Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
Dinge gesehen, die bewiesen, dass sie die Wahrheit sagte, dass sie tatsächlich irgendwie von einem anderen Ort, aus einer anderen Zeit oder Dimension hierhergekommen war. Aber das? Das war schlechterdings verrückt.
    In diesem Augenblick wurde ihm klar, dass er sie womöglich zu wörtlich nahm.
    »Sie wollten sagen, so steht es in den uralten Geschichten. Es ist eine Legende, ein Mythos, irgendein Märchen aus dem Dunklen Zeitalter.«
    »Es ist der Grund dafür, dass es Rahls in beiden Welten gibt – oder zumindest einst gab. In meiner Welt gibt es keinen einzigen Rahl mehr. Früher gab es sie nur dort, doch vor langer Zeit kamen einige von ihnen hierher, um ein neues Leben zu beginnen.«
    In diesem Moment glaubte er zu verstehen, wie das Ganze angefangen hatte und möglicherweise zu einem Missverständnis geworden war. »Also gut, ich hab’s kapiert. Im Grunde sagen Sie nichts weiter, als dass vor langer Zeit Menschen mit dem Namen Rahl in diese Welt gekommen sind – wie Sie auch – und unter den Menschen hier ein neues Leben angefangen haben. Die hier lebenden Rahls sind die Nachkommen einiger weniger Personen, die hierhergereist sind – in etwa so wie Sie.«
    »Nein, die Sache ist komplizierter. Die Geschichte besagt, dass unsere Welt vor langer Zeit von Krieg überzogen war. Damals wollten viele die Magie aus ihrer Welt verbannen – sie auslöschen -, weil sie der Ansicht waren, sie sei von Übel. Sie beharrten darauf, in einer Welt ohne sie leben zu wollen. Für dieses Ziel waren sie bereit zu sterben. Niemand, der über die Gabe der Magie verfügte, sollte überleben.
    Da ein friedliches Zusammenleben mit diesen Menschen unmöglich war, sie eine friedliche Koexistenz mit den mit der Gabe Gesegneten ablehnten, sie geradezu besessen waren von
der Idee, diese samt und sonders auszurotten und die Magie auf diese Weise auszumerzen, gewährte man ihnen schließlich ihren törichten Wunsch, in einer Welt ohne Magie zu leben. Was man ihnen jedoch nicht gestattete, war die Auslöschung unserer Welt. Deswegen wurden sie alle hierher verbannt, in eine Welt, wo Magie nicht existierte.«
    »Wollen Sie damit sagen, sie haben Magie auch damals schon abgelehnt? Genau wie heute? Dieselbe Geschichte fängt wieder von vorne an?«
    Sie hielt einen Moment inne, um nachzudenken. »Nein, es ist nicht dasselbe. Früher war es eine Bewegung, eine religiös-fundamentalistische Glaubenslehre größeren Ausmaßes, eine fanatische Weltsicht, die keine anderen Ansichten duldete. Man war überzeugt, es sei des Schöpfers Wille und dass man im Leben nach dem Tod für die Ermordung der mit der Gabe Gesegneten belohnt werden würde.
    Jetzt hingegen ist es nichts weiter als ein zynisches Komplott Radell Cains, mit dem er seinen Griff nach der Macht zu vertuschen sucht. Mit der Vernichtung der Magie beraubt er alle, die sich ihm widersetzen könnten, einer Waffe. Das ist es, worauf Cain eigentlich abzielt – er will die Menschen der Möglichkeit berauben, sich seiner Herrschaft zu widersetzen.
    Wer damals Magie ablehnte, dessen Wunsch ging in Erfüllung: Man schickte sie hierher. Einige aus der Abstammungslinie der Rahls, die nicht mit der Gabe geboren waren, entschieden sich ebenfalls, hierherzukommen und ein neues Leben zu beginnen.«
    »Dann sind wir also Außerirdische? Unsere Vorfahren sind aus Ihrer Welt hierhergereist?«
    Sie rümpfte die Nase, während sie darüber nachdachte. »Eigentlich sind sie nicht ›gereist‹, so wie du es dir vorstellst, so wie
ich oder Cain und seine Leute. Damals hieß es, die Welten seien vereint gewesen. Zumindest befanden sie sich für einen Moment zur gleichen Zeit am selben Ort, ehe sie sich trennten und die Menschen, die ein Leben ohne Magie wünschten, in dieser Welt zurückblieben. Die genaue Zahl der Verbannten ist mir unbekannt, es müssen aber ungeheure Massen gewesen sein, denn nach der Trennung war gut die Hälfte der Bevölkerung unserer Welt nicht mehr da.«
    Er fand diese Vorstellung zu weit hergeholt, um sie ernst zu nehmen, beschloss aber fürs Erste, nicht zu widersprechen. Stattdessen fragte er etwas anderes.
    »Wie lange ist es her, dass das angeblich passiert ist?«
    »Es ist denkbar, dass unser Zeitmaß von eurem abweicht, daher kann ich das nicht beantworten. Zudem ist uns die Geschichte nur in groben Zügen bekannt. Die allerdings deuten darauf hin, dass es vor sehr langer Zeit geschehen sein muss.
    In dieser Welt dürften praktisch keine Aufzeichnungen über das Ereignis

Weitere Kostenlose Bücher