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Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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sei niedergestochen worden.«
    »Das stimmt auch. Ich habe erst später gemerkt, dass es auch mich erwischt hatte. Das, äh, Messer war sehr scharf.«
    »Mein Gott, wohin soll das alles noch führen?«, sagte Susan und fuhr dabei so schnell um die Kurve, dass sich Diane am Griff über ihrer Tür festhalten musste, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    »Das haben wir uns auch gefragt«, sagte Diane, ohne ein Wort über Susans Fahrstil zu verlieren.
    Dianes Schwester fuhr nach Mountain Brook, einem der wohlhabenden Vororte Birminghams, in dem die Neureichen in alten Villen wohnten, die auf bewaldeten kleinen Anhöhen über engen, gewundenen, ruhigen Straßen standen, an deren Bordsteinen teure Autos geparkt waren. Das Haus ihrer Eltern war ein Natursteingebäude, das wie ein englisches Herrenhaus aussah. Susan lebte gleich daneben in einem ebenso großen Backsteingebäude, das vor über hundert Jahren von einem Stahlmagnaten errichtet worden war. Sie fuhr die steile kurvige Garagenauffahrt hoch und stellte den Wagen ab.
    »Du wohnst bei Dad und Mutter. Ich habe dir das Gästezimmer hergerichtet. Wir essen heute alle gemeinsam hier zu Abend – einschließlich Alan. Ich hoffe, das ist kein Problem.«
    »Nein. Wie es für euch am bequemsten ist.«
    Susan gab wieder einmal einen ihrer Verzweiflungsseufzer von sich. »Es geht doch hier nicht um unsere Bequemlichkeit. Alan ist ein Freund der Familie und Mutters und Dads Anwalt.«
    »Das erinnert mich an etwas«, sagte Diane. »Wir haben in anderthalb Stunden einen Termin. Willst du mitgehen oder soll ich das alleine regeln?«
    »Ich gehe mit. Wie du gesagt hast, kann es ja nicht schaden, die Sache von zwei Seiten aus anzugehen. Dad schaut heute ganz kurz in seiner Firma vorbei. Er wird in ein oder zwei Stunden zurück sein.«
    Diane stieg aus dem Wagen und holte ihre Tasche von der Rückbank. »Ich mache mich nur ein bisschen frisch und dann können wir los.«

    Daniel Reynolds’ Büro lag auf der anderen Seite des Berges in der Innenstadt von Birmingham. Sie trafen fünf Minuten vor der Zeit ein, und eine junge Frau führte sie direkt in sein Büro. Reynolds saß an einem dunklen Bibliothekstisch, auf dem ganze Aktenstapel lagen. Sein Schreibtisch war weit älter und mit Rankenwerk dekoriert. Auf ihm lagen nur Füllfederhalter, Kugelschreiber und ein Blatt Papier. Daneben stand ein Telefon. An allen Wänden standen große Regale voller juristischer Bücher. Im ganzen Büro war kein Computer zu sehen.
    Reynolds selbst sah wie ein Viehzüchter aus dem Westen aus, und dies nicht wegen seiner Kleidung – er trug ein silbergraues gestärktes Oberhemd und eine graue Hose mit dunkelgrauen Hosenträgern. Seine Anzugsjacke hing über der Stuhllehne. Es war sein zerfurchtes Gesicht, das ihn wie ein Cowboy aussehen ließ – das und sein stahlgraues Haar. Er stand auf und streckte ihnen die Hand entgegen. Diane und Susan schüttelten sie abwechselnd und stellten sich vor.
    »Eine von Ihnen beiden kommt aus Georgia?« Er deutete auf zwei Stühle.
    »Das ist Diane«, sagte Susan. »Sie lebt in Rosewood, Georgia.«
    Sie setzte sich, legte ihre Tasche auf den Schoß, um danach dann die ganze Zeit an deren Riemen herumzufummeln. »Ich lebe in Mountain Brook. Mein Mann und mein Vater betreiben eine Börsenmaklerfirma hier in Birmingham – Fallon und Abernathy. Diane … Diane hat mehrere Jobs.«
    Diane verkniff sich ein Lächeln. So wie Susan das sagte, klang es, als ob sie unter der Woche bei McDonald’s und am Wochenende in einem Waffelladen arbeiten würde. »Ich leite das RiverTrail-Naturkundemuseum, das Kriminallabor der Stadt Rosewood und das Aidan-Kavanagh-Laboratorium für forensische Anthropologie.«
    »Sie haben wirklich mehrere Jobs. Dahinter muss eine interessante Geschichte stecken.«
    »Das stimmt. Eine ziemlich lange.«
    Diane und Reynolds lächelten sich an. Susan dagegen sah man an, wie unbehaglich sie sich fühlte. Diane hätte am liebsten ihre Hand genommen und ihr etwas Trost gespendet, aber sie wusste, dass eine solche Geste überhaupt nicht gut angekommen wäre.
    »Also, was kann ich für die Damen tun?«
    Susan warf Diane ihren Wie-ich-das-alles-hier-hasse-Blick zu, sagte aber kein einziges Wort.
    »Unserer Mutter ist etwas ganz Seltsames passiert«, begann Diane. »Am letzten Dienstag wurde sie von Bundespolizisten verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Wir haben immer noch nicht herausfinden können, warum. Bisher können wir nur spekulieren. Die

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