Das Gesicht des Todes: Authentische Mordfälle (German Edition)
Frau wollte er anschließend in ein nahegelegenes Waldstück fahren, um sie erst einmal zu vergewaltigen.
Welch großes Glück das Ehepaar Walter und Irma Schuler an diesem Tag hatten, erfuhren sie erst Tage später. Als Öhler nämlich mit seinem Mofa auf die beiden zusteuern wollte, stiegen diese nichtsahnend in ihr Fahrzeug und fuhren davon.
Nach kurzer Zeit kam Öhler ein blauer BMW entgegen. Er sah, dass am Steuer eine junge, hübsche Frau saß. Sie hatte lange, blonde Haare. Er drehte um und folgte dem in die Ortschaft einfahrenden BMW.
Die 23-jährige Waltraud Ecker wollte zusammen mit ihrer kleinen Nichte Stefanie ihren Bruder abholen, der an einer Tankstelle in Grünwettersbach arbeitete. Waltraud Ecker hielt direkt vor der Tankstelle an und bat Stefanie, nach ihrem Vater zu schauen. Die Siebenjährige hatte bereits das Fahrzeug verlassen, als Öhler den BMW sichtete. Er hielt auf der gegenüberliegenden Straßenseite an, stellte sein Mofa ab und begab sich zur Fahrerseite des BMW. Dort angekommen, zog er seinen Revolver, riss die Fahrertür auf und bedrohte Waltraud Ecker mit der Waffe. Die junge Frau reagierte instinktiv. Sie zog den Zündschlüssel ab, rutschte blitzschnell auf den Beifahrersitz, öffnete die Tür und flüchtete in Richtung Tankstelle. Dort teilte sie hastig zwei Kunden mit, dass ein bewaffneter Mann ihr Fahrzeug stehlen will. Da sie Angst hatte, der Täter könnte sie wegen des abgezogenen Zündschlüssels verfolgen, versteckte sie sich auf dem Tankstellenareal. Aus ihrem Versteck heraus sah sie, wie der Täter aus ihrem Fahrzeug ausstieg und sich mit der Waffe in der Hand zur Tankstelle begab.
Öhler sagte später dazu Folgendes aus:
» Die Frau hat vermutlich gleich gemerkt, was ich vorhatte, und ist abgehauen. Erst als ich im Auto saß, stellte ich fest, dass sie den Zündschlüssel mitgenommen hatte. Da ich nicht gleich den Türöffner fand, vergingen einige Sekunden. Dann ging ich zur Tankstelle, um mir den Schlüssel zu holen. Vor dem Kassenraum stand ein Mann, mit dem die Frau zuvor gesprochen hatte. Ich dachte, es sei ihr Ehemann, bedrohte ihn mit dem Revolver und schrie ihn an, er solle den Schlüssel rausrücken. Er sagte jedoch zu mir, dass sich der Schlüssel drinnen befinden muss, weshalb ich dann in den Kassenraum stürmte und die Kassiererin unter Vorhalt der Waffe anschrie, sie solle mir den Schlüssel geben. Und dann passierte es! Plötzlich ging ein Mann auf mich los. Er versuchte, mir die Waffe aus der Hand zu schlagen, und schrie mich an. Ich habe sofort auf ihn geschossen und traf ihn mitten in die Brust. Nach dem ersten Schuss wollte ich gleich abhauen, aber der Schuss zeigte keine Wirkung und der Mann ging weiter auf mich los. Ich wich zurück und habe noch einmal geschossen. Auch danach griff mich der Mann noch an. Erst beim dritten Schuss sackte er langsam zu Boden.
Das alles ging aber sehr schnell. Noch im Liegen hat er mir mit der Faust gedroht. Ich rannte aus dem Kassenraum und dachte, dass ich nun nichts mehr zu verlieren habe. Deshalb habe ich draußen wahllos auf Menschen geballert.
Zuerst schoss ich auf einen jungen Mann, der an der Zapfsäule stand. Ich glaube, ich habe ihn am Bein getroffen. Dann sah ich eine junge Frau. In diesem Moment hatte ich einen furchtbaren Hass auf Frauen, weil mich meine Schwester und meine Nachbarn so terrorisiert haben. Mit beiden Händen brachte ich die Waffe in Anschlag und schoss auf die Frau. Ob ich sie getroffen habe, weiß ich nicht. Sie ging jedenfalls nicht zu Boden.
Danach wollte ich zuerst zu meinem Mofa rennen, dachte aber dann, dass ich nur mit einem Auto eine Chance habe. Plötzlich sah ich einen grünen VW-Passat. Er stand vor einer Zapfsäule und eine Frau saß auf dem Beifahrersitz. Ich rannte hin und die Frau verließ fluchtartig das Fahrzeug. Gott sei Dank steckte der Schlüssel, und ich fuhr mit quietschenden Reifen in Richtung Karlsruhe-Wolfartsweier davon.
Vor Wolfartsweier bog ich rechts in einen asphaltierten Weg und gelangte auf einen Waldparkplatz. Dort hielt ich an und lud den Revolver nach. Anschließend fuhr ich weiter. Ich hatte kein bestimmtes Ziel.
Nach kurzer Zeit kam ich auf die B 3. Ich bog rechts ab und an der nächsten großen Kreuzung dann nochmal rechts in Richtung Karlsruhe-Hohenwettersbach. Plötzlich sah ich vor mir eine Frau auf dem Fahrrad. Sie hatte eine dunkle Hose und eine helle Bluse an. Die Straße stieg leicht an und die Frau fuhr nicht besonders schnell. In mir kam
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