich also?«
    »Sag du es mir«, neckte er mich. Bevor ich etwas Schlaues antworten konnte, lenkten seine Lippen mich wieder ab und konzentrierten jeden Gedanken auf ihn. Ich wusste nicht, wie viel Zeit verging oder wie lange ich in seine Arme geschmiegt an der Klippe saß. Es musste eine lange Zeit gewesen sein und irgendwann war ich schließlich eingeschlafen.
    Als ich aufwachte, hielt ich die Luft an und traute mich nicht die Augen aufzumachen. Erst als ich das gleichmäßige Heben und Senken seines Brustkorbs spürte und die Wärme, die von ihm ausging, öffnete ich sie. Er zog mich wieder näher an sich und schloss mich noch enger in seine Arme. Er war wach. Wahrscheinlich hatte er mich schon eine ganze Weile beobachtet.
    »Ich dachte du wärst vielleicht weg, wenn ich aufwache.«
    Er antwortete nicht, sonder zog es vor mich zu küssen. Als er sich plötzlich zurückzog, sah ich ihn stirnrunzelnd an.
    »Craig?«, fragte ich verunsichert.
    Er sah mich immer noch liebevoll an, aber nun lag etwas Trauriges und Verletzliches in seinem Blick.
    »Du weißt es.«
    Ich sah verwirrt in sein Gesicht. Der schlagartige Umschwung seiner Laune machte mir Angst. Ich fühlte, wie der Druck der Realität wieder Gewalt über mein Herz bekam. Ich fürchtete mich vor dem, was auch immer er sagen wollte. Es war nicht gut und das wusste ich.
    »Du kannst nicht die Welt für mich opfern.«
    Ich spürte, wie Tränen in meine Augen aufstiegen. Ich versuchte sie zu bekämpfen, aber lange würde ich sie nicht zurückhalten können.
    »Janlan ...«, flüsterte Craig beruhigend.
    »Craig, nicht -«, meine Stimme erstickte.
    »Janlan, du würdest es dir nie verzeihen. Du würdest an dem Wissen, dass du all die Menschen hättest retten können, zugrunde gehen.«
    Er zwang mich sanft, ihn anzusehen. Die Krämpfe waren mit einem Schlag wieder da und schienen schlimmer als jemals zuvor.
    »Craig, ich kann dich nicht einfach -«, ich schaffte es wieder nicht den Satz zu beenden.
    »Das verlange ich auch nicht von dir. Ich will nur, dass du ehrlich zu dir bist und weißt, dass ich nichts anderes von dir erwarten würde.«
    »Craig ... bitte ...«
    Er küsste mich und ich mochte nicht, wie es sich anfühlte. Es war kein normaler Kuss. Es war eine Verabschiedung.
    »Ich liebe dich, Janlan.«

    »Craig!«, schrie ich und saß plötzlich wieder neben Keira auf dem Beifahrersitz. Mein Gesicht war tränenüberströmt. Es war wirklich nur ein Traum gewesen. Ein Traum, der so perfekt und echt gewirkt hatte und dann plötzlich zum Albtraum wurde.
    »Janlan! ... Janlan!«
    Keira hielt mein Gesicht in ihren Händen und sah mich besorgt an. Sie versuchte mich in eine Umarmung zu ziehen, die mich beruhigen sollte.
    »Craig«, wimmerte ich und versank in den Armen meiner besten Freundin.
    »Beruhigt dich, Janlan, es war nur ein Traum.«
    Das war genau das Falsche. Jetzt entglitt mir jede Kontrolle. Meine Augen brannten, als ich endlich nicht mehr weinen konnte. Zumindest schien es, als befände sich nicht mehr genug Flüssigkeit in mir, um auch nur noch eine weitere Träne zu vergießen. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich jemals in meinem Leben so viel geweint hatte. Ich fühlte mich wie ein schwaches, kleines

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