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Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Behörden haben nur mitgeteilt, dass es um einen Bankraub geht.«
    »Sie verdächtigen sie, eine Bank ausgeraubt zu haben? Wäre das denn möglich?«
    »Mr. Reynolds, es handelt sich hier um eine Frau, die nach dem Labor Day Anfang September keine weißen Schuhe mehr anzieht, weil sie denkt, dies verstoße gegen das Gesetz. Nein, sie würde niemals eine Bank ausrauben, nicht jetzt oder sonst irgendwann in ihrem Leben.«
    »Sie glaubt nicht, es sei illegal, weiße Schuhe nach dem Labor Day zu tragen«, plapperte Susan dazwischen, »sie hält es einfach nur für geschmacklos.«
    Auf Reynolds’ Gesicht zeigte sich ein vertrauenerweckendes, sympathisches Lächeln. »Ich verstehe. Und wann ist der Prozesstermin?«
    »Sie bekommt keinen Prozess«, sagte Susan. »Sie haben sie schon ins Gefängnis eingeliefert. Sie haben gesagt, sie käme erst wieder heraus, wenn sie ihre Zeit abgesessen habe.«
    »Ihre Mutter ist in diesem Land geboren?«
    »Ihre Vorfahren leben seit zehn Generationen hier«, sagte Diane.
    »Zwölf Generationen«, berichtigte Susan.
    »Dann können sie das gar nicht tun. Nach der Verhaftung müssen sie ihr, so schnell es geht, den Prozess machen.«
    »Selbst mit diesem neuen Heimatschutzgesetz?«, fragte Susan.
    »Selbst dann.«
    »Aber genau das haben sie getan. Sie haben sie einfach ins Gefängnis gesteckt.«
    »Dann muss da etwas ganz anderes vorgehen.«
    »Der Familienanwalt«, sagte Susan, »das heißt der Anwalt, der sich um die Familienfinanzen kümmert, glaubt, sie sei Zeugin eines Banküberfalls geworden und werde jetzt im Rahmen dieses Heimatschutzgesetzes als Hauptbelastungszeugin festgehalten.«
    Reynolds nickte und schaute Diane an. »Glauben Sie das auch?«
    »Nein.« Sie erklärte ihm ausführlich, was ihrer Meinung nach geschehen war, einschließlich der Möglichkeit, dass ein Hacker daran beteiligt sein könnte.
    Als Diane geendet hatte, wandte sich Reynolds an Susan. »Bei allem gebührenden Respekt für Ihren Familienanwalt halte ich doch Identitätsdiebstahl in diesem Fall für wahrscheinlicher. Sie hat keinen Prozess bekommen, weil die Behörden glaubten, sie sei schon rechtskräftig verurteilt worden. Ich könnte mir vorstellen, dass man sie aufgrund eines Steckbriefs festgesetzt hat.«
    Susan schien am Boden zerstört. »Unsere Mutter soll ein steckbrieflich gesuchter flüchtiger Verbrecher sein? Das ist alles so ungeheuer unangenehm und beschämend. Ich sollte heute eigentlich beim Golden-Grace-Kindergarten vorsprechen. Ich musste das Gespräch natürlich absagen und habe jetzt Angst, dass Christopher nie dort aufgenommen wird. Sie haben eine solch lange Warteliste, wissen Sie.«
    »Kindergarten?«, fragte Diane erstaunt.
    »Der richtige Kindergarten ist äußerst wichtig«, antwortete Susan. »Das Kind wird dann von Anfang an richtig gefördert. Ich weiß allerdings nicht, wie sie darauf jetzt reagieren werden.«
    »Warum schickst du ihn nicht in die Schweiz? Die Schulen dort sind ausgezeichnet und er lernt Fremdsprachen. Die kann er dann gut gebrauchen, wenn er in Dads und Geralds Firma eintritt«, sagte Diane mit todernstem Gesicht. Gleich darauf wünschte sie sich schon, dass sie sich besser auf die Zunge gebissen hätte. Dies hier war nicht der Ort, um sich über Susan lustig zu machen.
    Susan schaute Diane allerdings mit völlig ernstem Gesicht an. »Ich möchte nicht, dass er so weit weg von zu Hause zur Schule geht.«
    Diane wandte sich wieder dem Anwalt zu. »Mr. Reynolds, meine Mutter ähnelt meiner Schwester sehr, und jetzt sitzt sie im Tombsberg-Frauengefängnis.«
    »Ich verstehe«, sagte er. »Ich werde mich sofort darum kümmern. Ich brauche nur ein paar weitere Informationen von Ihnen.«

21
    S usan schien etwas optimistischer, als sie Daniel Reynolds’ Büro verließen. Diane kam es so vor, als ob sich die Falten zwischen ihren Augen geglättet hätten und sie nicht mehr so müde aussehen würde. Seine kompetente und zwanglose Art hatte sie schließlich wohl doch überzeugt. Diane war sich sicher, dass er bei Geschworenen ausgesprochen gut ankam.
    Sie traten aus dem Bürogebäude auf den Bürgersteig hinaus. Es hatte gerade angefangen zu regnen. Susan hatte den Wagen einfach am Straßenrand abgestellt, deswegen mussten sie jetzt nicht weit gehen. Sie eilten zum Auto, Diane stieg auf der Beifahrerseite ein und schnallte sich an.
    »Dein Wagen riecht noch ganz neu.«
    »Ist er auch. Gerald hat ihn mir zum Geburtstag geschenkt. Dad wird wahrscheinlich inzwischen

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