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Das Gesicht des Drachen

Das Gesicht des Drachen

Titel: Das Gesicht des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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leisten könnten.«
    »Dann eine Wohnung?«
    »Ja«, sagte Mah. »Außerdem hat er ein paar freie Zimmer. Dort können Sie noch heute einziehen und vorläufig wohnen, bis er eine dauerhafte Bleibe für Sie findet.« Er betätigte einige Tasten, und das Modem erwachte pfeifend zum Leben.
    Chang legte Wu eine Hand auf den Arm. »Nein, Qichen, Sie müssen uns begleiten.«
    »Wir bleiben in Manhattan.«
    Chang beugte sich näher zu Wu, so dass Mah ihn nicht hören konnte. »Seien Sie kein Narr«, flüsterte er. »Der Geist wird Sie finden.«
    Wu lachte. »Machen Sie sich deswegen keine Sorgen.«
    »Keine Sorgen? Er hat gerade erst ein Dutzend unserer Freunde ermordet.« Dass Wu sein eigenes Leben aufs Spiel setzte, war eine Sache, aber seine Frau und die Kinder in Gefahr zu bringen, war unverzeihlich.
    Doch Wu ließ nicht mit sich reden. »Nein. Wir bleiben hier.«
    Chang verstummte, weil Mah die Datenübertragung beendete, etwas auf einen Zettel schrieb und diesen Wu reichte. »Das ist die Adresse des Maklers, nur wenige Blocks von hier. Sie müssen eine Gebühr an ihn entrichten.« Er lächelte. »Ich werde Ihnen nichts dafür berechnen. Bin ich nicht großzügig? Alle sagen, Jimmy Mah sei ein freigebiger Mann. Und jetzt zu Mr. Changs Wagen.« Er wählte eine Nummer und sprach schnell in den Hörer. Der Kleinbus würde gleich vorbeigebracht werden. Mah legte auf und wandte sich wieder den zwei Männern zu. »So. Damit wäre das Geschäftliche geregelt. Ist es nicht ein Vergnügen, mit vernünftigen Partnern zusammenzuarbeiten?«
    Sie standen gleichzeitig auf und verabschiedeten sich per Handschlag.
    »Darf ich Ihnen noch eine Zigarette anbieten?«, fragte Mah. Wu nahm drei.
    »Eines noch«, sagte Mah, als die beiden Einwanderer gerade die Tür öffnen wollten. »Dieser mexikanische Schlangenkopf hat keine Veranlassung, hinter Ihnen her zu sein, oder? Sie sind mit ihm quitt?«
    »Ja, wir sind quitt.«
    »Gut. Gibt es nicht schon genügend Gründe, bisweilen einen Blick über die Schulter zu werfen?«, fragte Mah jovial. »Werden wir in diesem Leben nicht schon von zu vielen Dämonen gejagt?«
     
     
    ... Zehn
    In der Ferne hallten Sirenen durch den frühen Morgen.
    Das Geräusch kam näher, und Rhyme hoffte, es würde die Ankunft von Amelia Sachs bedeuten. Die Spuren, die sie am Strand gesichert hatte, waren bereits eingetroffen. Ein junger Techniker hatte sich schüchtern in die Behausung des legendären Lincoln Rhyme gewagt, war wortlos den barschen Anweisungen des Kriminalisten nachgekommen und hatte die Tüten und Fotos auf diverse Stapel verteilt.
    Sachs hingegen war auf dem Rückweg vom Strand zu einem sekundären Tatort beordert worden. Vor einer Dreiviertelstunde hatte man in Chinatown den aus Easton entwendeten Wagen der Kirchengemeinde gefunden - er stand herrenlos in einer Gasse, ganz in der Nähe einer der nach Norden führenden U-Bahn-Linien. Der Transporter war durch sämtliche Kontrollen geschlüpft, weil er nicht nur über gestohlene Nummernschilder verfügte, sondern einer der Immigranten zudem den Namen der Kirche übermalt und durch die gelungene Reproduktion des Logos eines örtlichen Heimwerkermarktes ersetzt hatte.
    »Schlau«, hatte Rhyme missmutig vermerkt; er mochte keine schlauen Täter. Dann hatte er Sachs angerufen - die zu diesem Zeitpunkt auf dem Long Island Expressway zurück in die Stadt raste - und ihr aufgetragen, sich vor Ort mit der Spurensicherung zu treffen und den Kleinbus zu untersuchen.
    Harold Peabody vom INS war in die Zentrale zitiert worden, um dort anlässlich des Fiaskos die Pressekonferenzen zu koordinieren und Washington telefonisch Rede und Antwort zu stehen.
    Alan Coe, Lon Sellitto und Fred Dellray blieben bei Rhyme, ebenso der elegante Igelkopf Eddie Deng. Und es hatte sich jemand zu ihnen gesellt: Mel Cooper, schlank, zurückhaltend, mit schütterem Haar. Er war einer der besten Kriminaltechniker des NYPD, und Rhyme griff oft auf seine Unterstützung zurück. Dank seiner kreppbesohlten Hush Puppies, die er tagsüber aus Gründen der Bequemlichkeit trug und die ihm abends den nötigen Halt auf der Tanzfläche garantierten, bewegte er sich fast lautlos durch den Raum, baute verschiedene Geräte auf, richtete Prüfstationen ein und breitete die Beweisstücke vom Strand vor sich aus.
    Auf Rhymes Bitte hin hängte Thom einen Stadtplan von New York City an die Wand, direkt neben der Karte Long Islands, anhand derer sie den Weg der Fuzhou Dragon verfolgt hatten. Rhyme

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