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Das Gespinst des Bösen

Das Gespinst des Bösen

Titel: Das Gespinst des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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sogar.»
    «Nachdem Sie ordiniert waren?»
    «
Erst
, nachdem ich ordiniert war. Trotz des ganzen missbilligenden Radaus und diverser kritischer Berichte sind immer noch zahlreiche Geistliche bei den Freimaurern. Die meisten allerdings eher in den unteren Chargen. Bei den Templern sind nicht so viele, es sei denn, sie haben ein ordentliches Privatvermögen. Schließlich kriegt man seinen Waffenrock und das Schwert nicht im Supermarkt.»
    «Sie … ziehen sich tatsächlich an wie Tempelritter?»
    «Aber ja. So eine komplette Ausrüstung kostet ein Vermögen, aber es zahlt sich aus. Auf die ein oder andere Art.»
    «Das hab ich auch schon gehört. Huw …»
    Huw sah sie an, mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen.
    «Warum muss ich das wissen? Wollen Sie mir damit sagen, dass der Bischof von Hereford …?»
    «Das wäre nett, nicht? Aber, leider, leider ist Bruder Dunmore, soweit ich weiß, nicht über den einfachen Mitgliedsstatus hinausgekommen und war seit Jahren bei keinem Treffen mehr. Allerdings ist der Mistkerl auch nie offiziell ausgetreten.»
    «Warum tritt ein Mann wie Bernie da überhaupt ein?»
    «Sein Vater war wohl Mitglied. So kommt das normalerweise. Väter, Brüder. Familientradition.»
    «Was haben die davon? Abgesehen von Kontakten und Gefälligkeiten? Angeblich.»
    «Man bekommt wieder, was man reinsteckt. Für die meisten geht es ums Soziale, es ist wie ein Club. Ein entspannter Abend. Also, zumindest entspannt es sich, nachdem sie einem das Messer vorgehalten haben. Für andere ist es eine geistige Reise. Klingt wie ein Witz, aber für einige wird es einfach zum Teil des Lebens – es
ist
das Leben. Ein ständiges Unterwegssein, junge Frau.»
    «Wohin?»
    «Zum Licht. Zum freimaurerischen Licht. Man bewegt sich auf die Erleuchtung zu. Durch Wissen.»
    «Gnostizismus.»
    «Ein berühmter Freimaurer, Kanonikus Richard Tydeman, hat mal gesagt, die Freuden des Freimaurertums einem Außenseiter erklären zu wollen, sei, als wolle man einer alten Jungfer die Freuden der Mutterschaft erklären.»
    «Woher will er das denn wissen?»
    «Es reicht wohl zu sagen, dass es Männern ohne Lebensziel ein Gefühl von Ordnung, Richtung und persönlicher Befriedigung verleiht. Ob das hier –» Huw wedelte mit den Papieren «– tatsächliche Rituale widerspiegelt, werden wir nie wissen, weil die Tempelritter nichts aufgeschrieben haben. Lesen Sie den nächsten Absatz.»
    Das Schwert wird dem Anwärter abgenommen, und ein Schädel wird ihm in die Hand gegeben.
     
    Möge mir die Seele, die einst diesen Schädel bewohnte, stellvertretend für Johannes den Täufer, am Jüngsten Tage erscheinen …
    «Was sagt Ihnen das, junge Frau?»
    «Baphomet», sagte Mrs. Morningwood, und Huw lächelte sie an und streckte seine Beine unter dem Tisch aus, die Hände hinter dem Kopf verschränkt.
    «Eine der wichtigsten Theorien ist, dass Baphomet sich mit
Baptismus
übersetzen lässt, Taufe – der offizielle Beginn des spirituellen Lebens. Der Kopf ist deshalb in diesem Zusammenhang der Kopf Johannes des Täufers, und einige Wissenschaftler sind überzeugt, dass er es ist, den die Tempelritter verehren.»
    «Und das ist also das Christliche daran?», sagte Merrily.
    «Zumindest die christliche Fassade. Man nimmt sich eine biblische Gestalt und macht sie sich zu eigen.»
    «Ich persönlich hätte ja gedacht, wenn man jemandem droht, seinen Schädel zu öffnen …»
    «Das sind nur die freimaurerischen Templer. Der durchschnittliche Freimaurer erkennt nur an, dass seine Zunge an der Wurzel herausgerissen und an der Niedrigwassermarke im Meeressand vergraben wird, falls er etwas verrät.»
    «Ah, dann ist ja gut.»
    Huw sah Merrily über seine Brille hinweg an.
    «Was die Sache mit dem Schädel betrifft – es ist ziemlich wahrscheinlich, dass die ursprünglichen Tempelritter einen ähnlichen Eid geschworen haben. Ihr Glauben war eine Mischung aus Christentum, Heidentum, Judentum und Islam. Ich schätze, einige Tempelritter
waren
Gnostiker. Wahrscheinlich haben einige von ihnen dieser Vorstellung vom Stammbaum Christi angehangen. Und vermutlich haben einige versucht, das Christentum von innen heraus zu unterminieren.»
    Mrs. Morningwood holte ihre Zigaretten hervor.
    «Stört es Sie, wenn ich …?»
    «Aber bitte», sagte Huw.
    «Mr. Owen … wie viele gibt es von diesen freimaurerischen Tempelrittern?»
    «In diesem Land … Tausende. Einen gewissen Anteil daran haben die höheren Geistlichen.»
    «Und die sind

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