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Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Dafür wissen Sie aber viele Sachen, die er nicht weiß. Zum Beispiel alles, was mit der Spurensuche am Tatort und mit Kriminaltechnik zu tun hat. Und da gibt es ja auch noch Ihre künstlerische Arbeit.«
    »Das stimmt.« Neva nickte. »Sie erinnern sich doch an diese kleinen Tierfigürchen, die ich aus Ton forme? Er mag das. Ich habe ihm eines geschenkt, das einen kleinen Mustang darstellt.«
    »Mike bewundert alles, was mit Talent zu tun hat.«
    Diane zog ihr schmutziges Hemd aus und langte nach ihrer blütenweißen Bluse mit besticktem Ausschnitt.
    Neva starrte auf Dianes Brustkorb. »Mein Gott, ist das bei Ihrem Unfall passiert?«
    Diane schaute an sich hinunter. Eine große Hautfläche begann sich bereits blau zu färben. »Das muss passiert sein, als ich nach dem Seil griff. Ich bin dabei ziemlich hart auf eine Felswand geprallt.«
    »Das sieht aus, als ob es ganz schön weh täte.«
    Diane befühlte die Prellung und verzog das Gesicht. »Es ist ein bisschen empfindlich. Ich werde eine Eispackung darauf legen, wenn ich heimkomme.« Sie zog sich die Bluse über den Kopf. »Das war wirklich ein ereignisreicher Ausflug.«
    »Das kann man wohl sagen. Glauben Sie, der Sheriff lässt uns mit unseren Untersuchungen weitermachen?«
    »Ich nehme an, dass er sich der Meinung des Leichenbeschauers anschließen wird.« Diane rollte ihre schmutzige Kleidung zusammen, verstaute sie in ihrem Rucksack und ging mit Neva zu den Fahrzeugen hinüber. Als sie in ihr Auto gestiegen und den Motor angelassen hatte,winkte sie Neva und MacGregor noch einmal zu, die gerade in Mikes Geländewagen kletterten.

    Eigentlich hätte sie jetzt den Höhlentoten in das forensische Labor des Museums bringen müssen, um ihn dort zu sichern, bis klar war, wann und wo die Autopsie stattfinden würde. Das entschied sich jedoch sehr schnell, denn Sheriff Burns rief sie auf ihrem Handy an, während sie noch auf dem Weg zurück nach Rosewood war. Wie sie vermutet hatte, stand der möglicherweise fünfzig Jahre alte Fall nicht gerade weit oben auf seiner Prioritätenliste. Er war deswegen richtiggehend froh, als sie ihm anbot, sich um die weitere Untersuchung des Körpers zu kümmern.
    Diane suchte danach im Adressbuch ihres Handys nach der Nummer von Lynn Webber, der öffentlich bestallten Pathologin und Leichenbeschauerin des Hall Countys.
    »Oh, hallo, das ist ja Diane Fallon, was kann ich denn für Sie tun?«
    Sobald Diane ihren weichen Süd-Georgia-Akzent hörte, sah sie vor ihrem geistigen Auge Lynns wohlfrisierte Haare und ihre manikürten Nägel. Lynn sah erst dann wie eine Pathologin aus, wenn sie mit den Armen ellenbogentief in den Innereien eines Leichnams steckte.
    »Ich habe hier einen ganz speziellen Fall und dabei sind mir sofort Sie und Ihre ganz besonderen Kenntnisse eingefallen.«
    »Normalerweise wirken ja solche Schmeicheleien bei mir, aber das hier klingt eher nach einem Problem.«
    »Nein, wirklich, das ist mal etwas ganz anderes als das, womit wir es sonst zu tun haben.« Diane erzählte ihr, wie sie den Höhlentoten gefunden hatten und in welchem Zustand er sich befand. »Von allen Leuten hier in der Gegend haben Sie die meiste Erfahrung mit mumifizierten Leichen, deshalb hätte ich gerne, dass Sie die Autopsie vornehmen«, sagte Diane. »Außerdem liegt der Eingang der Höhle in Hall County, also ist es irgendwie auch Ihre Leiche …«
    »Ich habe mir das MRT-Bild der ägyptischen Mumie Ihres Museums angeschaut. Das ist die einzige Erfahrung, die ich mit Mumien habe.«
    »Ja, und das ist mehr Erfahrung, als irgendjemand sonst hier auf diesem Gebiet aufzuweisen hat.«
    »Eine fünfzig Jahre alte Mumie?«
    In diesem Augenblick wurde Diane von Mike überholt, der zum Gruß auf die Hupe drückte.
    »Fünfzig, sechzig oder siebzig Jahre. Wir kennen ihr genaues Alter nicht. Aber ihre Moon-Pie-Verpackungshüllen sehen ziemlich alt aus.«
    Lynn musste lachen. »Das ist doch kein Witz, oder? Hat dieser Brewster Pilgrim Sie angestiftet, mir das alles zu erzählen?«
    »Nein, das stimmt wirklich.«
    »Okay, schicken Sie sie rüber. Sie möchten dann Ihre Mumie wiederhaben, wenn ich fertig bin, nehme ich an?«
    »Ja, bitte. Und … vielen Dank, Lynn.«
    »Sagen Sie diesem Brewster, wenn es sich hier um einen Witz handelt, wird meine Rache fürchterlich sein.«
    Zwanzig Minuten später lieferte Diane den Höhlentoten in der Leichenhalle des Krankenhauses ab, in dem Lynn arbeitete. Nach weiteren zwanzig Minuten hatte sie bei dem

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