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Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition)

Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition)

Titel: Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Lorusso
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eines der großen Becken, das mit lauwarmem Wasser gefüllt war.
    In diesem Becken tummelten sich bereits andere junge Shiro, die sie knapp begrüßten, bevor sie ihr den Rücken kehrten. Aber drei Asix, die in einem anderen Becken herumtollten und sich lachend bespritzen, kamen zu ihr, um ihr Gesellschaft zu leisten.
    »Du bist Suvaïdar-Adaï, nicht?«, fragte ein Jugendlicher, der zweifellos noch zu klein war, um mit ihr anzubändeln.
    Sie nickte, und der junge Mann fuhr fort: »Ich bin Sai Huang. Möchtest du, dass ich deine Schultern massiere? Ich mache das sehr gut.«
    Er lächelte. Sein Gesicht mit den kindlichen Rundungen hatte hübsche Grübchen.
    »Danke, ein anderes Mal vielleicht«, erwiderte Suvaïdar.
    »Also morgen?«
    »Die Shiro Adaï möchte damit sagen, vielleicht in drei oder vier Jahren«, erklärte ihm einer seiner Kameraden und tauchte dann den Kopf des Jungen unter Wasser. »Ich freue mich, dass du zurückgekehrt bist. Wenn du etwas benötigst, ich stehe zu deinen Diensten.«
    »Ich auch«, sagte der Dritte im Bunde. Er bemühte sich, Suvaïdar in der Hochsprache willkommen zu heißen, aber seine Kameraden unterbrachen ihn und machten sich über seine Aussprache lustig. Die Asix verstanden die Hochsprache, konnten sie aber nicht sprechen, weil es sich um eine tonale Sprache handelte. Das war der Grund, weshalb sie die vereinfachte Form sprachen, das Gorin.
    »Zufällig haben wir gehört«, fügte der Asix mit tiefer Stimme hinzu, »dass sie dich bitten wollen, in den Rat einzutreten.«
    »Zufällig? Ihr hört immer alles, aber ganz bestimmt nicht zufällig!«
    Oda stieg ins Becken und wurde sehr viel warmherziger als Suvaïdar empfangen, zumindest in den Grenzen, in denen ein Shiro fähig war, so etwas wie Wärme auszudrücken. In den Bädern fühlten sich alle frei; hier regierte nicht die erdrückende Etikette, die Odavaïdar im gesamten Haus einforderte.
    Oda musste von seinen Abenteuern in Neudachren erzählen und auf alle möglichen Fragen über die Außenwelt Rede und Antwort stehen. Ganz schnell fand er sich inmitten einer Gruppe wieder, die ihm aufmerksam zuhörte. Er fühlte sich wohl; so hatte Suvaïdar ihn noch nie gesehen. Sie beschloss, ihn seine alten Gewohnheiten wieder aufnehmen zu lassen, die er zweifellos in den letzten beiden Jahren sehnsüchtig vermisst hatte.
    Suvaïdar stand auf, um aus dem Becken zu steigen, als einer der Jungen, der gerade erst die Volljährigkeitsprüfungen bestanden haben konnte, sich umdrehte, sie betrachtete und ironisch mit lauter Stimme sagte:
    »Das ist die halbe Asix. Die Sitabeh haben sie von ihrem Planeten geschasst!«
    Selbst in der entspannten Atmosphäre der Bäder war dies eine schwere Beleidigung, und Suvaïdar konnte nicht einfach gehen und so tun, als hätte sie diese Worte nicht gehört. Wenn sie auf diese Kampfansage nicht reagierte, würde sie jegliche Achtung im Hause des Clans verlieren und sich in einer sehr unangenehmen Situation wiederfinden. Gut, sie müsste sicher schmerzhaftere Schläge einstecken als die, welche Oda und die Mitglieder der Besatzung ihr auf dem Raumschiff zugefügt hatten. Aber es lag auf der Hand, dass sie sich dem nicht würde entziehen können. Ihr war bewusst, dass so etwas früher oder später hatte geschehen müssen, aber sie war verärgert, ihre Rückkehr nach Ta-Shima mit einem Duell eröffnen zu müssen. Selbstverständlich würde sie selbst die Waffen wählen, denn sie wollte aus ihrem ersten Tag im Hause des Clans nicht den letzten Tag ihres Lebens machen.
    Als sie sich umdrehte, um den Blick des Jugendlichen zu suchen, der sie beleidigt hatte, sah sie, wie sich eine Hand Odas schwer auf dessen Schulter legte.
    »Dein Name?”
    »Gutari, Shiro Adaï.«
    »Also gut, Gutari. Eines der vielen Dinge, die mir in der Außenwelt besonders gefehlt hat, war der Fechtsaal des Clans. Nach dem Bad wirst du mich dorthin begleiten, denn ich möchte mit dir gemeinsam üben.«
    »Ja, Shiro Adaï, wie du möchtest. Ist es erlaubt, eine Frage zu stellen?«
    Während der junge Mann sprach, verwendete er die protokollarische Form. Der Tonfall Odas, der in der Hochsprache gesprochen hatte, hatte der herzlichen Atmosphäre, die bis dahin geherrscht hatte, ein jähes Ende bereitet.
    »Ja, du darfst.«
    »Habe ich etwas gesagt oder getan, womit ich dich beleidigt hätte?«
    »Nein, ganz sicher nicht. Muss man beleidigt worden sein, wenn man sich im Fechten üben will? Mit O Hedaï«, er wies mit dem Kopf in Suvaïdars

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