Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
Vom Netzwerk:
Fahrt. Bleibe in Atlanta.«
    »Ich werde ja sehen, wie sich die Dinge hier entwickeln.« Es gab wieder eine Pause, aber sie konnte seinen Atem hören. »Bist du in Ordnung?«
    »Ja. Allerdings untersuchen sie mein Blut noch auf Hepatitis oder solche Krankheiten, weil man ja nie wissen kann, wo dieses Messer herstammt.«
    »Als ich hörte, was dir passiert ist, habe ich mir das schon gedacht. Vor einigen Jahren hat mich einmal ein Mann gebissen, den ich gerade verhaften wollte.« Er lachte. »Man würde eigentlich nicht denken, dass Wirtschaftsverbrecher so etwas tun. Es stellte sich dann heraus, dass er HIV-positiv war, und ich musste mich all diesen Bluttests unterziehen. Keine Angst. Das stehen wir schon durch. Das ist nur eine Vorbeugemaßnahme.«
    Diane stand im ersten Stock am Überblick über den Dinosaurier-Saal und dachte darüber nach, was sie jetzt sagen könnte, um Frank zu beruhigen. Gleichzeitig musste sie dagegen ankämpfen, wegen seiner Liebenswürdigkeit nicht in Tränen auszubrechen. »Ich bin gerade dabei, nach Hause zu gehen.« Ihre Stimme klang belegt.
    Während sie dies sagte, wanderte ihr Blick zur gegenüberliegenden Aussichtsplattform hinüber. Dr. Annette Lymon bog gerade um die Ecke und verschwand im Mitarbeiterzimmer. Normalerweise arbeitete sie im Sommer für ein Ölunternehmen, deshalb war Diane überrascht, sie jetzt hier zu sehen. Andererseits begann bald das Herbstsemester, so dass sie vielleicht gerade erst zurückgekommen war. Auf jeden Fall war Diane erstaunt, sie jetzt im Museum zu sehen.
    »Mache dir keine Sorgen«, sagte Frank gerade. »Ich komme heute noch vorbei. Es kann allerdings spät werden. Rufe mich bitte an, wenn du daheim angekommen bist.«
    »Geht in Ordnung.«
    Diane steckte das Handy in die Tasche und ging den Gang entlang zum Mitarbeiterzimmer. Bevor sie eintrat, setzte sie ein freundliches Willkommenslächeln auf, von dem sie hoffte, dass es nicht so gespielt aussah, wie es in Wirklichkeit war. Sie wollte Lymon auf keinen Fall misstrauisch machen, aber sie wollte gleichzeitig auch das Gerücht im Keime ersticken, dass Mike seine frühere Freundin misshandelt habe.
    Annette Lymon stand vor dem Süßigkeitenautomat und bearbeitete einen Bedienungsknopf. Mit der anderen Hand strich sie sich ihr rostbraunes Haar aus der Stirn. Sie war eine schmale Frau, machte aber einen durchtrainierten Eindruck, und ihre gebräunte Haut ließ auf einen häufigen Aufenthalt im Freien schließen. Sie war wohl in den Vierzigern, aber je älter Diane wurde, desto schwerer fiel es ihr, das Alter anderer Menschen zu schätzen – zumindest solange sie noch lebten. Dr. Lymon trug ein weißes Hemd, dessen Ärmel sie bis über die Ellbogen hochgekrempelt hatte, und eine braune Hose. Diane hatte irgendwie den Eindruck, dass sie gerade vom Reiten kam.
    »Dr. Lymon«, sagte Diane. »Gut, dass ich Sie sehe.«
    Annette Lymon schaute sie an und runzelte die Stirn, verzog dann aber ihren Mund zu einem dünnen Lächeln. »Ja, auch ich wollte mit Ihnen sprechen. Aber bitte, was haben Sie auf dem Herzen?«
    Bei näherem Hinsehen sah sie regelrecht hager aus und ihr Gesicht schien abgespannt. Sie roch nach abgestandenem Zigarettenrauch. Diane hoffte, dass sie draußen geraucht hatte. Wahrscheinlich, denn wenn die Sammlungsleiterin sie jemals beim Rauchen im Museum ertappt hätte, hätte sie es ganz bestimmt Diane mitgeteilt.
    »Neva, ein Mitglied meines Tatortteams, kam neulich mit einer beunruhigenden Geschichte zu mir, die Sie ihr über Mike erzählt hatten.« Diane machte eine Pause und beobachtete, wie Dr. Lymons Gesicht eine gewisse Genugtuung ausdrückte.
    »Ich war um ihr Wohlergehen besorgt.«
    »Ich wollte mich für Ihre Besorgnis bedanken, Sie aber gleichzeitig beruhigen.«
    »Oh?«
    Diane wog ihre Worte sorgfältig ab. »Ich habe persönliche Kenntnisse über die Umstände seiner ehemaligen Freundin. Mike hat sie nicht misshandelt. Ich weiß auch genau, wer es war. Mike versuchte, ihr zu helfen, so wie ich auch.«
    Annette Lymons Gesicht verdüsterte sich wieder. Sie hämmerte noch einmal mit aller Kraft auf den Bedienknopf des Automaten ein, bis ihr endlich ein Schokoriegel entgegenfiel.
    »Ich hielt es für wichtig, dass Sie dies wissen«, beendete Diane ihre Ausführungen.
    Lymon griff nach ihrem Riegel. »So? Nun gut, da bin ich ja froh. Ich hasste es, so etwas über ihn denken zu müssen.«
    »Das brauchten Sie nicht. Mike ist in Ordnung.«
    »Ich musste ihm seine Assistentenstelle

Weitere Kostenlose Bücher