Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)
womit man Plymouth X vielleicht hätte identifizieren können oder das erklären könnte, was mit ihr geschehen war. Aber auch diesmal konnte sie nichts dergleichen finden. Sie legte die Knochen wieder ins Alkoholbad und ging ins Kriminallabor hinüber.
David telefonierte gerade und machte sich dabei eifrig Notizen. Neva saß an ihrem Leuchttisch und arbeitete an ihrer Zeichnung. Jin tänzelte herein. Er war offensichtlich immer noch begeistert, dass er das mit den Knöpfen herausgefunden hatte.
»Wir haben einen Namen«, sagte David und schwenkte ein Blatt Papier. »Das war der Augenchirurg, der den Shunt implantiert hat, den wir bei Mrs. X gefunden haben. Ich habe ihn durch die Nummer aufgespürt. Sie heißt Flora Martin. Ich benachrichtige gleich Sheriff Burns.«
»Haben wir alle ihre Beweisspuren bearbeitet?«, fragte Diane.
»Ja. Ich habe den Bericht fertig und werde ihn dem Sheriff zufaxen.«
»Ausgezeichnet. Wenn die Speckkäfer die Knochen völlig gereinigt haben, werde ich sie mir ein letztes Mal anschauen. Dann ist dieser Fall für uns abgeschlossen.« Diane überkam zu ihrer Überraschung eine Welle der Erleichterung.
»Wir machen endlich doch gewisse Fortschritte. Leute, ihr habt hart gearbeitet und einen guten Job gemacht. Es ist jetzt fast Feierabend – ich weiß, dass wir auf so etwas oft keine Rücksicht nehmen, aber warum lassen wir es heute ausnahmsweise nicht einmal gut sein? Ich bleibe in Rufbereitschaft, und wenn etwas vorfällt, rufe ich euch an«, sagte Diane.
»Da habe ich nichts dagegen«, sagte Jin. »Das Problem bei diesem Job ist, dass er einem fast keine Zeit fürs Liebesleben lässt. Natürlich könnte ich es auch wie Neva machen und es mit meiner Arbeit verbinden.«
Neva schlug ihm ganz leicht mit der Faust auf den Arm.
David dagegen sah richtig verloren aus, so als ob die Aussicht heimzugehen ihn wirklich verwirren würde.
»David«, sagte Diane, »warum gehst du nicht nach Hause und erstellst eine Planung für diesen Fotografierkurs, über den wir gesprochen haben?«
Sein Gesicht hellte sich auf. »Das könnte ich machen.«
»Du könntest auch zu Mike zum Essen kommen«, schlug ihm Neva vor. »Ich bin mir sicher, dass wir noch etwas Tofu da haben. Hast du mir nicht erzählt, dass du Tofu magst?«
»Gute Idee«, sagte Jin. »Und morgen befassen wir uns mit Lektion zwei von ›Wie lebe ich ein Leben?‹.«
»Wirklich lustig«, sagte David leicht beleidigt.
»Das mit dem Essen habe ich ernst gemeint«, sagte Neva.
»Raus jetzt mit euch!«, befahl Diane. »Ich rufe euch an, wenn ich euch brauche.«
Gerade als Diane ihr Team nach Hause schickte, trat der neue Nachtwächter am Empfang seinen Dienst an. Garnett hatte seinen Vorgänger so lange suspendiert, bis die Untersuchungen über den Einbruch ins Kriminallabor beendet waren. Bisher hatte dieser aber nichts zugegeben; außerdem waren auf seinen Konten keine außergewöhnlichen Geldeingänge festzustellen gewesen. Vielleicht war er wirklich unschuldig, aber Diane hatte trotzdem das Gefühl, dass bei diesem Einbruch jemand von innen mitgeholfen haben musste. Sie rief Garnett von ihrem Osteologiebüro aus an und fragte ihn nach den neuesten Entwicklungen. Wie sie erwartet hatte, war auch er noch bei der Arbeit.
»Ich war nur neugierig, ob es neue Erkenntnisse über den Einbruch hier gibt«, sagte sie ihm, nachdem sie sich begrüßt hatten.
»Eigentlich nicht viel. Wir haben die beiden Damen – die Wiccanerin und die Druidin – befragt. Sie leugnen empört, etwas damit zu tun zu haben. Die Mitglieder ihres Hexenzirkels haben ihnen ein Alibi gegeben, aber ich nehme an, für so etwas sind diese Hexenzirkel ja da. Ich verstehe das Ganze allerdings nicht so ganz. Zu meiner Zeit waren die Mitglieder eines Hexenzirkels Hexen, aber diese Frau behauptet, sie sei gar keine richtige Hexe. Ich weiß wirklich nicht, was ich mit denen anfangen soll.«
»Und der Nachtwächter am Empfang?«
»Über den gibt es ebenfalls nichts Neues. Die wenigen Beweisspuren, die Sie gefunden haben, haben auch nicht weitergeholfen. Eigentlich haben wir gar nichts. Ich denke auch, dass die beiden Frauen nicht gerade der Typ sind, so etwas zu veranstalten, aber ich sehe andererseits auch keinen Grund, warum ein anderer diese Knochen stehlen sollte. Wer immer es war, er wird enttäuscht sein – es waren Rehknochen, sagten Sie?«
»Das hat mir zumindest der Besitzer des Museums mitgeteilt. Wir selbst haben nie einen Blick auf sie
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