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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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gefährliche Leute gibt, die irgendwas im Schilde führen. Bisher ist es uns noch nicht gelungen, uns ein genaues Bild zu machen.«
    Mit der Antwort gab sich Alex nicht zufrieden. »Mein Großvater meinte, dass diese Erbschaft an seinem siebenundzwanzigsten Geburtstag an meinen Vater hätte gehen sollen. Da er jedoch vorher gestorben ist, sei sie auf meine Mutter überschrieben worden. Aber bevor meine Mutter die Erbschaft an ihrem siebenundzwanzigsten Geburtstag antreten konnte, war man gezwungen gewesen, sie in eine Anstalt einzuweisen. Da scheint es doch nur logisch, dass diese Erbschaft etwas damit zu tun hatte, was ihr zugestoßen ist.«
    »Das weiß ich nicht, aber möglich wäre es. Es tut mir leid, dass wir ihr nicht helfen konnten, Alex. Und dass deine Familie so viel durchmachen musste.«
    Alex aß einen Moment lang schweigend. »Mein Großvater
Ben behauptet, diese ganze leidige Geschichte hätte etwas mit der Zahl Sieben zu tun – der Sieben in siebenundzwanzig.«
    »Mit der Sieben?« Sie schien skeptisch. »Das ist einfach unsinnig.«
    »Das fand ich auch.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Die Sieben. Wie konnte er nur auf eine solche Idee kommen? Es geht um die Neun.«
    Alex’ Hühnerfleischbissen hielt auf dem Weg zum Mund inne.
    »Was?«
    »Es ist die Neun. Nicht die Sieben in siebenundzwanzig – sondern die Neun. Zwei plus sieben ist neun. Die Neunen sind die Auslöser.«
    »Das ergibt keinen Sinn. Ich war bereits einmal neun Jahre alt, mein Vater ebenfalls. Und meine Mutter auch. Wir alle waren einmal achtzehn. Die eins plus acht in achtzehn ergibt ebenfalls neun, genau wie die zwei plus sieben in siebenundzwanzig.«
    Alex mochte kaum glauben, dass er über solche Dinge diskutierte.
    Jax schüttelte den Kopf. »Richtig, aber die Neun und die Achtzehn sind das erste beziehungsweise zweite Vorkommen der Zahl Neun. Das dritte ist siebenundzwanzig – und das dritte Vorkommen ist es, das zählt.«
    Alex starrte sie an. »Die dritte Neun.«
    Sie nickte. »Ganz recht. Die Dreien sind die ausschlaggebenden Zahlen – wie in Dreierbannen und dergleichen mehr.«
    Alex machte ein ungläubiges Gesicht. »Dreier …«
    »Die Drei ist ein Grundelement der Neun, der Multiplikator.« Jax gestikulierte mit ihrer Gabel, wie um die Selbstverständlichkeit all dessen zu unterstreichen. »Deswegen ist die Siebenundzwanzig der Schlüssel, es ist die dritte Neun. Das Ganze nennt sich das Gesetz der Neunen.«

    »Das Gesetz der Neunen«, wiederholte Alex mit starrem Blick. »Das ist doch gewiss ein Scherz?«
    »Es ist weniger kompliziert, als zum Beispiel diesen Tee zuzubereiten.«
    »Irgendwie mag ich das nicht glauben«, meinte Alex.
    Diese Frau glaubte an Zahlenmystik. Eigentlich, fand er, sollte Ben hier sitzen und diese Unterhaltung führen.
    Es wollte ihm nicht in den Kopf, dass eine Zahl tatsächlich eine reale Bedeutung haben sollte. Dann fiel ihm etwas ein. Fast widerstrebte es ihm, es auszusprechen.
    »Ich bin am neunten September geboren, also am neunten Tag des neunten Monats, um neun Uhr abends.«
    »Um neun Minuten nach neun, um genau zu sein.«
    Ein Frösteln zog sich kribbelnd zwischen seinen Schulterblättern hoch bis zu seinem Haaransatz. »Woher wissen Sie das?«
    »Wir haben es überprüft.« Sie nahm einen Schluck Tee und beobachtete ihn über den Tassenrand hinweg.
    »Was wissen Sie sonst noch über mich?«
    »Nun, dass du dich nicht an deine Träume erinnerst.«
    Die Furchen auf seiner Stirn vertieften sich. »Woher in aller Welt wissen Sie denn das?«
    »Du bist ein Rahl.« Sie zuckte die Achseln. »Und die männlichen Mitglieder der Familie Rahl erinnern sich nun mal nicht an ihre Träume.«
    »Woher wissen Sie das von den Männern der Familie Rahl? Gibt es Rahls, dort wo sie herkommen?«
    »Nein«, meinte sie, und plötzlich bekam ihr Blick etwas Wehmütiges. »Dort, wo ich herkomme, ist die Familie Rahl schon vor langer Zeit ausgestorben.«
    »Hören Sie, Jax, das alles verwirrt mich immer mehr.« Er sah davon ab, ein stärkeres Wort als ›verwirrt‹ zu gebrauchen. »Sie
zwingen mich, über alle möglichen Dinge nachzudenken, über die ich lieber nicht nachdenken möchte.« Allmählich fing er an zu glauben, dass sie den Verstand verloren hatte – oder womöglich er selbst. »Warum klären Sie mich nicht auf?«
    »Ich stamme nicht aus deiner Welt«, erwiderte sie mit ruhiger Endgültigkeit und sah ihm dabei in die Augen. »Ich bin ein Mensch von anderer Art als du.«

11
    Für einen Moment

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