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Das Gesicht des Teufels

Das Gesicht des Teufels

Titel: Das Gesicht des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Cordes
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Mannes beste Zier.
    Womit du ja nur meinst, Arndt, dass es dir dann leichter fällt, mich schnell und teuer an einen Kerl zu verschachern.
    Nachdem sie sich gewaschen hatte, streute sie fein zermahlenen Bimsstein mit getrockneter Minze auf ihren Zeigefinger und rieb sich die Zähne ab.
    Das würde dir auch gefallen, Brüderlein, dachte sie. Nicht wahr? Schließlich bin ich dann noch begehrenswerter. Aber jetzt bist du an der Reihe. Streng dich bloß beim Zimmermann an, damit er uns einen guten Preis macht. Das wirst du doch wohl noch schaffen.
    Arndt war in der Frühe nach Neusitz aufgebrochen, um mit einem Zimmermann zu sprechen. Auch wenn sie fest entschlossen waren, die Hütte allein wieder aufzubauen, ganz ohne fachmännische Hilfe ging es nicht. Nur ein Zimmermann war in der Lage, aus dem geborstenen Firstbalken einen Balkenschuh zu schlagen und darin ein neues Balkenholzstück einzupassen und zu vernageln. Das kostete Geld, aber für so etwas gab es tatsächlich ein Töpfchen. Hans Goltz hatte schon ganz richtig vermutet. Wie gut, dass noch nicht einmal Arndt davon wusste.
    Man darf ihnen nicht alles auf die Nase binden, dachte Hanna. Das ist der beste Rat, den Mutter mir jemals gegeben hat.
    Sie lächelte. Ich sollte Mamas Grab häufiger besuchen, nahm sie sich vor. Erst auf dem Totenbett hat sie mir von dem Geldtöpfchen erzählt. Was hätte ich wohl noch alles von ihr erfahren können?
     
    Am späten Vormittag begann Hanna zu zweifeln, ob Babur wirklich so folgsam war, wie Valentin gemeint hatte. Sicher, Marie gehorchte er aufs Wort, bettelte nicht und ließ die Meiler unmarkiert, doch plötzlich begann er aus heiterem Himmel zu jaulen und ging dann einfach durch. Er verschwand in Richtung Rothenburg, und Marie konnte sich die Seele aus dem Leib rufen: Babur hörte nicht auf sie und jagte immer tiefer in den Wald.
    «Er hat bestimmt was in die Nase bekommen. Der kommt schon zurück, sei nicht traurig», versuchte Arndt Marie zu trösten. Er klaubte aus der eingestürzten Giebelwand Lehmbrocken zusammen, die er beim Aufbau wiederverwenden wollte. Hanna half ihm dabei und sammelte zusätzlich Teile des Flechtwerks, das den Lehm zwischen dem Ständerwerk festhielt. Der Neusitzer Zimmermann wollte in den nächsten Tagen vorbeischauen,um die Kosten für die Firstbalkenreparatur zu schätzen. Er hatte Arndt versprochen, wegen des Geldes solle er sich keine Sorgen machen.
    «Wenn Babur was in die Nase bekommen hat, dann aber doch nur, weil er sich mit mir langweilt, oder?»
    Maries Stimme schwankte zwischen Resignation und Hoffnung. Wie verloren stand sie vor den Trümmern der Hütte, zwischen den Fingern ein paar Flusen aus Baburs Fell, die sie hilflos auseinanderzupfte.
    «Du Dummerchen! Babur mag dich. Aber er ist eben ein Hund. Er kommt zu dir zurück – so wahr ich deine große Schwester bin.»
    Sie wusste, dass sie nicht zu viel versprach, gleichzeitig aber beschlich sie eine böse Ahnung: Wenn Babur wegläuft, dann vielleicht, weil er Gefahr wittert? Sie schaute auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    «Wir könnten ihn doch suchen   …»
    «Marie, ich hab zu tun.»
    «Nein, geht nur», sagte Arndt. «Ich schaff das hier allein.»
    «Ja!»
    Marie machte vor Freude einen Luftsprung, von einem Augenblick auf den anderen glänzten die großen Kinderaugen wieder. Hanna hatte gerade noch Zeit, sich Gesicht und Hände zu waschen. Was soll ich mich auch noch um die Hütte kümmern, dachte sie. Bausachen gehören nun wirklich in Männerhände.
    Sie nahm Marie an die Hand und zog los. Wie angenehm es war, endlich wieder das Kreuz gerade strecken zu können.
    Sie schlenkerten die Arme, bis ihnen die Schultern schmerzten, dann fand Marie einen großen Ast, den sie hinter sich herzog, um den Weg zu fegen. Hanna versuchte sich zu entspannen, indem sie sich noch einmalalle Einzelheiten von Maries Rettung vergegenwärtigte. Sie beschwor das Gesicht ihres Retters und seine Worte, dachte an ihren gemeinsamen Ritt und vor allem daran, wie er Marie und sie unter seinen Mantel genommen und mit seiner schönen Stimme das Te Deum gesungen hatte. Doch da sie wusste, wie unsinnig es war, auf die Liebe eines Ritters zu hoffen, schob sich immer stärker das Bild Valentins vor ihr inneres Auge. Und seine Worte schnitten sich ihr tief ins Herz: Hanna, dein Stand ist mir egal, ich schau nicht aufs Geld.
    Warum muss es gerade er sein, schimpfte sie im Stillen – und wusste auf einmal nicht, wen sie eigentlich meinte: den

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