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Das Gesetz der Freiheit

Das Gesetz der Freiheit

Titel: Das Gesetz der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Gray
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einverstanden?“
    „Selbstverständlich“, erwiderte der alte Professor.
    „Natürlich“, stimmte das Mädchen zu.
    „Nein!“ rief Dell.
    Mit ein paar langen, kräftigen Schritten durchquerte er den Raum, und ehe es sich der Fremde versah, hatte er ihm die Pistolen aus dem Koppel gerissen.
    „Nimm die Mütze ab!“ rief er befehlend.
    „Was …“ Empört sprang der Mann auf. „Geben Sie mir sofort die Pistolen zurück!“
    „Die Mütze herunter!“ wiederholte Dell grimmig. „Wird’s bald!“
    „Dell!“ Lorna sprang vor und blieb zitternd vor Dell stehen. Ihr schmales Gesicht zuckte vor Wut. „Was fällt Ihnen denn ein? Was soll das heißen?“
    „Ein Spion ist er, ein dreckiger, schnüffelnder Spion!“ Carter blickte sich verzweifelt um, lief auf einen Haufen verschiedener Werkzeuge zu, und seine Hand langte nach einem schweren Hammer.
    „Lassen Sie das!“ Dell winkte befehlend mit einer seiner langläufigen Pistolen ab. „Treten Sie zurück, Carter! Zwingen Sie mich nicht, Ihnen die Hand durch einen Schuß zu zerschmettern. Das gilt auch für Sie, Lorna!“ Er wandte sich wieder dem Fremden zu. „Nimmst du nun endlich deine Mütze ab, oder muß ich sie dir von deinem toten Kopf reißen?“
    Langsam nahm der Fremde die Kopfbedeckung mit dem weiten, herunterhängenden Schirm ab …
    „Nun?“
    „Bender!“ Dell sprang vor und blieb ganz dicht vor den bleichen Gesichtszügen seines Geschäftspartners stehen. „Kennst du mich nicht wieder, Bender? Du kannst wohl deinen alten Kompagnon nicht wiedererkennen unter der Dreckschicht – und unter dem Mal, das du ihm hast auf die Stirn tätowieren lassen, wie?“
    „Dell!“ Bender wollte einen Schritt zurückweichen und fiel dabei auf die Pritsche.
    „Jawohl, ich bin’s tatsächlich, Bender. Das überrascht dich ein bißchen, was?“
    „Überall habe ich dich gesucht. Die ganze Stadt habe ich nach dir durchkämmen lassen. Aber niemand konnte feststellen, wohin du gegangen warst. Nun sage doch nur, was ist dir denn zugestoßen, Dell?“
    „Weißt du das wirklich nicht?“ Höhnisch klang Dells Stimme, und fest blickte er seinen Partner an. Es zuckte um seine Lippen, als er deutlich erkannte, wie verzweifelte Angst den zitternden Mann ganz und gar ausfüllte. „Du hast doch Madge auf dem Gewissen, nicht wahr? Du hast sie getötet. Dann hast du mich zusammenschlagen und mit dem Schandmal zeichnen lassen. Ich wurde in eine andere Stadt entführt, wo ich dir weit genug aus dem Wege war. Du hast gehofft, ich würde hier den Tod finden, und beinahe wäre dein sehnlicher Wunsch auch in Erfüllung gegangen. Aber nun lebe ich noch, stehe dir gegenüber, Bender. Und du weißt ja ganz genau, was jedem geschieht, der den Ethischen Kontrakt bricht, nicht wahr?“
    Er hob eine der Pistolen und zielte genau zwischen die Augen seines Gegenübers.
    „Ich werde dich töten, Bender. Auf der Stelle!“
    „Nein!“ Aufgeregt sprang Lorna vor und stellte sich zwischen die beiden Männer. Ihr Gesicht war vor Angst und Verzweiflung verzerrt. „Sie dürfen ihn nicht töten, Dell. Auf keinen Fall dürfen Sie das tun!“
    „Warum den nicht?“
    „Weil Sie ihn ganz bestimmt verkennen. Es ist vollkommen ausgeschlossen, daß er die Gemeinheiten begangen hat, die Sie ihm eben vorgeworfen haben. Ich weiß einfach, daß er dessen bestimmt nicht fähig wäre. Er ist doch unser Freund und Helfer, Dell! Er ist der Mann, der uns mehr geholfen hat als sonst jemand auf der Welt. Er allein kann uns den Atomsprengkopf verschaffen und uns in die Lage versetzen, das fremde Schiff zu zerstören. Von ihm hängt es ab, ob wir endlich den so lange erhofften Erfolg haben. Dell, Sie dürfen ihn nicht töten. Das lasse ich nicht zu!“
    „Richtig!“ Bender hatte seine gewöhnliche Selbstsicherheit wenigstens teilweise wiedergewonnen und blickte grinsend in das verzerrte Gesicht seines Partners. „Sie hat völlig recht, Dell. Wenn du mich tötest, bekommt ihr nie im Leben euren Sprengkopf. Niemand außer mir weiß, wo sich das Ding, von dem alles für euch abhängt, befindet.“
    „Was geht mich das an?“ Langsam und entschieden krümmte Dell den Finger um den Abzugshebel. „Was interessieren mich denn eure fremdartigen Wesen? Ich habe geschworen, dich bei nächster Gelegenheit zu töten, Bender. Und jetzt ist der Augenblick gekommen, wo ich den Schwur einlösen kann. Jetzt!“
    „Nein! Dell, tun Sie es nicht!“ Carter warf sich dazwischen und packte den wütenden jungen Mann beim

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