Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
geben.
    Er sorgte sich um seine Mutter, viel mehr noch aber um Jax. Sie kam aus einer anderen Welt, daher war die Gefahr für sie am größten. Angeblich hatte sie Leute aus ihrer Welt wiedererkannt, diesen Sedrick Vendis sowie Yuri, den Beifahrer im Lastwagen des Klempnereibetriebs, der sie um ein Haar überfahren hatte. Vermutlich würde der eine oder andere von ihnen sie ebenfalls wiedererkennen. Eisiges Grauen durchfuhr ihn bei der Vorstellung, was sie ihr antun könnten.
    Alex ging zurück auf sein Zimmer und lief dort, von der Sorge um Jax zerfressen, noch ein wenig auf und ab. Er hatte sie in dieses Krankenhaus gebracht, und damit geradewegs in eine Falle.
    Als eine Frau aus der Cafeteria ihm mitteilte, es sei Zeit fürs Abendessen, kehrte er auf die Glasveranda zurück. Anschließend wartete er auf seinem Zimmer, bis ihm die Schwester seine abendliche Medikamentendosis brachte. Wie zuvor, saß er bei eingeschalteter Leselampe da und wiederholte seinen Trick, sich seiner Medikamente zu entledigen.
    Kaum eine Stunde später, er überlegte bereits, ob es nicht besser wäre, zu Bett zu gehen, um keinen Verdacht zu erregen, erschien Henry.

    »Wie geht’s, Alex? Der Doc meinte, er hätte dir erzählt, du würdest in Kürze ein paar neue Leute kennen lernen.«
    Alex nickte nur.
    »Also los, sitz hier nicht rum und starr vor dich hin, gehen wir.«
    So früh hatte Alex nicht damit gerechnet. Er hatte sich noch keinen Plan zurechtgelegt. Träge blinzelnd blickte er zu Henry hoch. »Was?«
    Mit einem gereizten Schnauben trat Henry zu ihm hin und wuchtete ihn aus seinem Stuhl. »Komm schon. Die Leute warten.«
    Alex folgte dem Krankenwärter mit schlurfenden Schritten, ganz so, als stünde er noch immer unter Drogen. Er musste sich zwingen, langsam zu gehen. Vor sich hinpfeifend führte Henry ihn den Flur entlang und durch die Schwesternstation.
    Es war spät, die Besuchszeit längst vorbei, daher hatten nur noch wenige Schwestern Dienst. Einige von ihnen unterhielten sich über Krankenblätter und Änderungen bei der Medikamentenzuteilung, so dass sie kaum auf Henry und seinen Schützling achteten. Sie bereiteten sich gerade eine Mahlzeit auf einer Kochplatte zu, die auf einem kleinen Tresen am Ende der Gänge mit den Krankenblättern stand. Es roch lecker nach Hühnersuppe.
    Verwirrt überlegte Alex, wo Henry ihn hinbringen mochte, und versuchte nach Kräften, das Tempo zu drosseln. Statt in eines der Krankenzimmer hineinzugehen oder auf die Glasveranda, führte Henry ihn überraschend in den Waschraum der Frauen. Der schien nahezu identisch mit dem im Männerflügel, nur seitenverkehrt. Sie passierten die Reihen der Waschbecken und leeren Umkleidekabinen. Es war niemand zu sehen. An der Rückseite des Raumes holte Henry seine Schlüssel hervor und sperrte die Tür auf, die in die Duschen führte.

    Alex konnte erkennen, dass der Eingangsbereich mit den an der Wand befestigten Bänken genauso aussah wie im Männerflügel. Der gesamte Bereich war weiß gefliest, der Fugenkitt alt und verfärbt. Rohre, offenbar mit Dutzenden Schichten weißer Farbe überzogen, füllten eine Ecke vom Fußboden bis zur Decke aus. Die Duschen lagen verborgen hinter einer Ecke, so dass Alex sie nicht sehen konnte.
    Henry stieß ihn durch die Tür. Im Eingangsbereich wartete Dr. Hoffmann, außerdem waren noch einige weitere Männer anwesend, Krankenwärter sowie Schwester Alice.
    Ein Mann kam hinter der Ecke hervor. Er war größer als der Arzt, ungefähr so groß wie Alex, trug dunkelbraune Stoffhosen und ein beigefarbenes Hemd mit einem senkrechten blauen Streifen auf der linken Seite.
    Er hatte die Augen eines Raubtieres. Und so bewegte er sich auch.
    Alex’ Nackenhaare stellten sich auf. Er erkannte den Mann von der Beschreibung des Galeriebesitzers Mr. Martin wieder. Es war derselbe, der Alex’ Bilder gekauft und anschließend verschandelt hatte. Jax hatte ihm ebenfalls von diesem Mann erzählt.
    Es war Sedrick Vendis, die rechte Hand von Radell Cain.
    »Das ist er?«, fragte Vendis.
    Henry nickte. »Alexander Rahl.«
    Sedrick Vendis kam näher, bis seine Zehenspitzen fast die von Alex berührten. Er betrachtete Alex’ Gesicht, sah ihm dann in die Augen. Alex empfand seine Nähe als überaus unangenehm. Es war eine bewusste Übertretung seiner körperlichen Grenzen, die darauf abzielte, ihn zu provozieren und einzuschüchtern. Er zwang sich, ruhig zu bleiben und den Benommenen zu spielen.
    Vermutlich konnte er ihn auf diese kurze

Weitere Kostenlose Bücher