Das Gesetz der Balance - chinesisches Gesundheitswissen für ein langes Leben
Üben und mit zunehmender Übungserfahrung entwickelt sich eine bessere Eigenwahrnehmung und auch ein besseres Körpergefühl. Damit wächst auch Ihr Selbstvertrauen in Ihre körperlichen Fähigkeiten. Vertrauen Sie auf diese positive Wirkung der Übungen. Je stärker das Zutrauen zu sich und den Übungen, desto sicherer ist der Erfolg. Üben Sie täglich wenigstens einmal, wenn möglich, immer zur gleichen Tageszeit.
Vor allem zu Beginn ist es wichtig, dass Sie die Übungen bewusst in Ihren Tagesablauf integrieren – bis Ihnen der neue Rhythmus zur Gewohnheit und regelmäßiges Üben zu einem Bedürfnis geworden ist. Gesteigertes Wohlbefinden und eine zunehmend stabilere Gesundheit sind die beste Motivation für beständiges Weiterüben.
Dass sich am Anfang eine gewisse Verkrampfung einstellt, ist normal. Versuchen Sie, in Ihre Bewegungen Gleichmäßigkeit und Ruhe zu bringen und den Bewegungsablauf einer Übung im Gesamteindruck zu spüren. Schon nach relativ kurzer Zeit werden Sie feststellen können, dass die Bewegungen zu fließen beginnen und sich ein Gefühl von Leichtigkeit und Freizügigkeit einstellt. Ab dann beginnt Qigong zu wirken.
Gut und gesund essen
Nahrung ist eine Form von Qi. Was und wie wir essen, beeinflusst unser Wohlbefinden ganz wesentlich. Die Ernährungslehre der TCM vereint Gesundheit mit Genuss und hat gute Tipps für den Alltag parat. Das zeigen die erprobten Rezepte aus der SILIMA-Küche.
TCM und Ernährung
NAHRUNG IST FÜR UNSEREN Organismus so wichtig wie das Benzin für ein Auto. Aus den Nahrungsmitteln zieht er seine Energie, seine Bausteine (Vitamine und Mineralien), die er für seine Erhaltung braucht. Genauso wichtige Aspekte des Essens sind aber auch der Genuss und die Lebensfreude.
Hier im Westen macht im Zusammenhang mit TCM immer wieder die »Fünf-Elemente-Küche« von sich reden. Unter diesem Begriff kursieren Konzepte, bei denen Diätvorschriften für Kranke nach den fünf Wandlungsphasen (siehe Kapitel 3 und 5) erstellt werden.
Wer beispielsweise eine Störung im Funktionskreis Leber hat, dem werden bestimmte Nahrungsmittel angeraten und andere untersagt. Diese Pro- und Kontra-Listen sind typisch für restriktives westliches Denken, das »gute« und »schlechte« Nahrungsmittel klassifiziert. Ein derartig einseitiges Essen entspricht nicht der Intention der TCM, selbst im Krankheitsfall nicht. Denn keiner der fünf Funktionskreise steht für sich allein, sondern sie sind alle in ihrem Wirken miteinander verwoben. Daher strebt die TCM in der Diätetik eine umfassende Vielfalt und den Ausgleich an. Aus diesem Grunde finden Sie in diesem Buch auch keinerlei Impulse, die Ernährung nach einzelnen Wandlungsphasen bzw. Funktionskreisen auszurichten.
Mir sind einige grundlegende Dinge über Ernährung wichtig, die ich Ihnen im Folgenden nahebringen möchte. Abschließend stelle ich Ihnen köstliche Rezepte aus unserer SILIMA-Küche vor. Einige von ihnen sind leicht nachzukochen, andere sind schon etwas raffinierter. Ich hoffe, dass die Rezepte Ihre Fantasie anregen und Ihnen zeigen, wie Sie mithilfe der TCM die vermeintliche Unvereinbarkeit von »gesund essen« und »gut schmecken« überwinden können. Denn Gesundheitsküche bedeutet keinesfalls den Verzicht auf Genuss. Sie bedarf lediglich ein bisschen mehr an Überlegung und Planung – und den konsequenten Verzicht auf synthetische Zusätze.
DAS QI IN DER NAHRUNG
Die TCM misst der Ernährung so viel Wert bei, weil wir durch das Essen lebenswichtiges Qi (siehe Kapitel 3) aufnehmen. Die Qualität des Qi wird deutlich durch Qualität und Frischegrad der Nahrungsmittel mitbestimmt.
Wer chinesischen Köchen beim Einkaufen zusieht, bemerkt gleich, wie kritisch sie die Waren prüfen. Da wird gerochen, gedrückt, begutachtet und nur das Beste ausgewählt.
Bei uns ist dieses sinnliche Einkaufen leider etwas verloren gegangen. In vielen Geschäften ist es sogar verboten, die Waren zu berühren, weil es als unhygienisch gilt. Aber glücklicherweise gibt es immer noch Läden, in denen wir Gemüse und Obst selbst aussuchen können und nicht in Plastik eingeschweißt kaufen müssen.
Wie gut wir das Qi der Nahrung aufnehmen, bestimmen schließlich unsere Gewohnheiten und Essensrituale. Ob wir das Essen hastig hinunterschlingen oder es in Ruhe genießen, ob wir uns dabei vom Fernsehen berieseln lassen oder in gemütlicher Runde sitzen – all das beeinflusst die Verdauung mehr oder weniger günstig.
NAHRUNGSMITTEL SIND
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