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Das Gesetz der Balance - chinesisches Gesundheitswissen für ein langes Leben

Das Gesetz der Balance - chinesisches Gesundheitswissen für ein langes Leben

Titel: Das Gesetz der Balance - chinesisches Gesundheitswissen für ein langes Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfe und Unzer
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oder doch zu Hause bleiben, hängt vom Funktionskreis Herz ab, denn er ist für die tatsächliche Durchführung der Pläne des »Heerführers« Leber verantwortlich.
    Die Chinesen haben festgestellt, dass es in den Bereich des Funktionskreises Leber fällt, wie flexibel und wie dynamisch ein Mensch mit seinen Vorsätzen umgeht. Damit beschreiben sie etwas Funktionelles, das mit dem Körper, dem Geist und der Psyche zu tun hat.
    Aus unserer Sicht hat die Fähigkeit, sich etwas vorzunehmen, erst einmal nichts mit dem Körper zu tun. Wir betrachten Körper, Seele und Geist als eigenständige Aspekte unseres Daseins. In der chinesischen Weltanschauung dagegen sind diese Ebenen nicht voneinander getrennt, sondern durch deutliche Beziehungen und Parallelen miteinander verbunden.
    Dieser Denk- und Erfahrungsansatz ermöglicht uns TCM-Ärzten, das gemeinsame Prinzip hinter körperlichen und seelischen Vorgängen zu ergründen.
    AKTIVE ENERGIEN VERWIRKLICHEN
    Zum Funktionskreis Leber gehört auch die Fähigkeit, Aktivität zu erzeugen. Damit kein Stau entsteht, müssen diese aktiven Energien ausgelebt werden. Um Ihre seelische und körperliche Gesundheit zu erhalten, sollten Sie daher alle Ideen und kreativen Möglichkeiten, die in Ihnen stecken, praktisch umsetzen.
    Es gibt Menschen, die sich ständig Dinge vornehmen, aber immer verhindert sind, sie auch zu tun. Eine solche Situation stellt für den gesamten Organismus eine große Belastung dar, weil dann die Funktionskreise Leber und Herz nicht harmonisch zusammenspielen können.
    Leider finden sich in unserer Arbeitswelt viele Beispiele für derartige Blockaden. So bekommen kreative Menschen durchaus kreative Jobs, in denen sie eine Menge guter Ideen entwickeln können. Doch umgesetzt werden ihre Konzepte von anderen. Aus der Sicht der TCM ist diese Arbeitsteilung auf keinen Fall wünschenswert. Viel besser und gesünder wäre es, die eigenen kreativen Ideen auch selber umzusetzen. Denn sonst entsteht leicht eine Disharmonie bzw. ein Zustand der Verkrampfung, der einen Menschen hindert, sich zu entspannen. Diese Form der Blockierung kann am besten mit »wollen, aber nicht können« umschrieben werden.
    DIE YIN-SEITE DES FUNKTIONSKREISES
    Die Fähigkeit, Vorsätze zu fassen und Ideen zu entwickeln, gehört zur aktiven Seite des Funktionskreises Leber. Ein Mensch ist leistungsbereit und verlangt danach, dass sich seine Aktivität konkret äußert. Dieser Teil, der nun tatsächlich etwas unternehmen will, resigniert nicht so leicht vor Schwierigkeiten. Tritt ein Widerstand auf, dann investiert er Kraft. Er kämpft. Kommt es jedoch zu einem Problem, das nicht bereinigt werden kann, verausgabt sich der Funktionskreis Leber. Eventuell macht er auch Dinge, die nicht besonders förderlich sind. Wie konstruktiv er tatsächlich handelt, hängt von seiner Yin-Seite ab. Denn das Yin bestimmt, aus wie viel Spannkraft der Funktionskreis Leber schöpft, wie auch das Ausmaß der Dynamik zwischen Anspannen und Entspannen.
    In diesem Zusammenhang kommt das Blut ins Spiel. Blut oder Xue (siehe > , > ) ist alles, was wir brauchen, um stoffliche Qualität zu entfalten. Dazu gehören sämtliche Bausteine, die sich in unserem Körper befinden, wie z. B. Vitamine, Mineralien und Aminosäuren. Sozusagen alles Rohmaterial im Körper wird in der TCM als Xue bezeichnet und stellt den Yin-Baustoff dar.
    Darüber hinaus umfasst Blut oder Xue sämtliche Substanzen, die etwas mit den Leistungen des Gehirns zu tun haben, wie etwa das Verstehen oder die Denkfähigkeit. Denn um uns etwas zu merken, brauchen wir struktive Fähigkeit (siehe > ) und diese benötigt irgendeine Form der Materialisierung.
    DIE LEBER SPEICHERT DAS BLUT
    Bekanntlich besteht die Leber aus sehr viel Blut und wurde daher in früheren Jahrhunderten unmittelbar mit der Vitalität assoziiert – bei uns wie auch in China. Daher ist es gar nicht verwunderlich, dass die Chinesen gerade für den Bereich, der für die Aktivierung von Lebenskräften steht und ein Reservoir von Fähigkeiten ist, das Etikett »Funktionskreis Leber« gewählt haben. In den traditionellen medizinischen Texten heißt es: »Die Leber speichert das Blut.« Damit ist gemeint, dass der Funktionskreis Leber mit seinem struktiven Anteil die Voraussetzungen bietet, Aktivität tatsächlich umzusetzen.
    Der struktive Anteil des Funktionskreises Leber zeigt sich auch in den Sehnen, Muskeln und Fingernägeln. Wenn sich durch dauernde Anspannung das Yin der Leber erschöpft,

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