Das Gesetz der Balance - chinesisches Gesundheitswissen für ein langes Leben
insbesondere bei Schiffsreisenden großer Beliebtheit erfreuen.
Beim Ingwer als Gewürz scheiden sich hierzulande die Geister. Während manche Menschen Ingwer lieben, lehnen andere ihn völlig ab oder sind sogar angewidert, wenn sie auf Ingwerscheiben beißen oder den scharfen Geschmack in den Mund kriegen.
Wie so häufig liegt auch hier der Schlüssel in der Dosierung! Zu viel Ingwer kann sogar Beschwerden verursachen, Sodbrennen oder Magenschmerzen erzeugen. Richtig dosiert ist er hingegen ein absoluter Segen. Er ist das beste Mittel gegen Blähungen und Verdauungsbeschwerden im Oberbauch, das ich kenne – leistungsfähiger als jede Tablette.
Der Schlüssel zum erfolgreichen Ingwer-Genuss ist die indirekte Anwendung. Das bedeutet, dass wir die Ingwerwirkung auf andere Lebensmittel übertragen, den Ingwer selbst aber nicht essen. Am eindrucksvollsten lässt sich das am Ingweröl zeigen. Es besteht aus Pflanzenöl, in dem Ingwerknollen gebraten werden.
Bei diesem Öl schimmert der Ingwer-Geschmack nur noch ganz leicht durch, in einer Intensität, die niemandem mehr unangenehm auffällt. Die Wirkung ist dennoch erstaunlich positiv. Die Verträglichkeit aller Speisen nimmt durch Ingweröl zu, sie erhalten einen »runden Geschmack«. Probieren Sie es aus und verblüffen Sie damit Ihre Mitmenschen!
Hier das Rezept:
Ingweröl
Zutaten
1l Speiseöl
1kg Ingwerknollen
Zubereitung
Das Speiseöl in den Wok oder einen hohen Topf geben und auf 130 – 140 Grad erhitzen. 1 kg Ingwerknollen in Stücke Schneiden (bei guter Qualität ist Schälen nicht nötig) und im Öl ausbraten lassen, wobei der Ingwer vollständig vom Öl bedeckt sein soll. Den Ingwer nach etwa 25 Minuten mit einem Schaumlöffel entfernen, das Öl so lange weiter auf gleicher Temperatur halten, bis keine Flüssigkeitsblasen mehr aufsteigen. Anschließend das Öl abkühlen lassen und in eine Glasflasche füllen. Verwenden Sie das Ingweröl nach Belieben. Es schmeckt hervorragend im Salatdressing und eignet sich gut zum Braten im Wok und für Suppenansätze.
DAS WARME FRÜHSTÜCK
Ein großer Unterschied in der Ernährungsweise hierzulande und in China betrifft das Frühstück. Das westliche Frühstück besteht aus Kaffee, Brötchen, Butter, Marmelade, Schinken, Eiern, Orangensaft. Diese Nahrungsmittel sind nicht leicht zu verwerten und belasten die Verdauungsorgane.
Das chinesische Frühstück hingegen besteht aus Suppen, warmen Reis- oder Getreidebreis mit gedämpftem Obst. Der Unterschied ist eklatant, vor allem für Menschen mit empfindlichen Verdauungsorganen. Ein warmes Frühstück tut dem Oberbauch gut. Es erwärmt die Mitte und ist besonders leicht verdaulich.
Und die Sättigung hält erstaunlich lange an.
Für viele Europäer ist die Vorstellung, zum Frühstück Hirsebrei oder Nudelsuppe zu essen, horrend. Schon die Arbeit erschreckt. Wer hat schon morgens Zeit zum Breikochen? Die kurze Zeit vor der Arbeit braucht man zur Schönheitspflege, zum Zeitunglesen oder zum langsamen Wachwerden. Einen Brei kochen?
… Nein!
Wer sich aber gut organisiert, der kocht seinen Brei entweder im elektrischen Reiskocher oder auf dem Herd – und zwar während er duscht oder sich die Zähne putzt. Der Aufwand ist gering, das Ergebnis dafür umso lohnender.
Denn es winkt ein deutlich besseres Bauchgefühl, weniger Völlegefühl und Blähungen und geringerer Appetit auf Süßigkeiten. Außerdem hilft dieses Frühstück dabei, das Gewicht konstant zu halten oder Übergewicht abzubauen, ohne spezielle Diäten einhalten zu müssen.
Aber warum ist ein warmes Frühstück nun eigentlich gesünder? Das Kochen wirkt wie eine Art der Vorverdauung und erleichtert so dem Gastrointestinaltrakt die Verwertung. Sie werden es daran merken, dass warmes Frühstück frisch und leistungsfähig macht und länger vorhält, ohne den Bauch zu belasten. Ergänzt wird der Brei am besten durch saisonal verfügbares Obst oder – siehe z. B. im Rezeptteil: Reisbrei – mit Yamswurzel und Bocksdornfrüchten. Hier sind der Fantasie und der Abwechslungsfreude keine Grenzen gesetzt. Eine Prise Zimt erhöht die wärmende Wirkung.
WARM TRINKEN
Schon beim Funktionskreis Niere und beim Funktionskreis Milz haben Sie darüber gelesen, wie gesund das warme Trinken ist. Hier möchte ich diesem wichtigen Thema noch etwas hinzufügen: Während sich in Europa die Mediziner Gedanken machen, wie viel ein Mensch am Tag trinken sollte, denken die Asiaten eher über die Frage nach, wie oft ein
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