Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)
geworfen.«
»Na ja, Rehknochen oder Menschenknochen, das ist in diesem Fall egal. Wenn wir die Täter fassen, wandern sie ins Gefängnis, weil sie in ein Kriminallabor eingebrochen haben. Wie geht es Ihrem Arm?«
Diane dehnte ihn und bewegte ihn hin und her. »Er heilt allmählich.«
»Und dieser Student? Ich habe gehört, dass man ihn aus dem Krankenhaus entlassen hat.«
»Das stimmt. Mike geht es auch recht gut. Neva wohnt bei ihm, bis ihr Haus renoviert ist.«
»Neva?«
»Mike ist ihr Freund.«
»Oh, das wusste ich nicht, oder doch? Ich sage Ihnen, im Moment ist hier einfach zu viel los.«
Diane wusste, wie er sich fühlte. Sie betrachtete die Aquarellzeichnung des Wolfs und wünschte sich, irgendwo tief in der Wildnis zu sein. »Haben Sie noch etwas über den Einbruch in Nevas Haus?«, fragte sie dann.
»Überhaupt nichts. Ich glaube, das ist ein Grund, warum ich im Moment manchmal kein Land mehr sehe. Mir gelingt es einfach nicht, einen der Fälle aufzuklären, die mit meiner eigenen Polizeibehörde zu tun haben. Das lässt uns ziemlich unfähig erscheinen.«
»Ich weiß, wie Sie sich fühlen.«
»Na, zumindest brachte uns dieser Handschuhabdruck, den Neva gefunden hat, etwas weiter. Wenn wir einen Verdächtigen finden, können wir ihn nun zumindest identifizieren. Der Abdruck passte zu keinem der jugendlichen Krawallmacher in Nevas Nachbarschaft.«
Diane war enttäuscht. Sie hatte zumindest in Nevas Fall auf einen Durchbruch gehofft. Dieser Angriff auf Nevas Haus machte ihr Sorgen. »Vielen Dank für diese Informationen«, sagte sie und seufzte, als sie den Hörer auflegte.
Diane schloss das Labor ab, verabschiedete sich von dem Wachmann am Empfang und wollte gerade gehen, als Korey mit einem Handwagen, auf dem mehrere Schachteln lagen, den Gang herunterkam.
»Ich habe hier Ihre neuen Mikroskope«, sagte er.
Diane schloss die Labortür wieder auf und half ihm, sie auf eine Ablage zu heben. »Wir werden sie morgen aufstellen. Was haben Sie denn hier?«
Auf dem Handwagen lag eine weitere Schachtel, die doppelt so groß war wie die der Mikroskope.
»Die hat vor ein paar Minuten ein Bote gebracht. Auf dem Absender steht, dass sie aus Großbritannien stammt.«
»Ah, die Hexe.«
»Noch eine?«
»Die echte. Die erste war nur ein Köder.«
Korey schüttelte den Kopf. »Wissen Sie, manchmal fällt es mir schwer, hier auf dem Laufenden zu bleiben.« Er trug die Hexe ins Osteologielabor.
»Das Paket ist aber sehr groß«, sagte Diane.
»Wenn ich mich recht erinnere, bestand das erste aus einer inneren und einer äußeren Schachtel.«
Korey schnitt das Paket mit einem Messer auf. Innen fanden sie eine kleinere Schachtel, die mit Noppenfolie umwickelt war und die Aufschrift Moonhater-Höhlenknochen trug. Diane nahm die innere Schachtel und verschloss sie in ihrem Gewölbe.
»Danke, Korey. Ich habe gehört, dass Sie gestern Abend bei Neva und Mike zum Essen waren.«
»Ja, und es war sehr nett. Mike scheint es wieder recht gut zu gehen. Dieses Mal war ich sehr um ihn besorgt, muss ich zugeben. Das auf dem Begräbnis konnte einem wirklich Angst machen.« Er schüttelte den Kopf, begann dann aber zu lächeln. »Ich bin froh, dass Sie ihn eingestellt haben. Das war eine gute Wahl. Er arbeitet hart und hat prima Ideen.«
Diane schloss das Labor erneut ab und ging mit Korey den Gang hinunter.
»Gehen Sie jetzt heim oder zurück ins Labor?«, fragte sie ihn.
»Heim. Ich war gerade in Andies Büro, als die Pakete ankamen, und bot an, sie Ihnen hinaufzubringen.«
Diane zog eine Augenbraue hoch und lächelte. Korey lachte laut auf.
»Ich kann nichts vor Ihnen verhehlen, nicht wahr, Dr. F.?«
Sie gelangten zum Aufzug. »Heraus damit, Korey. Was haben Sie auf dem Herzen?«
»Ich würde gerne an der Internationalen Konferenz der Museumskonservatoren teilnehmen.«
»Und wo findet die statt?«
»In diesem Jahr in Glasgow.«
Diane dachte einen Moment nach. »Ich schaue einmal nach, was wir in unserem Budget für Konferenzbesuche vorgesehen haben. Aber vorausgesetzt, wir haben das Geld, wovon ich ausgehe, können Sie schon Ihre Koffer packen.«
»Danke, Dr. F.« Als er auf den Aufzugsknopf drückte, öffnete sich die Tür und Frank trat heraus.
»Hallo, Diane. Ich wollte dich nur einmal besuchen. Hallo, Korey.«
»Hey, Frank. Wie geht es Ihnen?«
Sie schüttelten sich die Hände, und alle drei fuhren im Aufzug ins Erdgeschoss hinunter. Korey verabschiedete sich, und Diane ging mit Frank in ihr
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