Das Gesetz der Balance - chinesisches Gesundheitswissen für ein langes Leben

gehören, die nach Lust und Laune essen können, was ihnen schmeckt, die keine Gewichts- und keine Stoffwechselprobleme haben, dann dürfen Sie für sich in Anspruch nehmen, dass Ihr Appetit den Bedarf günstig regelt. In diesem Fall können Sie die nächsten Seiten dieses Buches überspringen oder sich auch ein paar neue Anregungen holen. Für alle anderen sind die folgenden Ausführungen sehr wichtig.
    Das Ideal der TCM ist nicht ein Mensch, der Kalorien zählt, Trinkmengen ausrechnet und strenge Diäten einhält. Auch nicht ein Mensch, für den der Genuss in der Quantität liegt. Vielmehr wünscht sich die chinesische Medizin einen sich selbst steuernden Organismus, der ein gesundes Sättigungsgefühl kennt und der sich aus einem breiten, vielseitigen Nahrungsangebot das auswählt, was ihm guttut.
    FRISCHE UND QUALITÄT
    Die Qualität des Essens beginnt bei der Auswahl der Nahrungsmittel. Und hier zählt zunächst einmal die Frische. Leider führen Kühlschränke und Kühlgeräte in vielen Fällen zum Verlust genau dieser wichtigen Eigenschaft.
    Denn wir kaufen viele Lebensmittel auf Vorrat und häufig sogar um einiges mehr als nötig. Wie viel Essen verdirbt daher Tag für Tag in deutschen Kühlschränken?!
    Der Eindruck, dass Nahrungsmittel teuer sind, entsteht wohl auch zum erheblichen Teil, weil die Bedarfsplanung in den Haushalten nicht stimmt. Etliche eingekaufte Nahrungsmittel werden nicht benutzt und schließlich weggeworfen, wenn sie nicht mehr genießbar sind.
    In China gibt es zwar auch Kühlschränke, aber der unbedingte Wille zur frischen Ware ist viel intensiver ausgeprägt als bei uns. Sich trotz des Kühlschranks für frisches Essen zu entscheiden wäre ein guter Schritt in Richtung der gesunden Ernährung.
    GEFÄHRLICHE STOFFE IN NAHRUNGSMITTELN
    Ein weiteres Problem sind Lebensmittel, die künstlich länger haltbar gemacht wurden.
    Wenn Sie beispielsweise eine Dose Tomaten oder ein Glas Kirschen kaufen, finden Sie auf dem Etikett sogenannte E-Nummern verzeichnet. Darunter fallen neben Geschmacksverstärkern und Farb- und Aromastoffen auch chemische Stoffe, welche die Entstehung von Bakterien und Schimmel verhindern. Die meisten davon gelten als gesundheitlich unbedenklich. Aber im Laufe unseres Lebens sammeln wir eine Menge dieser chemischen Stoffe in unserem Organismus an. Wie sich das letztendlich auf unsere Gesundheit auswirkt, wissen wir nicht. Doch es spricht vieles dafür, dass die Rückstände der nicht abbaubaren Stoffe in ihrer Summe durchaus krankheitsrelevant sein können. Daher lege ich Ihnen einen sparsamen Umgang mit solchen künstlichen Bestandteilen dringend ans Herz.
    FLEISCH: QUALITÄT STATT QUANTITÄT
    Qualitativ hochwertige Nahrungsmittel zu essen ist ein wesentlicher Faktor hinsichtlich unserer Gesundheit. Doch um solche Lebensmittel einkaufen zu können, müssen wir sie in dem großen Warenangebot auch entdecken.
    Leider lernen wir heutzutage nicht mehr, die Qualität zu beurteilen. So ist unsere Fähigkeit zur Unterscheidung in dieser Hinsicht nicht sehr ausgeprägt. Wer kann schon auf Anhieb schlechtes von gutem Fleisch unterscheiden?
    Viel zu oft steuert uns der Gedanke an Quantität statt der an Qualität.
    Gutes Fleisch ist teuer, höre ich jetzt manchen sagen, das kann ich mir nicht leisten. Das stimmt nur zum Teil. Fleisch ist ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung, aber nicht der einzige. Wenn Sie das traditionelle Verständnis von 2/3 Fleisch und 1/3 Beilagen umkehren in 1/3 Fleisch und 2/3 Beilagen, dann können Sie sich auch gutes Fleisch leisten. Außerdem wird Ihre Ernährung so auch gesünder. Für ein vollwertiges Mittagessen reichen 100 g Fleisch pro Kopf vollkommen aus. »Weniger ist mehr« könnte für Ihren nächsten Einkauf bei einem guten Metzger vielleicht das richtige Motto sein. Kaufen Sie Fleisch auch nicht auf Vorrat, um es dann im Kühlschrank zu lagern, und achten Sie darauf, dass es aus guter Tierhaltung stammt.
    TIPP
    Achten Sie bei Ihrem nächsten Fleischeinkauf auf Folgendes: Schlechtes Fleisch ist faserig, schwammig und wässrig. Gutes Fleisch dagegen ist fein gemasert und es riecht frisch.
    GEMÜSE: EIN WICHTIGER NÄHRSTOFFLIEFERANT
    Der Gemüseanteil an der Nahrung hingegen kann gar nicht groß genug sein. Denn Gemüse ist ein Lieferant vielfältigster Nährstoffe. Am wirkungsvollsten ist es, wenn das Gemüse nicht zerkocht, sondern mit Biss zubereitet wird. Idealerweise verwenden Sie dazu die Kochtechnik des »Blanchierens«: