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Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition)

Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition)

Titel: Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Lorusso
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Ordnung, möchtest du das Kind dann behalten?«
    »Nein, Jestak Adaï. Nur wenn ich den Befehl bekomme, und um meine Pflicht der Spezies gegenüber zu erfüllen.«
    »Ich glaube, unsere Spezies kann getrost auf den Sohn eines Kriminellen verzichten«, erwiderte die Ärztin.
    Sie ließ Keri ein Glas mit einer weißlichen Flüssigkeit trinken und untersuchte sie dann sorgfältig. Jemand hatte ihre Schulter gut behandelt. Die Ärztin wollte wissen, wer es gemacht habe. Als sie hörte, dass es eine Shiro-Ärztin gewesen sei, nickte sie zufrieden.
    »Alles in Ordnung, deine Schulter ist praktisch geheilt. In ein paar Tagen wirst du den Arm wieder benutzen können. Und solltest du mit dem Medikament, das ich dir verabreicht habe, in der vergangenen Woche schwanger geworden sein, wirst du kein Kind bekommen. Du kannst getrost nach Hause gehen.«
    »Ich wohne in Niasau, im Haus Bur to Sevastak.«
    »Gut, dann kehrst du dahin zurück.«
    Keri senkte den Kopf, ohne der Ärztin zu antworten. Ihr Gesicht wirkte begriffsstutzig. Sie sah aus wie eine Asix, die nur so tat, als hätte sie eine Weisung nicht verstanden.
    »Ist etwas nicht in Ordnung?«
    »Ich würde lieber nicht wieder nach Niasau gehen, Frau Doktor.«
    »Warum nicht?«
    »Da sind überall die Menschen aus der Außenwelt ...«, antwortete Keri zögernd. Sie stockte und suchte nach Worten, während sie die Stirn in Falten legte. »Sie waren böse zu mir, und sie haben sich über meine Schreie lustig gemacht.«
    Die Jestak strich ihr mit der Hand durchs Haar.
    »Du kannst ein paar Tage hierbleiben, wenn du möchtest. Danach gehst du in dein Bur-Haus in Gaia oder Gorival.« Sie verließ mit Keri das Büro und öffnete die Tür eines Zimmers. »Hier kannst du vorerst bleiben. Lass deine Sachen hier und komm mit. Hier brauchen wir immer Hilfe.«
    Sie fragte sich, welche Arbeit sie einer Asix anvertrauen könne, die an der Schulter verletzt und obendrein völlig durcheinander und orientierungslos war. Schließlich fiel ihr etwas ein.
    Sowohl Imi als auch Ivari waren schwanger. Für Ivari war das kein Problem. Kommandant N’Tari hatte bereits ein Kind mit ihrer Schwester, und man hatte eine komplette DNA -Analyse machen lassen. Es gab keine genetischen Makel, und die Paarung mit Nim hatte gute Resultate erbracht. Das Neugeborene war gesund und kräftig. Für Imi jedoch war das Ergebnis eine Unbekannte.
    Die Ärztin rief auf ihrem Kommunikator im Lebenshaus des Astroports an und erzählte kurz, was mit Keri passiert war. Zugleich erwähnte sie, dass die Soldaten, die sich noch in Quarantäne befanden, Probleme bereiten könnten. Sie ließ sich die Holo-Bilder von zwanzig Männern übermitteln und befragte anschließend die Mädchen, ob diese Männer sich besonders aggressiv verhalten hätten. Keri und Ivari wiesen auf einen untersetzten Kerl, während Imi zitternd auf einen hübschen Jungen deutete, der trotz seiner gelben Haare ein kindliches Gesicht und einen offenen, sympathischen Ausdruck hatte.
    Die Ärztin schaute sich die drei Männer auf den Bildern genau an und übermittelte diese an das Lebenshaus im Astroport. Gleichzeitig berichtete sie von den Eindrücken der Asix-Mädchen.
    »Die Männer dürfen nicht an Land gehen«, erklärte sie. »Sieh zu, dass sie auf die Impfung hypersensibel reagieren.«
    »Tödlich?«, fragte ihre junge Kollegin.
    »Nein, das wäre nicht gut. Es reicht, wenn sie mit dem nächsten Raumschiff Ta-Shima wieder verlassen.«
    Das Problem war also geregelt. Nun war die DNA -Analyse von Li Hao vorrangig. Man versprach der Ärztin, ihr die Ergebnisse innerhalb der nächsten drei Tage zukommen zu lassen. In dieser Zeit musste Imi Keri im Lebenshaus Gesellschaft leisten und ihr behilflich sein. Dort war man stets auf ehrenamtliche Helfer angewiesen. Solange man auf die Ergebnisse warten musste – niemand wollte ein Kind mit regressiven Merkmalen –, war es besser, den anderen zur Hand zu gehen, statt sich die Nägel abzukauen. Die Ärztin hoffte inständig, dass der Professor dafür tauglich sei.
    Nachdem sie alles zu ihrer Zufriedenheit geregelt hatte, feierte sie mit Imi und Keri das Ereignis im Restaurant. Dort gab sie fast die Hälfte von dem Lohn aus, der ihr nach Abzug ihres Beitrags für den Clan blieb. Danach ging sie hochzufrieden und in Begleitung Ivaris nach Niasau, um der Alten, die ein Haus für die Tagaki-Asix führte – diese arbeiteten auf dem Astroport oder standen in Diensten hiesiger Händler – die Neuigkeit zu

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