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Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition)

Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition)

Titel: Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Lorusso
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und Win Sarod, sowie sieben Soldaten und eine Gruppe der Asix. In der Luft lag ein schrecklicher metallischer Blutgeruch, vermischt mit dem Gestank des verbrannten Fleisches und menschlicher Exkremente. Die Soldaten zogen sich langsam zurück, ohne noch einmal auf Widerstand zu treffen.
    Nach diesem Vorfall kam der kleine Rat zu einer Eilsitzung zusammen, obwohl es mitten in der Nacht war. Tsune wartete starr und unbeweglich auf die Ankömmlinge. Vor ihr lagen vierzehn Säbel und ein Plasmagewehr, das ein Asix an sich nehmen konnte, bevor Kapitän Abers Verstärkung angerückt war. Tsune schaute sich die fremde Waffe mit einem Ausdruck des Ekels an. Dann hob sie den Blick.
    »Ich habe mich geirrt«, sagte sie. »Und ich habe meine Pflicht nicht erfüllt. Ich war nicht in der Lage, die Asix zu beschützen, die sich nicht verteidigen können. Deshalb werde ich von meinem Amt zurücktreten. Riodan Lal und David, ihr habt mich schlecht beraten. Ich autorisiere euch, den Rat zu verlassen und mit mir das Shiro-Privileg zu teilen.«
    Die beiden verbeugten sich und dankten ihr, wie das Protokoll es verlangte.
    Völlig unerwartet intervenierte Irina Sarod: »Wir haben nur noch einen Monat, bis die Stürme beginnen, die den Wechsel der Jahreszeit einläuten. Die Zeit reicht nicht aus, um eine Nachfolgerin für dich zu wählen. Ich bitte dich in aller Form, während der Trockenzeit im Amt zu bleiben und alles Nötige zu tun, dass die nächste Sadaï nicht Eronoda Bur heißt, statt jetzt das Shiro-Privileg in Anspruch zu nehmen. Je länger ich Eronada kenne, desto mehr begreife ich, dass meine Wahl ein Fehler war. Fior Gantois von der Hand-Inselgruppe hat sie zum Duell herausgefordert. Könntest du nicht anordnen, dass dieses Duell schnellstmöglich stattfindet? Wenn Eronoda versucht, sich dem Kampf zu entziehen – und ich bin sicher, das wird sie, weil sie befürchtet, dass Fior mit den Blutklingen kämpfen will –, verliert sie die Achtung der Ratsmitglieder und hätte keine Chance, gewählt zu werden.«
    Tsune stimmte zu, ließ den Blick über die Anwesenden schweifen und fragte dann mit einer für sie unüblichen Demut: »Noch andere Vorschläge?«
    »Wir müssen verhindern, dass unser Planet weiterhin eine einträgliche Profitquelle ist«, legte Suvaïdar umsichtig nahe und nutzte die Stimmung der Sadaï, um einen Vorschlag zu unterbreiten, über den sie schon seit längerer Zeit nachdachte. »Sicher, auch für uns ist der Handel notwendig geworden. Das Lebenshaus hat neue Geräte für die Untersuchungen und die Diagnostik angefordert, und die Universität hat die Absicht, eine Bibliothek zu kaufen. Doch die Händler machen riesige Gewinne. Für die Gewürze zum Beispiel bezahlen sie ein Zehntel dessen, was sie beim Wiederverkauf verlangen.«
    »Aber das sind doch Pflanzen, die wild im Dschungel wachsen, ohne dass jemand sie kultivieren muss.«
    »Ja, aber sie sind in der Außenwelt überaus begehrt, weil sie anregende Substanzen enthalten – wie viele andere Pflanzen und das Fleisch der terrestrischen Tiere unseres Planeten. Ich glaube, man sollte die Burs auf irgendeine Weise kontrollieren. Noch sind sie nicht auf den Gedanken gekommen, Aufputschmittel anzubieten, wie etwa die Daïbanblume oder die Stängel der mutierbaren Pflanze, aber wenn sie es tun, würden wir uns zu Repräsentanten einer kriminellen Organisation machen.«
    »Was ist mit der Waffe der Fremden?« Kilara betrachtete sie, angezogen und abgestoßen zugleich von diesem fremden Objekt aus Metall und Plastik, das zu Füßen der Sadaï lag. »Warum wurde sie hierhergebracht? Ein Ding, das aus der Distanz töten kann, ist unehrenhaft und gefährlich. Wenn sie in die falschen Hände gerät, könnte sie für reichlich neuen Ärger sorgen. Befiehl, dass sie zerstört wird.«
    »Aus welcher Distanz kann sie denn töten?«
    »Bis zu zweihundert Meter. Das haben mir die Asix in Niasau gesagt«, antwortete David.
    »Sie wird nicht in die falschen Hände fallen. Ich verfüge hiermit: Lasst alle wissen, dass ein Shiro, der diese Waffe benutzt, auf Lebenszeit zur Arbeiten in den Minen verdammt wird. Einem Asix aber können wir die Waffe ohne Risiko anvertrauen.Im Morgengrauen werde ich den Chef der Viehhirten rufen und ihm die Waffe geben. Die Hirten sind ausschließlich Asix. Wenn sie auf den Weiden sind, kommt es vor, dass sie mit Räubern zusammenstoßen, da könnte die Tod-aus-der-Ferne-Waffe ihnen nützlich sein. Und wer weiß – vielleicht benötigen wir

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