Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)
Verständigungsprobleme mit ihren Eltern gehabt hatte.
»Wo bist du aufgewachsen? Onkel Frank erzählte mir, dass du ursprünglich von hier aus Rosewood stammst.«
»Ja. Wir zogen nach Tennessee, als ich ungefähr zwölf war. Nach Birmingham in Alabama zogen sie erst, nachdem ich schon auf dem College war.«
Star nippte an ihrem Getränk und widmete sich einem weiteren Stück Pizza. Sie ließ Diane nicht aus den Augen, während sie ihr eine Frage nach der anderen stellte. »Was macht eigentlich dein Dad?«
»Er ist Börsenmakler.«
»Ist er reich?«
»Wahrscheinlich. Sie leben in einem wohlhabenden Viertel von Birmingham.«
»Sie scheinen nett zu sein. Onkel Franks Familie ist auch sehr nett. Wir haben sie an Weihnachten besucht. Es war dort richtig lustig.«
»Ich bin ihnen auch schon einmal begegnet. Sie sind tatsächlich sehr nett.«
»Hast du eigentlich Onkel Frank bereits gekannt, als du noch in Rosewood gelebt hast?«
»Nein. Ich bin mir zwar sicher, dass wir dieselbe Grundschule besucht haben, aber kennengelernt haben wir uns nicht.«
»Werdet ihr, Onkel Frank und du, heiraten? Dann wäre ich ja eure Tochter.«
Diane stand auf und packte die Reste ihres Essens zusammen. »Manchmal habe ich jetzt schon den Eindruck, dass du meine Tochter bist.«
Stars Lachen verfolgte sie bis in die Küche. »Du wirst mir darauf nicht antworten, oder?«, rief sie ihr hinterher.
»Nein.« Diane kam ins Wohnzimmer zurück. »Ich gehe jetzt ins Bett. Macht dir das etwas aus?«
Star schüttelte den Kopf. »Nein. Onkel Frank hat mir schon gesagt, dass du wahrscheinlich früh schlafen gehen wirst.«
»Du kannst ja Fernsehen schauen, wenn du magst. Du solltest nur nicht die ganze Nacht aufbleiben.« Diane wollte gerade Bettzeug für das Sofa holen, als sie eine Decke und Leintücher auf einem Esszimmerstuhl liegen sah.
Star folgte ihrem Blick. »Ich hoffe, das macht dir nichts aus. Ich habe sie mir schon geholt, bevor du gekommen bist.«
»Das ist in Ordnung. Man kann das Sofa in ein Bett umwandeln. Ich helfe dir, es auszuziehen.«
»Ich würde lieber darauf schlafen, so wie es jetzt ist.«
»Okay. Aber bleibe nicht zu lange auf.«
Diane rief David an und teilte ihm mit, dass sie wegen eines familiären Notfalls wahrscheinlich ein paar Tag weg sein werde und er so lange für das Kriminallabor verantwortlich sei. Danach benachrichtigte sie Kendel und bat diese, den Arbeitsvertrag mit Mike fertig zu machen. Als sie dies erledigt hatte, nahm sie eine Dusche, wozu sie drei Mal so lange brauchte wie sonst, da sie sich bemühte, ihren Verband nicht nass werden zu lassen. Sie entschied sich für ein dünnes Nachthemd. Obwohl der Sommer sich bereits dem Ende zuneigte, war es in Nordgeorgia immer noch viel heißer als sonst zu dieser Jahreszeit. Als sie sich gerade ihr Nachthemd über den Kopf gezogen hatte und ins Bett steigen wollte, war Franks charakteristisches Klopfen und danach sein Schlüssel im Schloss zu hören.
»Jemand daheim?«
»Onkel Frank, du bist zurück.«
Diane zog einen Morgenrock an und ging ins Wohnzimmer hinüber. »Ich habe dich gar nicht erwartet, aber es ist schön, dass du da bist.«
Frank stellte seine Reisetasche auf einem Stuhl ab. »Ich habe so schnell gemacht, wie ich konnte. Wie stehen die Dinge? Hat Star dich schon zum Wahnsinn getrieben?« Er zwinkerte Star zu, die ihm eine Grimasse schnitt.
»Sie hat mir toll Gesellschaft geleistet.«
»Es war wirklich interessant«, sagte Star. »Dianes Schwester hat angerufen. Ihre Mutter ist wegen eines bewaffneten Banküberfalls verhaftet worden.«
Frank stand mit seinem Rasierbeutel unter dem Arm da und schaute von Diane zu Star, als ob er erwartete, dass Diane dieser absurden Behauptung widersprechen würde.
»Ich weiß«, sagte Diane. »Ich habe genauso reagiert, als Susan mir das erzählt hat. Ich verstehe das Ganze auch nicht.«
»Bewaffneter Raub? Deine Mutter?«
»So unwahrscheinlich es klingt, ist sie anscheinend doch im Gefängnis«, sagte sie und strich sich ihre halbnassen Haare zurück. »Ich bin froh, dass du da bist. Vielleicht kannst du mit dem etwas anfangen, was mir Susan zu erzählen versucht hat.«
Der Esstisch stand in einer Zimmernische direkt vor der Küche. Frank rückte sich einen Stuhl heran und setzte sich. Diane ließ sich ihm gegenüber nieder. Star wärmte Frank ein paar Scheiben Pizza auf, setzte sich dann zu ihnen, stützte das Kinn auf die Hände und hörte Diane schweigend zu.
Diese brauchte nicht lange, um
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