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Das Gesicht der Anderen

Das Gesicht der Anderen

Titel: Das Gesicht der Anderen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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und du, Dom, solltest dich in Fairport umhören. Finde so viel wie möglich heraus über die Personen, mit denen G. W., Leslie Anne und Tessa am meisten zu tun haben. Und überleg dir, wer etwas davon hätte, wenn er Leslie Anne Schaden zufügt.” Er sah Vic an. “Dich wollte ich zurück nach Atlanta schicken, falls Sawyer dich für einen anderen Fall braucht. Aber ich habe vor einer Stunde mit ihm gesprochen, und er sagt, er kann noch ein paar Tage auf dich verzichten.”
    “Keine Einwände”, sagte Vic.
    “Warum fliegst du nach Louisiana?”, fragte Dom.
    “Ich möchte mit Sheriff Summers sprechen”, erklärte Dante. Er würde Dom und Vic nur sagen, was sie wissen mussten. “Summers war Hilfssheriff in Richland Parish, als dort vor siebzehn Jahren Tessa Westbrook halb tot im Straßengraben gefunden wurde. Vielleicht erinnert er sich an etwas, das unseren Fall betrifft.”
    “Findet ihr es nicht auch merkwürdig, dass G. W. Westbrook alles vertuscht hat, was mit dem Unfall seiner Tochter zusammenhing?”, fragte Dom. “Und ihr könnt mir glauben, er hat ganze Arbeit geleistet. In Richland Parish gibt es keine einzige Akte zum Fall Tessa Westbrook – weder bei der Polizei in Rayville noch in einer anderen Stadt oder den Sheriffbüros. Aber es existiert immerhin noch eine Krankenakte von ihr in der Klinik von Rayville, in der sie zehn Tage gelegen hat.”
    “Hast du eine Ahnung, was in dieser Akte steht?”, wollte Lucie wissen.
    Dom schüttelte den Kopf. “Nein. Aber wir haben jemanden eingeschleust, der das herausfinden soll. Das kostet uns zwar …”, er machte eine entsprechende Geste, “…
mucho dinero.
Aber so ist das nun mal. Gute Spione und Informationen sind teuer.”
    “Um was wollen wir wetten, dass sich die Akte inzwischen auch in Luft aufgelöst hat oder so manipuliert wurde, dass darin nur etwas von einem schlimmen Autounfall steht?” Vic Noble sah die anderen an. “Daddy Geldsack war fest entschlossen, die Wahrheit über sein Töchterlein geheimzuhalten. Der Alte hat sich seine Aktionen eine Stange Geld kosten lassen.”
    “Er wollte seine Tochter schützen”, sagte Lucie. “Er wollte nicht, dass die skandalöse Geschichte von der Vergewaltigung und der Schwangerschaft an die Öffentlichkeit dringt. Das kann ich verstehen. Ihr nicht?”
    “Er musste die ganze Vertuschungsaktion aber im Grunde gleich in dem Moment starten, als er gehört hatte, dass Tessa gefunden worden war”, sagte Dom. “Das heißt, er hat sich eine höchst komplizierte Lüge ausgedacht, noch bevor er überhaupt wusste, dass seine Tochter schwanger war.”
    “Eins steht jedenfalls fest – wir haben eine Menge Fragen und nur sehr wenige Antworten”, resümierte Dante. “Lucie wird sich von jetzt ab nur noch mit der Familie Westbrook befassen. Dom und Vic, ihr recherchiert vor Ort. Und ich fange da an, wo Tessa vor siebzehn Jahren gefunden wurde.”
    Das Letzte, worauf Tessa Lust hatte, war, die Gastgeberin zu spielen, auch wenn die Anwesenden alle Verwandte und Freunde waren. Und sie konnte ihrem Vater auch nicht vorwerfen, dass er es als hilfreich empfand, wenn all diese Menschen um sie herum waren. Es kam ihr beinahe so vor, als hätte er sich nach der verlorenen Schlacht Verstärkung geholt. Aber der Krieg ist noch nicht vorbei, dachte Tessa, als sie an ihrem Wein nippte – den sie unter anderen Umständen genossen hätte. Aber nicht heute Abend. Nicht, wenn sie nur an eine Sache denken konnte. Erst wenn die Person, die Leslie Anne das Päckchen geschickt hatte, gefunden und bestraft war, wäre eine weitere Schlacht gewonnen. Und der eigentliche Krieg – würde vielleicht nie enden. Erst dann, wenn sich ihre Tochter mit der Realität abfand.
    “Ich wünschte, unsere liebe Leslie Anne wäre heute Abend bei uns”, sagte Myrle Poole. “Aber ich vermute, das Mädchen schämt sich für ihr albernes Abenteuer. Kann man sich das vorstellen? Rennt von zu Hause weg, nur weil ein anderes Mädchen sie dazu aufgefordert hat!”
    “Wisst ihr denn, wer das andere Mädchen war?”, fragte Celia. “Ihr solltet die Eltern informieren, damit sie eine angemessene Bestrafung erhält.” Sie wandte sich an Charlie und grinste wie ein idiotisches Honigkuchenpferd. “Findest du nicht auch, Liebling?”
    “Auf jeden Fall.” Charlie sah G. W. an. “Und wenn ich du wäre, würde ich Leslie Anne den Kontakt zu diesem Mädchen ab sofort verbieten.”
    “Ganz richtig.” G. W.s Wangen röteten sich. “Aber ich

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