Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines
sollten Sie mich je so nennen, verklage ich Sie auf Schmerzensgeld. Jeder nennt mich Mike.«
Alex schmunzelte. »Ich habe auch ohne eine Klage schon genug um die Ohren. Also, Mike, ich weiß, es klingt vielleicht weit hergeholt, aber Sie müssen mir in dieser Sache voll vertrauen. Ich weiß, wovon ich rede. Es ist unbedingt erforderlich, dass Sie meine Anweisungen genau befolgen. Zunächst einmal, wird diese Nummer auf Ihrem Telefon angezeigt?«
»Ja. Ich werde sie sogleich in den Anruferspeicher übernehmen.«
»Tun Sie es nicht.«
»Aber mein Telefon …«
»Ich möchte, dass Sie keines der Telefone benutzen, die Sie derzeit besitzen. Irgendwie können diese Leute Sie über Ihr Telefon aufspüren. Von jetzt an möchte ich, dass Sie die Finger von allen Telefonen lassen, die Sie derzeit in Gebrauch haben. Benutzen Sie auch nicht Ihr Handy. Haben Sie das verstanden?«
»Ja.«
Er hielt es für vielversprechend, dass Mr. Fenton weder ausrastete noch ihm zu einem Besuch beim Seelenklempner riet, bezeichnender aber war, dass er mit keinem Wort widersprach. »Prägen Sie sich diese Nummer ein. Sagen Sie sie nicht laut, und schreiben Sie sie nicht auf. Prägen Sie sie sich ein.«
»Schon erledigt.«
»Gut. Möglicherweise ist das Telefon, über das ich jetzt spreche, bereits angezapft, weil ich Sie über das Festnetz angerufen habe. Ich werde es nach dem Auflegen sofort wegwerfen müssen, aber ich habe noch ein anderes. Addieren Sie einhundertdreiundvierzig zu dieser Nummer, dann erhalten Sie die Nummer meines neuen Handys. Sobald Sie das Büro verlassen haben, kaufen Sie sich ein Prepaidhandy und rufen mich unter meiner neuen Nummer zurück.«
»In Ordnung.«
»Sind Sie verheiratet? Haben Sie Verwandte?«
»Nein, jedenfalls keine nahen. Ich habe ein paar gute Freunde, mit denen ich wohl werde reden müssen.«
»Tun Sie das, aber benutzen Sie keines der Telefone, die Sie im Moment bei sich tragen. Am besten kaufen Sie sich mehrere und benutzen eines davon, um Ihre Freunde anzurufen. Erfinden Sie irgendeinen Vorwand – dass Sie für eine Weile geschäftlich unterwegs sein werden oder so. Werfen Sie das Handy nach dem Gespräch sofort weg, es könnte durch den Anruf bereits angezapft sein.«
»In Ordnung. Was noch?«
»Wir werden einen Ort brauchen, wo wir uns treffen können. Nennen Sie ihn nicht jetzt, warten Sie damit bis zu unserem späteren Telefonat. Ich weiß nicht, ob diese Leute Telefongespräche abhören können, und ich möchte nicht auf die harte Tour herausfinden,
dass sie dazu in der Lage sind. Lieber bin ich übervorsichtig, als dass ich mir eine Ewigkeit lang wünsche, ich wäre misstrauischer gewesen.«
»Verstehe. Ich werde mir ein paar Handys besorgen und Sie dann anrufen.«
»Gehen Sie nach Verlassen des Büros nach Hause, und packen Sie eine Tasche. Sie müssen sich von allen Orten fernhalten, an denen Sie bekannt sind. Quartieren Sie sich weder bei einem Freund ein noch in Ihrem Büro oder einem Club, falls Sie irgendwo Mitglied sein sollten. Sie müssen einen Ort aufsuchen, wo Sie völlig unbekannt und an dem Sie noch nie gewesen sind. Vergewissern Sie sich, dass niemand Ihnen folgt, und meiden Sie anschließend alle bekannten Lokalitäten. Diese Leute könnten kopfscheu werden und Sie gleich an Ort und Stelle aufgreifen.«
»Verstehe.« Es entstand eine Pause. »Sind Sie sicher, Alex, dass solch drastische Maßnahmen nötig sind? Ich meine, wie das Fernbleiben von allen bekannten Orten und dergleichen?«
»Das Feuer im ›Mutter der Rosen‹-Heim ist absichtlich gelegt worden. Diese Leute haben meine Mutter umgebracht, und ich möchte wetten, auch Mr. Buckman. Sie haben eine ganze Reihe Unschuldiger getötet, nur um irgendwelche Aufzeichnungen vernichten zu können, aus denen etwas über ihre Pläne hervorgehen könnte.«
»Gütiger Gott. Glauben Sie das wirklich?«
»Ich glaube es nicht, ich weiß es. Ich war dort, ich habe Dr. Hoffmann das Feuer legen sehen, mit denen sie ihre Spuren verwischen wollten.«
Alex wartete einen Moment und versuchte aus dem Schweigen schlau zu werden.
»Ich muss schon sagen, Alex, soeben haben Sie meine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Wir haben einzuschätzen
versucht, wie real die Gefahr ist. Sie haben uns gerade eine Antwort auf eine Menge Fragen gegeben.«
»Wer verbirgt sich hinter diesem ›wir‹? Wen meinen Sie damit?«
»Ich denke, Sie haben recht«, sagte Mike. »Am besten, wir reden später weiter.«
»Stimmt, klingt
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