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Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition)

Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition)

Titel: Das Gesetz von Ta-Shima: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Lorusso
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hockte, um essich bequemer zu machen, gelang es ihr, einen Blick auf die Shiro zu werfen. Nein, niemand schenkte ihr eine besondere Aufmerksamkeit. Die jungen Shiro hatten gerade das Säubern des blauen Holzfußbodens beendet. Kein einziges Wort hatte man von ihnen gehört.
    Die nächsten Minuten kamen Suvaïdar unendlich lang vor. Die jungen Shiro beunruhigten sie. Deshalb war sie erleichtert, als sie den Fechtsaal verließen. Bevor sie gingen, grüßten sie mit einem Kopfnicken in Richtung des Zimmers ihres Meisters.
    Schließlich öffnete sich die verschiebbare Tür, und Tarr erschien auf der Schwelle. Er trug seine Kleidung und ein Handtuch über dem Arm und warf Suvaïdar nur einen kurzen Blick zu.
    »Ich will mich waschen«, brummte er.
    Er ging zu den Duschen, und unter seinem schweren Schritt erzitterte der Boden. Er war noch viel stattlicher als in jungen Jahren, mit breiten Schultern, die im Vergleich zu seiner Statur viel zu gewaltig und über und über mit dichter, lockiger Wolle bedeckt waren, und kräftigen Beinen, die noch viel kürzer schienen, weil die Muskeln an Oberschenkeln und Waden so kräftig waren.
    Eine zierliche Shiro mit feinen Gliedmaßen, die mit blauen Flecken und Hiebspuren übersät waren, schlich sich wie ein wildes Tier mit verstohlenen Bewegungen aus dem Zimmer und folgte Tarr. Die junge Frau war Néko, wie Suvaïdar wusste. Sie folgte beiden mit ihren Blicken.
    Das ist normal, überlegte sie. Die jungen Leute, die der Akademie anvertraut werden, leben wie in einem kleinen Clan miteinander. Sie haben die Erlaubnis, in den Häusern, aus denen sie kommen, ihre Bekanntschaften zu besuchen.
    Doch in den ersten Jahren kam das eher selten vor; deshalb suchten sie sich meist Freunde und Partner unter den Bewohnern der Akademie.
    Tarr kam zurück und brachte sein frugales Frühstück mit: Früchte und eine große Schale Tee.
    »Möchtest du?«, fragte er Suvaïdar.
    »Ich habe bereits gegessen, danke. Habt ihr eine Küche?«
    »Nein. Die Clans, die mir ihre Jungendlichen anvertraut haben, bezahlen mich für meine Arbeit in Naturalien: Lebensmittel, Kleidung, Reparaturen. Was ist los? Woher kommt dein plötzliches Interesse?«
    »Pure Neugierde. Deine Schüler haben mich sehr beeindruckt, als ich hier angekommen bin. Sie haben ihre Arbeit in völliger Stille verrichtet. Ist das eine Art Meditation?«
    Tarr zog eine Braue hoch und schaute sie amüsiert an.
    »Fünf Peitschenhiebe, wenn einer den Mund aufmacht.«
    »Aber warum? Es ist doch grausam, ihnen zu verbieten, ein paar Worte zu wechseln.«
    »Es ist die einzige Möglichkeit, sie daran zu hindern, sich gegenseitig zum Duell herauszufordern und sich bereits vor dem Frühstück umzubringen. Sie dürfen nur in meinem Beisein sprechen, und sie wissen ganz genau, dass es besser ist, sich an meine Anordnungen zu halten.«
    »Ich wusste gar nicht, dass so das Leben eines Meisters aussieht. Nun verstehe ich auch, warum Riodan Lal immer so hart war.«
    »Riodan Lal waren siebzehn junge Leute anvertraut. Ich habe schon sechzig gehabt. Wie ich dir bereits sagte, versuche ich, ihr Leben zu erhalten, während die anderen Meister vor allem darauf achten, dass die Jugendlichen keine allzu großen Probleme bereiten. Oft besteht die einfachste Methode darin, sie anzustacheln, einen älteren Schüler herauszufordern oder einen Meister, damit sie ihr unnützes und stupides Leben auf den Brettern des Fechtsaales aushauchen.«
    »Du schützt sie, aber wenn du über sie sprichst, bist du nicht gerade zahm.«
    »So ist nun mal die Realität. Sie sind unnütze Wesen, weil sie unfähig sind, irgendetwas für Ta-Shima oder für ihren Clan zu bewirken. Ich aber bin ein Asix. Ich muss das Leben der Shiro retten, selbst wenn sie überflüssig sind. In diesem Punkt sind wir sehr unterschiedlich. Versuch gar nicht erst, mich zu verstehen, du bist nicht in der Lage dazu.«
    Ich werde ihn nicht mehr fragen, warum er mir hilft, sagte sich Suvaïdar. Ich glaube nicht, dass ich wissen möchte, wie dummund überflüssig er mein Leben findet, unabhängig davon, dass er sich verpflichtet fühlt, es zu retten. Ich bin sicher, er weiß selbst nicht genau, warum er das tut. Ich weiß es erst seit Kurzem, doch er ist sich bewusst, wer er ist. Er brauchte keinen sechshundert Jahre alten Holo-Cube, um das zu begreifen.
    »Ich habe beschlossen, dein Geschenk anzunehmen«, sagte sie schlicht, und Tarr nickte.
    »Möchtest du, dass Néko auf dich aufpasst, oder soll sie sich Middaels

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