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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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seiner Gabel. »Und überhaupt, wieso haben sie keine der früheren Generationen verfolgt?«
    »Einige meiner Freunde glauben, dass sie schlicht noch nicht in der Lage waren hierherzukommen.«
    »Aber Sie sind anderer Meinung?«
    Sie nickte zögernd. »Meiner Meinung nach waren entscheidende Teile der Prophezeiung noch nicht gegeben. Es war noch zu früh. Es war bis jetzt der falsche Zeitpunkt für die Erfüllung der Prophezeiung, der falsche Rahl.«
    »Ich glaube nicht an Wahrsagerei.«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Gut möglich, dass du recht hast, dass es nichts weiter ist als eine unbegründete Spinnerei, die sie sich ausgedacht haben. Sie wären schließlich nicht die Ersten, die ihr Handeln auf einen völligen Irrglauben gründeten.«
    Ihre Antwort kam für ihn überraschend. »Da ist was dran.«
    »Aus welchem Grund auch immer, vor einiger Zeit fanden diese Leute eine Möglichkeit hierherzukommen, Leute, die in meiner Welt für ihre Überzeugungen töten.«
    Einmal mehr kam Alex der Lastwagen des Klempnereibetriebes in den Sinn, der ihn beinahe überfahren hatte, und die beiden toten Polizisten mit gebrochenem Genick. Auch musste er an die Worte seiner Mutter denken ›Sie brechen Menschen das Genick‹. Er hatte die Frage vermeiden wollen, da er befürchtete, dadurch einem Punkt eine Glaubhaftigkeit zu verleihen, die er seiner Meinung nach nicht verdiente, doch er konnte nicht anders.
    »Und was besagt diese Prophezeiung?«

    Sie sah sich in dem leeren Gastraum um und vergewisserte sich, dass niemand in der Nähe war. Die beiden Frauen hatten bereits bezahlt und waren gegangen, und die Kellnerin stand mit dem Rücken zu ihnen an einem fernen Serviertisch und faltete einen Stapel schwarzer Stoffservietten für die abendliche Tischdekoration.
    Jax beugte sich vor und senkte die Stimme. »Sie besagt im Wesentlichen, dass nur jemand aus dieser Welt eine Chance hat, unsere Welt zu retten.«
    Er verkniff sich eine sarkastische Erwiderung und fragte statt-dessen: »Retten? Wovor?«
    »Vielleicht vor ebendiesen Leuten, die hierherkommen, um dafür zu sorgen, dass die Prophezeiung nicht eintritt.«
    »Klingt wie der Hund, der seinen eigenen Schwanz jagt«, gab er zurück.
    Sie breitete die Hände in einer verständnisvollen Geste aus. »Nach unserer Kenntnis wäre es möglich, dass sie dich gar nicht für einen Teil der Prophezeiung halten. Vielleicht wollen sie etwas ganz anderes von dir.«
    »Aber Sie glauben, dass ich irgendwie in diese Geschichte verwickelt bin.«
    Sie berührte die sonnenbeschienene Stelle des neben ihr stehenden Gemäldes mit den Fingern, ehe sie zu ihm aufsah. »Du lebst vielleicht in dieser Welt und bist ein Teil von ihr, aber du hast Verbindungen zu unserer Welt, so unwirklich sie auch sein mögen. Der Beweis ist dieses Gemälde von einem Ort in meiner Welt.«
    Das behauptete sie. »Es könnte einfach ein Ort sein, der ihm ähnlich sieht.«
    Sie erwiderte nichts, aber der Blick, mit dem sie ihn ansah, war Antwort genug.

    Alex fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Ihre Welt, meine Welt. Jax, ich hoffe, Sie verstehen, dass ich letzten Endes eigentlich nicht glauben kann, was Sie mir da erzählen.«
    »Ich weiß. Ich konnte es auch nicht glauben, als ich das erste Mal hierherkam und diese riesigen Metallapparate durch die Luft schweben sah oder die sich ohne Pferde bewegenden Kutschen oder eines der Dutzend anderen Dinge, die in meinen Augen unmöglich waren. Es fällt mir schwer, das alles unter einen Hut zu bringen. Für dich wird es ebenfalls nicht einfach sein, Alex, aber ich kenne keine andere Möglichkeit, wenn es eine Chance zur Rettung unserer Welt geben soll.«
    Ihm war, als hätte er soeben einen Lichtstreifen durch eine Tür fallen sehen, die sie einen Spalt weit geöffnet hatte. Soweit es sie betraf, war es eine verzweifelte Mission. Sie wollte, dass er ihr half, ihre Welt zu retten.
    Er war allerdings unschlüssig, ob sie ihm diesen flüchtigen Blick auf ihre Absichten bewusst gewährt hatte. Statt die Tür gewaltsam aufzudrücken und mit anzusehen, wie sie sie ihm vor der Nase zuschlug, fragte er sie etwas anderes, in der Hoffnung, ihr dadurch die Befangenheit zu nehmen.
    »Worin unterscheidet sich Ihre Welt von meiner? Liegt es daran, dass es dort keine Errungenschaften wie Flugzeuge, Autos oder unsere Technik gibt?« Säße er nicht mit einer Frau zusammen, die es offenbar todernst meinte, er hätte daran gezweifelt, dass er eine solche Frage hätte stellen können, ohne

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