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Das Gesetz der Freiheit

Das Gesetz der Freiheit

Titel: Das Gesetz der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Gray
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erreichen!“
    „Aber irgend jemand muß doch die Führung haben!“ wandte die junge Frau ein. „Warum also nicht der Mann, dem wir die Befreiung des Planeten verdanken?“
    „Warum nicht?“ Dell verzog die Lippen zu einem bitteren Lächeln. „Das will ich Ihnen sagen! Ich bin Geschäftsmann, und deshalb sehe ich alles vom geschäftlichen Standpunkt aus. Also: wieviel hat seine Hilfe ihn wohl gekostet? Ein paar tausend Credits höchstens, ein wenig zu essen, ein paar Waffen, eine geringe Menge Bargeld für die Einrichtung des Labors hier und für sonstige Ausrüstung und schließlich für das ferngelenkte Geschoß. Der Sprengkopf ist zweifellos sein kostspieligster Beitrag. Und nun begreife ich endlich, warum er mich unter allen Umständen loswerden mußte.“
    Lorna runzelte die Stirn und blickte den wütenden Mann in der Ecke fest an.
    „Was wollen Sie damit sagen, Dell? Warum mußte er Sie denn loswerden?“
    „Wegen des Geldes. Unbedingt mußte er sich das alleinige Verfügungsrecht über die Firma verschaffen.“ Dell mußte lachen, als er den Ausdruck fassungslosen Staunens in ihren Augen erkannte. „Falls Sie jemand suchen, dem Sie für seine Hilfe danken möchten, dann danken Sie ruhig mir. Mir gehörte das Geld, mit dem Sie geblendet worden sind. Mein Geld war es, mit dessen Hilfe er sich den Sprengstoff verschafft hat. Sehen Sie denn wirklich noch immer nicht, was hier gespielt wird? Als es endlich so weit war, daß er den Sprengkopf haben mußte, genügten die kleinen Tricks nicht mehr, mit denen er mich seit Jahren betrogen hat. Da mußte er unbedingt Alleinherrscher der Firma werden. Als alleiniger Chef konnte er nämlich die ganze Stadt mit Kokain überschwemmen, den niederträchtigerweise geweckten Bedarf decken, und mit dem somit verdienten Geld konnte er sich genug atomare Substanz kaufen, um einen Sprengkopf herstellen zu lassen, auf den Sie so warten.“
    „Jetzt begreife ich“, Lorna wandte den Blick dem Manne zu, der schweigend auf der Kante der Koje saß. „Was Sie da sagen, leuchtet unbedingt ein. Aber eines, scheint mir, haben Sie doch vergessen.“
    „Nämlich?“
    „Er hatte es doch gar nicht nötig, all das zu tun, was er tatsächlich getan hat. Geben wir einmal zu, er hätte Sie bestohlen. Na und? Lohnt der Erfolg seinen Einsatz denn nicht? Eine befreite Welt ist doch ohne allen Zweifel ein kleines, harmloses Verbrechen wert! Meinetwegen soll er Sie beraubt haben! Hätten Sie uns etwa das benötigte Geld freiwillig gegeben, wenn wir Sie darum gebeten hätten?“
    „Natürlich nicht.“
    „Worin soll denn da seine Schuld bestehen?“ Das Mädchen lä chelte den Mann auf der Pritsche an. „Nur keine Angst! Ich verste he Sie vollkommen! Ich weiß genau, welche Triebfeder Ihr Handeln bestimmt hat.“
    „Dann sagen Sie ihm doch, er soll mir meine Dose wiedergeben!“ Bender erhob sich halb von dem schmalen Bett, fiel aber unter Dells knapper, befehlender Gebärde wieder zurück. „Sagen Sie ihm, Lorna, er soll sie mir sofort zurückgeben. Los, Lorna, sagen Sie es ihm!“
    „Wo ist der Sprengkopf?“ Dell stellte die Frage, ohne Hoffnung auf eine Antwort zu haben, und er täuschte sich nicht. Er seufzte ein wenig auf, als er im Gesicht der jungen Frau den Ausdruck uferloser, verzweifelter Wut erkannte. Er versuchte, dem Professor nicht ins Gesicht zu blicken. Der Anblick der Tränen, die dem alten Gelehrten über die Wangen rannen und von grenzenloser Enttäuschung kündeten, schien ihm geradezu unerträglich.
    „Sie sind also überzeugt davon, daß er ehrlich aufrichtig ist, ja, Lorna? Sie sind ganz sicher, daß es sich bei Bender um einen redlichen Idealisten handelt, der sein Ziel mit genau dem gleichen Fanatismus verfolgt wie Sie. Aber da täuschen Sie sich. Bender sucht nur sich selbst und sein Wohl. Und falls Sie ihn jemals auf den Thron eines uneingeschränkten Herrschers setzen, würden Sie später unter Garantie den Tag, an dem Sie das getan haben, heulend und wehklagend verfluchen.“
    „Ich pflege einen Menschen nach seinen eigenen Taten zu beurteilen und nicht nach den Worten seiner Feinde!“ rief Lorna aufgebracht. „Ich vertraue ihm!“
    „Warum eigentlich?“
    „Aus einem ganz einfachen Grunde. Es spielt gar keine Rolle, wie er an das Geld gekommen ist – jedenfalls hat er es sich verschafft. Ganz gleich, wieviel es ihm persönlich bedeutet hat – er hat es für eine gute, edle Sache ausgegeben. Er hat einen Atomsprengkopf gekauft, und dafür hat er

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