Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
wusste nicht, was er tun sollte. Wie ging man mit einer derart seltsamen Situation um? Es passte einfach in keine ihm bekannte Denkschablone. Kein Mensch, nicht einmal Ben, hatte
ihm beigebracht, wie man einem Menschen gegenübertrat, der behauptete, aus einer anderen Welt zu stammen.
    Die Geschichte ernst zu nehmen kam ihm albern vor, gleichzeitig wollte er Jax glauben. Es war ihr ein dringendes Bedürfnis gewesen, dass er ihr vertraute. Er fühlte sich in einer Falle gefangen. Glaubte er ihr, konnte er als Simpel enden, als Opfer einer plumpen Täuschung, tat er es aber nicht und ihre Äußerungen entpuppten sich tatsächlich als wahr, war er am Ende womöglich für irgendwelche nicht näher bestimmten, gleichwohl schaurigen Konsequenzen verantwortlich.
    Nur, wie konnte eine solche Geschichte wahr sein? Wie konnte er auch nur erwägen, eine Geschichte über Besucher aus einer anderen Welt für wahr zu halten? Das war schlicht ausgeschlossen.
    Und doch hatte seine Mutter eine ganz ähnliche Warnung ausgesprochen. Er bekam das einfach nicht unter einen Hut. Wie sollte er solche Dinge nicht ernst nehmen?
    Der Schlüssel zu alledem war Jax. Mehr noch, er hatte das Gefühl, dass sie irgendwie die Schlüsselfigur zu seinem Leben war.
    Er fühlte sich auf eine Art zu ihr hingezogen, wie er es noch nie bei einem anderen Menschen erlebt hatte. Sie faszinierte ihn, in seinen Augen unterstrichen ihr Scharfblick und ihre Intelligenz ihre Schönheit noch. Trotz ihrer Rätselhaftigkeit und ihrer seltsamen Äußerungen fühlte er sich in ihrer Gegenwart wohl, wohler als je zuvor bei einem Menschen. Sie besaß das gleiche innere Feuer, die gleiche Weltsicht wie er, das hatte er ihren Augen angesehen. Fast hatte er das Gefühl, mit einem Blick in ihre Augen bis auf den Grund ihrer Seele schauen zu können.
    Eine tiefe Schwermut befiel ihn, weil er sie verscheucht hatte.
    In Gedanken ging er noch einmal eine kleine Ansprache durch, die er ihr gern halten würde. Seine ruhelosen Gedanken lieferten unablässig Beispiele für technische Errungenschaften, die zu glauben
ihr ganz sicher unmöglich sein würde. Hätte sie ihm geglaubt, wäre er plötzlich bei ihr aufgetaucht statt umgekehrt?
    Ihm gab nur ein wenig zu denken, allein schon der Gedanke an eine solche Ansprache könnte bedeuten, dass er ihre Geschichte allzu ernst nahm, dass er im Begriff war, auf irgendeinen Schwindel hereinzufallen.
    So vieles wollte er ihr erzählen, so viel wissen. Einige ihrer Äußerungen waren einfach auf zu unheimliche Weise stimmig, als dass er sie hätte abtun können. Gleichzeitig war es mehr als schwierig, ihre Geschichte für bare Münze zu nehmen. Andere Welten! Wen versuchte sie damit auf den Arm zu nehmen? Andere Welten gab es nicht.
    Erwartete sie wirklich, dass er glaubte, irgendwelche Zauberer hätten einen magischen Trank zusammengebraut und sie in die Regent-Passagen gebeamt? Und wieder andere hätten von einem anderen Universum oder Planeten, aus einer anderen Dimension oder von wo auch immer auf seinem Handy angerufen?
    Aber wenn ihre Geschichte so schwer zu schlucken war, wieso hatte er dann sein Handy zerstört?
    Er musste unbedingt mit ihr sprechen, mehr als mit jedem anderen Menschen auf der Welt. Oder, wenn es denn tatsächlich stimmte, aus beiden Welten.
    Erneut beschlich ihn die Sorge, dass das Ganze ein ausgeklügelter Schwindel sein könnte. Immerhin gab es Magier, die auf der Bühne eine Frau, einen Elefanten oder selbst ein Flugzeug verschwinden lassen konnten. Obwohl sie es vollkommen überzeugend aussehen ließen, wusste er, dass diese Dinge nicht wirklich waren, nichts weiter als ein Trick.
    Er mochte die Trickserei dieser Bühnenzauberer nicht, sie kam ihm immer vor wie eine Form von Betrug am Wesen der Wirklichkeit. Vielleicht mochte er deswegen keine Zaubertricks
– und echte Magie existierte einfach nicht. Nach seinem Empfinden war die Wirklichkeit besser als Magie, sie war voller Wunder. Das war einer der Gründe, warum er nie müde wurde, die Schönheit der Welt in seinen Bildern einzufangen.
    Nur, warum sollte Jax ihn zu täuschen versuchen? Welchen Grund mochte sie für ein solches Verhalten haben? Was hatte sie zu gewinnen?
    Ihm kamen die fünfzigtausend Morgen Land in den Sinn.
    Die Frage ließ ihn nicht mehr los, ob es vielleicht eine Art Schwindel war, um ihn um seine Erbschaft zu bringen. Eine solche Menge Land war ein Vermögen wert.
    Angeblich hatte sie durch einen Spiegel beobachtet, wie jemand die Galerie

Weitere Kostenlose Bücher