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Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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das nicht angezeigt?«
    »Sie hat einen Dauervertrag und ist praktisch unkündbar. Außerdem hat sie viel bessere Beziehungen als ich. Offen gesagt, hatte ich Angst. Ich habe mir selbst einzureden versucht, dass Frank ja ein Mann sei und dass so etwas für Männer nicht so schlimm sei – und sie hat mir leidgetan.«
    Das überraschte Diane nun wirklich. »Leidgetan? Warum?«
    »Haben Sie ihren Mann gekannt? Ransford Lymon, eine große Nummer in der chemischen Fakultät?«
    »Ich bin ihm nie begegnet.«
    »Er brannte vor etwa drei Monaten mit einer 24-jährigen Studentin durch. Bis dahin hatte ihn Annette für einen treuen Ehegatten gehalten. Dann stellte sich heraus, dass er seine Flucht bereits seit Monaten geplant hatte. Er hatte sich eine Stelle an einer Universität in Kalifornien verschafft und hatte alles perfekt vorbereitet, als er mit seinem Nymphchen und dem gemeinsamen Bankkonto das Weite suchte. Annette war außer sich. Sie gab ihre Arbeit bei der Ölgesellschaft auf. Einen Monat lang verließ sie kaum das Haus. Ich habe zuvor noch nie gehört, dass sie sich gegenüber jemandem so verhalten hätte wie jetzt gegenüber Mike, und glauben Sie mir, Bartram ist eine echte Gerüchteküche. Ich denke, sie wollte sich einfach nicht mehr so alt und verbraucht fühlen, und da gab es dann Mike und sein Lächeln und seine Grübchen.«
    Sylvia hörte einen Moment zu reden auf. Diane dachte schon, sie wolle aufstehen und gehen, weil sie die Hände auf die Armlehne ihres Stuhles stützte. Doch stattdessen sank sie regelrecht in sich zusammen und sah absolut niedergeschlagen aus.
    »Ich weiß, dass das sehr hart für Sie sein muss«, sagte Diane.
    »Hart und peinlich.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich hatte mir eben eingeredet, dass Annette sich gegenüber Mike einfach etwas habe gehen lassen, weil sie ihn so gut kannte, und dass das Ganze harmlos sei. Dann hörte ich, dass sie seine Assistentenstelle gekündigt hatte. Ich konnte danach ein paar Nächte nicht mehr schlafen.«
    »Warum sind Sie dann immer noch nicht damit herausgerückt?«
    »Der gleiche Grund. Annette ist Mitglied in dem Universitätsausschuss, der über Daueranstellungen entscheidet. Ich hatte die Unterstützung meiner Fakultät, aber ich brauchte auch die ihre.«
    »Und jetzt?«
    »Jetzt habe ich meinen Dauervertrag bekommen. Er ist heute eingetroffen – und Mike liegt zur gleichen Zeit im Krankenhaus. Er hatte so viel Pech in den letzten Monaten: Man hat auf ihn geschossen, er wurde niedergestochen, sexuell belästigt und hat seine Assistentenstelle verloren. Und trotzdem ist er immer guter Dinge. Ich hatte mir schon vorgenommen, das Ganze publik zu machen, selbst wenn es mich meine Daueranstellung gekostet hätte. Es tut mir so leid, dass ich es nicht schon früher getan habe.«
    Auch Diane fand das sehr schade, aber sie sagte es nicht. »Ich weiß es zu schätzen, dass Sie es mir jetzt erzählt haben.«
    »Vielleicht kann man doch noch etwas wegen seiner Assistentenstelle tun. Ich weiß zwar, dass sie inzwischen schon jemand anderer bekommen hat, aber …«
    »Ich denke, die Dinge kommen schon wieder in Ordnung.« Diane wollte sie eigentlich auch noch fragen, ob sie sich vorstellen könne, dass Annette Lymon die Messerstecherin sei, verzichtete dann aber darauf. Sie hatte David auf die Sache angesetzt, und der hatte seine eigenen Untersuchungsmethoden, denen sie auf keinen Fall in die Quere kommen wollte.
    Diane stand auf, und Sylvia folgte ihrem Beispiel. Erst in diesem Moment bemerkte sie Dianes verbundenen Arm. »Sind Sie verletzt?«
    Diane rieb sich den Oberarm. »Wer immer Mike niedergestochen hat, hat auch mich erwischt. Anscheinend war das Messer so scharf, dass im ersten Augenblick keiner von uns etwas gespürt hat.«
    »Oh mein Gott! Davon weiß ich ja noch gar nichts. Was für ein Verrückter läuft denn da draußen herum? Da bekomme ich ja Angst, zu meinem Auto zu gehen.«
    »Wahrscheinlich war es nur so ein Irrer auf diesem Begräbnis. Aber Sie sollten doch einen von unseren Sicherheitsleuten bitten, Sie zu Ihrem Auto zu begleiten. Das machen die gerne.«
    Diane begleitete Sylvia hinaus, schloss ihr Osteologielabor ab und ging dann den Gang hinunter am Mitarbeiterzimmer vorbei zum Aufzug. Dort stieß sie auf David und Jin.
    »Soll ich dich nicht heimbringen?«, fragte David. »Ich fahre deinen Geländewagen und Jin kann uns in meinem folgen.«
    Diane dachte einen Augenblick nach. Sie hätte noch fahren können, aber sie war doch sehr

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