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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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seinen fleischigen Händen noch kurz nach dem Draht, doch es war zu spät. Jax brüllte vor Anstrengung, als der Draht säuberlich in seine Kehle schnitt. Seine Augen traten vor.
    Der Draht zerteilte seine Halsschlagader, seine Speise- und Luftröhre, einfach alles, bis auf ein Bündel etwas dickerer Sehnen.
    Da seine Stützmuskulatur nun weitgehend durchtrennt war, kippte sein Kopf zur Seite. Alex konnte erkennen, dass der Draht genau zwischen zwei Halswirbeln eingedrungen sein musste und die Bandscheibe hatte bersten lassen.
    Als Henry zusammenbrach, entfuhr der Krankenschwester ein Schrei. Jax, einen Fuß auf seinem Rücken und die Holzgriffe in beiden Händen, als hielte sie ein Ungeheuer bei den Zügeln, ritt den hünenhaften Krankenpfleger bis zum Boden. Er schlug hart auf, am härtesten sein Kopf, der beim Aufprall ein ekelhaftes Knacken von sich gab. Eine zähflüssige rote Lache breitete sich auf den weißen Fliesen aus.
    Noch im Moment des Aufpralls entwand ihm Jax das Messer,
sprang katzengleich herunter und warf sich auf die Krankenschwester.
    Die wollte gerade abdrehen und die Flucht ergreifen, als Jax auf ihrem Rücken landete. Zusammen schossen sie nach vorn. Noch bevor sie auf dem Boden landeten, hatte ihr Jax bereits die Kehle durchgeschnitten.
    Obwohl Alex den Pfleger erst kurze Zeit im Schwitzkasten hatte, erlahmten dessen träge, ziellose Bewegungen bereits im Todeskampf. Mit dem Bewusstsein schwand auch sein Wille zur Gegenwehr.
    Diese Gelegenheit nutzte Alex. Rasch wechselte er seinen Griff und schwang ein Bein über ihn. Der Hebel verlieh seiner blitzschnellen Drehung Kraft, als er ihm das Genick brach.
    Der Pfleger erschlaffte. Alex befreite sich und kroch zu Jax hinüber, die soeben vom Rücken der toten Krankenschwester herunterkletterte.
    Als sie Alex erblickte, ging ihr mörderisch zorniger Blick in Tränen der Erlösung über. Sie schlang ihm die Arme um den Hals. Er spürte einen Kloß in seiner Kehle. Ihre kräftige Umarmung vermittelte ihm auch ohne Worte, wie ungeheuer erleichtert sie war.
    In der unvermittelten Stille hallte ihr keuchender Atem leise durch den Duschraum.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, erkundigte sich Alex, als er ihren Kopf an seine Schulter zog.
    »Ich weiß nicht recht. Mir war, als wäre ich in einem düsteren Alptraum gefangen. Ich konnte es nicht begreifen. Jetzt geht es mir besser, aber ich fühle mich noch immer eigenartig, so als hätte ich den Verstand verloren. Mich selbst.«
    »Das wird schon wieder. Das liegt an den Drogen, die sie uns gegeben haben. Noch ein, zwei Tage, dann wird die Wirkung
gänzlich abgeklungen sein. Bald geht es dir wieder besser, versprochen.«
    Den Kopf an seiner Schulter nickte sie. Jetzt, da der verzweifelte Kampf abrupt beendet war, ließ auch der Adrenalinschub nach. Mit dem Schwinden ihrer Kräfte erschlafften ihre Arme um seinen Hals. Selbst ihre Stimme klang kraftlos.
    »Ich dachte, das wäre das Ende. Ich habe wirklich geglaubt, ich würde sterben, als ich dort hing. Aber dann sah ich dich und wusste, alles wird wieder gut.«
    Lächelnd fasste er sie bei den Schultern und schob sie von sich. »Noch haben wir es nicht überstanden. Du musst noch eine Weile bei Kräften bleiben. Zieh dich an, beeil dich.«
    Alex fand die Schlüssel, befestigt am Ende des Drahtes, der Henry fast enthauptet hatte. Mit hastigen Bewegungen löste er sie von dem Verbindungsstück.
    »Schätze, jetzt weiß ich, wie du dich gefühlt hast«, meinte Jax. In dem Bemühen, ihre Blöße schnellstmöglich wieder zu bedecken, streifte sie die Jeans über ihre muskulösen Beine.
    »Wie ich mich gefühlt habe? Wie meinst du das?«
    »Als ich dir in deinem Haus zu Hilfe gekommen bin und dich mit heruntergelassenen Hosen erwischt habe.«
    Allen Widrigkeiten zum Trotz, trotz des Bluts überall, trotz seines noch immer vor Anstrengung, Entsetzen und Wut pochenden Herzens, lachte er.

38
    »Beeil dich.« Alex vermied es, Jax in ihrem halbnackten Zustand anzusehen. »Wahrscheinlich schlägt Hoffmann Alarm und ist bereits dabei, Hilfe zusammenzutrommeln. Das Letzte, was wir jetzt gebrauchen können, ist, hier drinnen festzusitzen.«
    »Außerdem müsste Yuri jeden Moment auftauchen«, erinnerte ihn Jax, während sie ihre Stiefel überstreifte. »Yuri ist kein Mann, mit dem man sich anlegt. Er ist aus einem anderen Holz als die beiden Kerle hier. Oder selbst Henry. Er weiß mehr als geschickt mit einem Messer umzugehen.«
    »Lass uns zusehen, ob wir von hier

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