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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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verschwinden können, ehe wir uns seinetwegen Gedanken machen müssen.«
    Sie hatte ihr schwarzes Oberteil noch nicht ganz über den Kopf gezogen, da war Jax bereits in Bewegung. Alex legte ihr stützend eine Hand auf den Rücken, um ihr die Richtung vorzugeben und zur Stelle zu sein, falls sie vor Erschöpfung strauchelte. Es kam für ihn einem Wunder gleich, dass sie sich überhaupt auf den Beinen halten konnte, nachdem sie die ganze Nacht auf Zehenspitzen hatte stehen müssen, nur um Luft zu bekommen. Bestimmt hielt nur die Aufregung sie noch auf den Beinen.
    »Was ist eigentlich aus der angeblich verschwundenen Krankenschwester geworden?«, fragte Jax, als sie vorsichtig um eine Ecke lugten.
    »Ich habe sie erwürgt.«
    »So etwas Ähnliches dachte ich mir schon«, erwiderte sie, immer noch nach Atem ringend. »Nur wüsste ich gerne, wieso man ihre Leiche nicht finden konnte. Wie hast du es geschafft, sie zu verstecken?«

    Nachdem der Arzt das Weite gesucht hatte, war die Tür offen geblieben. Alex ging neben ihr in die Hocke und warf einen Blick in den hell erleuchteten Waschraum. Anschließend schaute er unter die Umkleidekabinen. Die Luft schien rein zu sein. Als er sich wieder zu Jax herumdrehte, befreite sie ihren blonden Haarschopf gerade aus dem Ausschnitt ihres schwarzen Oberteils.
    »Ich habe ihre Rettungsleine aktiviert.«
    Jax erstarrte. »Du hast was ?«
    »Ich habe ihr die Symbole in die Stirn geritzt, wie ich es bei dir beobachtet hatte. Als ich fertig war, ist sie verschwunden.«
    Jax starrte ihn an. »Das war eine komplizierte Bannform, Alex, die absolut präzise ausgeführt werden muss.«
    »Na ja, vermutlich war ich präzise genug. Es hat jedenfalls funktioniert. Was siehst du mich so an?«
    »Ich habe monatelang geübt, ehe ich es richtig konnte. Sie muss nicht nur absolut korrekt ausgeführt werden, es kommt darauf an, dass jeder Teil in der richtigen Reihenfolge und zum richtigen Zeitpunkt hinzugefügt wird. Wie hast du dir das bloß merken können?«
    Alex zuckte mit den Achseln. »Visuelle Dinge prägen sich mir ein.« Leicht erschrocken beugte er sich näher. »Ich habe doch nicht etwa Magie gewirkt, oder?«
    »Nein.« Ihr angedeutetes Lächeln beruhigte ihn. »Du hast lediglich eine bereits in ihr angelegte Rettungsleine aktiviert. Dafür sind keine magischen Kräfte vonnöten, nur die exakte Bannform zu ihrer Aktivierung.«
    Sie blickte noch einmal in den Duschraum, zu den vier Toten, die ausgestreckt auf dem Fußboden lagen. Blut rann zum Abfluss der Duschen. »Vielleicht sollte ich die Rettungsleinen dieser Leute ebenfalls aktivieren. Ich glaube nicht, dass wir sie hier liegen lassen sollten, bis sie gefunden werden. Besser, die Leute
rätseln, was passiert sein könnte und wo sie abgeblieben sind. Bis die Nachricht von ihrer Rückkehr hier in dieser Welt eintrifft, wären wir gegenüber den anderen im Vorteil, solange sie über das Geschehen noch im Dunkeln tappen.«
    Als sie das Haar aus dem Gesicht strich, sah er, dass ihre Hände zitterten. Er hatte keine Ahnung, wie es um ihre Kräfte bestellt war.
    Zwar war er mit ihr einer Meinung, befürchtete aber, dass sie die Zeit nicht erübrigen konnten. »Meiner Meinung nach wäre es noch ungünstiger, wenn wir hier festsäßen und wieder ganz von vorne anfangen müssten.«
    »Schon, aber angenommen …« Sie hielt inne und runzelte die Stirn. »Riechst du den Rauch?«
    Jetzt merkte es auch Alex. »Ja. Das kann nichts Gutes bedeuten.«
    Er legte ihr den Arm um die Hüfte, um sie zu stützen, und durchquerte den Waschraum. An der äußeren Tür gingen sie erneut in die Hocke und schmiegten sich daneben ganz dicht an die Wand, für den Fall, dass jemand zur Tür hereinplatzte. Alex stieß sie mit dem Finger ein paar Zentimeter weit auf und riskierte einen vorsichtigen Blick nach draußen in den Flur, was allerdings nur in eine Richtung möglich war: zur Schwesternstation.
    Durch die halb geöffnete Tür drang intensiver Rauchgeruch in den Waschraum.
    »Wir sollten besser in Erfahrung bringen, was hier läuft. Bist du bereit?«
    Jax nickte. »Welche Richtung nehmen wir?«
    Alex spähte erneut hinaus, zeigte dann mit dem Daumen.
    »Zur Schwesternstation. Ich will wissen, was da brennt. In diesem Gebäude sind viele Leute eingesperrt. Ein Brand könnte leicht in einer Katastrophe enden.

    Wir bleiben auf der Seite des Flurs und laufen geduckt. Wenn jemand im Hinterhalt lauert, möchte ich ihm keine Gelegenheit geben, uns einzukreisen.«
    Auf

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