Das Gesetz der Balance - chinesisches Gesundheitswissen für ein langes Leben
ist!
Lunge: Ja, ja, die Vergangenheit – aber wie geht es euch heute, was macht ihr denn zur- zeit gerade?
Leber: Immer beschäftigt! Das Leben ist viel zu kurz für Langeweile. Immer in Bewegung.
Herz: Immer hast du es so eilig. Wohin treibt es dich denn?
Leber: Ich halte es mit dem Spruch: Egal wohin, Hauptsache man ist vorne mit dabei.
Lunge: Unglaublich. Die Frau strömt eine Unruhe aus…
Niere: In erster Linie stellt sich ja die Frage nach dem »Wozu«. Unsere Kräfte sind begrenzt, also sollten wir uns auch bemühen, sie effektiv und wohldosiert einzusetzen.
Lunge: In der Ruhe liegt die Kraft, liebe Leber. Du solltest lernen, gelegentlich auszuatmen, und nicht nur Vollgas fahren.
Milz: Streitet euch nicht, lasst uns lieber was Gutes essen und trinken.
Herz: Genau – wo ist der Wein?
Leber: Das ist typisch für euch – faul und genusssüchtig und zu nichts zu gebrauchen.
Lunge: Und das ist typisch für dich: hektisch und anstrengend, ohne zu wissen, warum.
Niere: So haben wir hier wieder ein typisches Beispiel dafür, dass Kräfte, die nicht zusammenwirken, verpuffen, anstatt etwas vernünftig zu gestalten. Warum geht es nicht gemeinsam?
Herz: Weil wir kein gemeinsames Ziel haben. Die einen wollen zusammensitzen und sich der Nostalgie hingeben, Freundin Leber will keinesfalls still sitzen und hinaus ins Grüne, das passt nicht zusammen.
Lunge: … zumindest nicht gleichzeitig. Wir könnten es ja nacheinander versuchen.
Herz: Genau – erst ein bisschen trinken…
Milz: …und essen…
Herz: …und dann machen wir einen schönen Ausflug.
Leber: Super, wir könnten ja einen Berg besteigen.
Lunge: Das Wetter ist zu schlecht.
Leber: …oder schwimmen gehen…
Lunge: Das Wasser ist zu kalt.
Leber: …oder Rad fahren.
Lunge: Es wird gleich dunkel.
Niere: Was haltet ihr davon, wenn wir unsere alte Schule besuchen. Es würde mich doch sehr interessieren, wie es dort jetzt aussieht.
Herz: Eine gute Idee – dann haben wir einerseits einen kleinen Aufstieg zum Campus und dennoch wird es nicht zu anstrengend werden.
Milz: Aber lasst uns vorher etwas essen! Dann bin ich dabei.
Die fünf Funktionskreise
Alle fünf Funktionskreise erfüllen spezifische Aufgaben in unserem Organismus. Das gelingt ihnen optimal, wenn sie gesund und ausgewogen sind. Wie Sie Ihre Funktionskreise mit einfachen Mitteln im Alltag stärken und regulieren können, erfahren Sie in diesem Kapitel.
Die Leber – Gelassenheit
DER FUNKTIONSKREIS LEBER gehört zu der Wandlungsphase Holz und damit zum Frühling und zur Farbe Grün.
Im Chinesischen bedeutet das Schriftzeichen für Holz auch »Baum«. Wenn Sie im Frühjahr die Natur beobachten, sehen Sie jedes Jahr aufs Neue, wie sich junges Grün mit ganzer Kraft Bahn bricht. Bäume und Sträucher treiben aus. Zarte Blätter und Blütenknospen entstehen und die ersten Frühlingsblumen erstrahlen in prächtiger Blüte.
Dieses hervortreibende Grün entspricht der Wandlungsphase Holz. Es versinnbildlicht die Entstehung neuen Lebens. Auch die Zuordnung dieser Wandlungsphase zum Osten zeigt, wie sehr sie mit dem Aufkeimen frischer Energie verbunden ist. Denn im Osten geht die Sonne auf und damit beginnt ein neuer Tag mit all seinen Möglichkeiten, die ihrer Verwirklichung entgegenstreben.
VITALITÄT UND FLEXIBILITÄT
Der Funktionskreis Leber trägt die gleichen typischen Charakteristika in sich wie die Wandlungsphase Holz. Die Energie des Holzes und der Leber entspricht der Energie des Frühlings. Im Kreislauf der fünf Wandlungsphasen und gleichermaßen im Kreislauf des Lebens steht sie für den Anfang und das Streben nach Entfaltung.
Und um gesund zu bleiben, ist es das Beste, der Energie diese Entfaltung zu ermöglichen.
Denn wird sie gehemmt, können Krankheiten entstehen. Diese Situation ist dann so ähnlich, wie wenn im Frühling ein Kälteeinbruch kommt. Die jungen Pflanzen werden dadurch an ihrem Wachstum gehindert. Jedoch sobald die Sonne wieder Wärme spendet, regenerieren sie sich und sie sprießen von Neuem.
Übrigens haben auch wir Menschen eine große Fähigkeit zur Regeneration. Genau diese versucht die TCM zu wecken und zu unterstützen.
Neben der aufstrebenden Lebendigkeit ist die Flexibilität ein wichtiges Merkmal der Wandlungsphase Holz. Stellen Sie sich die jungen Triebe oder Äste eines Baumes im Frühling vor. Ganz anders als das harte und spröde alte Holz sind sie höchst biegsam und gleichzeitig voller Saft und Kraft.
Das zugleich weiche und
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