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Das Gesicht der Anderen

Das Gesicht der Anderen

Titel: Das Gesicht der Anderen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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waren – weiß Bescheid. Und ich glaube kaum, dass sich jemand von denen Daddys Zorn zuziehen möchte.”
    “Offensichtlich weiß es aber außerdem noch jemand. Oder jemand vermutet es zumindest. Jemand, der Ihre Tochter oder Sie verletzen möchte. Beziehungsweise Sie beide.”
    “Die Person, die Leslie Anne dieses Päckchen geschickt hat, muss sie hassen … Oder mich.”
    “Fällt Ihnen jemand ein, der …”
    Tessa fuhr herum und sah Dante zornig an. “Glauben Sie im Ernst, es ist jemand, den ich kenne?”
    “Ja.” Dante sah sie an, als wäre sie eine Außerirdische. Seine simple Antwort brachte sie wieder zur Vernunft.
    “Was für eine dumme Frage. Natürlich muss es jemand sein, denn ich kenne. Ich kann mir nur nicht vorstellen, wer.”
Wir müssen herausfinden, wer es war. Wenn Daddy merkt …
“Sie können Fairport jetzt nicht verlassen. Noch nicht. Wir brauchen die Detektei Dundee, um herauszufinden, wer der Absender dieses Päckchens ist.”
    “Ich bin mit Ihnen einer Meinung, dass Sie das herausfinden müssen. Und die Detektei Dundee ist sicher optimal geeignet, das zu tun. Aber vielleicht bin ich der falsche Mann für diesen Auftrag.”
    “Was meinen Sie damit?”
    “Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich würde den Fall gern übernehmen, denn ich möchte Ihnen helfen. Aber ich stecke da auf eine gewisse Weise persönlich mit drin.”
    “Wovon reden Sie?”
    “Ich erkläre es Ihnen”, sagte Dante. “Eventuell möchten Sie in diesem Fall nicht, dass ich …”
    “Was ist es?” Er spürte an Tessas Gesten, dass sie unbewusst seine Berührung suchte.
    Er nahm ihre Hände, dann sah er ihr in die Augen. “Vor vielen Jahren verschwand eines Abends die Frau, die ich liebte – meine Verlobte – aus Colby, Texas, während sie auf mich wartete. Ich hatte sie nach der Arbeit abholen wollen, verspätete mich aber. Als ich ankam, war sie weg. Sie ist nie wieder aufgetaucht.”
    Tessa umfasste seine Hand. “Oh Dante, wie schrecklich. Das tut mir leid.”
    Er holte tief Luft, dann streichelte er ihre Wange. Eine Welle des Verlangens überflutete ihren Körper. So etwas hatte sie noch nie empfunden.
    “Ich weiß nicht, was mit ihr geschehen ist, aber ich habe Nachforschungen angestellt und …” Er sah Tessa an.
    “Was versuchen Sie, mir zu sagen?”
    “Amy hatte blaue Augen und blonde Haare. Sie war etwa so groß wie Sie. Sie beide ähneln sich sogar ein bisschen.”
    Er findet dich nur attraktiv, weil du aussiehst wie sie.
Enttäuschung machte sich in ihr breit. Sie wollte, dass Dante sie um ihretwillen mochte, nicht weil sie seiner verlorenen Liebe ähnelte.
    “Ich erinnere Sie an sie.”
    “Ja, das tun Sie. Aber Leslie Anne noch mehr. Amy war in ihrem Alter, als sie verschwand.”
    “Wie alt war sie, als …”
    “Siebzehn.”
    Tessa wusste, was jetzt kommen würde. Oh Gott, sie wusste es. Jetzt bloß nicht weinen, ermahnte sie sich. Nicht weinen. Sie war stark genug, um über die Ereignisse von damals zu sprechen. Sie brauchte nicht zusammenzubrechen.
    “Sie glauben, dass Eddie Jay Nealy auch Amy umgebracht hat?”
    Dante schluckte. “Nealy hat in mehreren Staaten, inklusive Texas und Mississippi, Frauen vergewaltigt, gefoltert und getötet. Als er schließlich gefasst wurde, gab er zu, dass er mehrere Dutzend hübscher junger Blondinen umgebracht hat. Aber wo die Leichen sind, hat er der Polizei nie gesagt.”
    Tessa kamen die Tränen. “Ich weiß noch vage, dass man mir gesagt hat, ich könne froh sein, noch am Leben zu sein. Ich erinnere mich nicht besonders gut an die Zeit damals, aber es war entweder ein Polizist oder ein Arzt, der mir sagte, alle anderen Opfer des Mannes wären tot.”
    “Sie sind das einzige überlebende Opfer. Sie und Helene Marshall”, sagte Dante. “Dank der Zeugenaussage dieser jungen Frau und der erdrückenden Beweislast wurde Nealy zum Tod verurteilt.”
    “Ich habe den Prozess nicht verfolgt”, gab Tessa zu. “Daddy berichtete mir davon, dass sie den Mann gefasst hätten, dass er verurteilt und später hingerichtet worden sei. Weitere Details haben mich nicht interessiert. Ich konnte den Gedanken an ihn nicht ertragen. An das, was …” Ihre Stimme versagte.
    Dante wich einen Schritt zurück. “Sagen Sie mir eins: Warum taucht Ihr Name nicht auf der Opferliste auf? Ich kenne Nealys Akte vorwärts und rückwärts. Der Name Tessa Westbrook ist mit Sicherheit nicht dabei.”
    “Wenn Ihr Vater G. W. Westbrook heißt, kann er so was regeln. Dass

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