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Das Gespinst des Bösen

Das Gespinst des Bösen

Titel: Das Gespinst des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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überhaupt nicht um mich. Manchmal habe ich seine Augen über mir gesehen, im Mondlicht. Seine wilden, hinreißenden blauen Augen. Weit offen. Und er war in Gedanken ganz woanders.»
    Merrily sah Beverley an und registrierte tiefe Einsamkeit.
    Sie dachte daran, wie Beverley sie gebeten hatte, Teddy nicht in das hineinzuziehen, was sie im Meisterhaus vorhatte. Sie hatte es nicht so gut aufgenommen, wie sie es hätte aufnehmen können, stattdessen hatte sie sich vom Selbstmitleid überwältigen lassen.
    Merrily war an dem Abend krank gewesen, und todmüde. Sie hatte überhaupt nicht verstanden, worum es ging. Es war nicht Teddy, der gestresst und verletzlich war …
    Es wurde langsam lächerlich, wie viel er zu tun hatte, der arme Mann. Vier große Gemeinden in Gloucestershire, das Telefon schien überhaupt nicht mehr aufzuhören zu klingeln.
    Als Merrily ihn zum ersten Mal getroffen hatte, im Schatten der Kirche von Garway, hatte Teddy gesagt, er wäre
nie dieser pastorale Typ gewesen
. In der Kirche konnte man sich einiges leisten, konnte Sachen ignorieren. Vor allem, wenn man ein Mann war. Männer waren selten Fußabtreter.
    «Beverley … als Sie sagten, er hätte die Kontrolle über Sie gehabt …»
    «Heute scheint mir alles so offensichtlich. Obwohl ich es nicht wahrhaben will. Die Konsequenzen sind verstörender, als ich ertragen kann. Ich liege in meinem Schlafzimmer und starre an die Decke und denke, du täuschst dich … du musst dich täuschen. Es ist alles zu … raffiniert. Machiavellistisch.»
    Eine Welle von wirklich schrecklichem Vandalismus … Schändung. Grabsteine wurden umgeworfen, verunstaltet, es wurden merkwürdige Symbole eingeritzt. Und eines Nachts ist jemand eingebrochen und hat doch tatsächlich in der Kirche seine Notdurft verrichtet, was wirklich furchtbar war, furchtbar, furchtbar, furchtbar …

57 Die Spitzkehre
    Ungefähr einen Kilometer vor Garway fuhr Jane langsamer: Vor ihnen waren die beleuchteten Häuser zu sehen, die sich an der Straße aufreihten, in eine Art perlenden Nebel gehüllt. Diese Stelle wurde die Spitzkehre genannt, sagte Mrs. Morningwood. Sie kurbelte missmutig ihr Fenster herunter.
    «Ich dachte eigentlich, wir kommen noch bei Helligkeit an, aber du bist eine vorsichtigere Fahrerin, als ich dachte, Jane.»
    «Im ersten Führerscheinjahr werden die meisten Unfälle gebaut.» Jane hielt den Fuß auf der Bremse des Volvos. «Wollen Sie jetzt noch, dass ich da runterfahre, oder nicht?»
    «Ich glaube nicht, dass ich gesagt habe, du sollst da runterfahren, oder?»
    «Na ja, ich habe zufällig entdeckt, dass Sie den Schlüssel zum Meisterhaus mitgenommen haben, und da dachte ich …» Jane wandte sich ihr zu. «Ich meine, liegt es an irgendwas, das ich gesagt habe? Über den Grünen Mann oder den Baphomet in der Kaminecke? Haben Sie irgendeine Ahnung, was es damit auf sich hat?»
    «Ich hätte es gern gesehen», gab Mrs. Morningwood zu. «Aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher, ob wir hinfahren sollen.»
    «Würden Sie hinfahren, wenn ich nicht dabei wäre?»
    «Möglich. Obwohl … Jane, bleib hier nicht stehen, hinter dir ist ein Auto. Fahr weiter.»
    «Gut. O.k.»
    Jane dachte,
Scheiß drauf
, und bog links in die Straße ein, die hügelabwärts zur Kirche führte, während Mrs. Morningwood seufzte und etwas murmelte, das klang, als danke sie Gott dafür, dass sie kein Kind hatte.
    «Soll ich bei der Kirche halten, damit wir den Fußweg nehmen können, wie –?»
    «Nein, das würde ewig dauern. In ein paar hundert Metern kommt ein Weg, der führt zu einer Stelle, die nur einen Steinwurf vom Haus entfernt ist. Da stehen zwei weiße Torpfosten. Es ist ein bisschen holprig, aber wenn du vorsichtig fährst, wird es schon klappen. Hast du irgendwo eine Taschenlampe?»
    «Hinter dem Sitz. Ah!»
    «Jane, um –!»
    Ein Kaninchen war im Licht der Scheinwerfer aufgetaucht, Jane stieg auf die Bremse, Roscoe rutschte in die Vertiefung zwischen den Vordersitzen, und es war ein gequältes Quietschen zu hören. Nicht von Roscoe, nicht von dem Kaninchen … es war die Bremse von jemandem, der direkt hinter ihnen fuhr.
    Der Motor des Volvos ging aus.
    Oh nein.
Das musste ja passieren, oder? Und jetzt würde der Typ, der ihnen fast hinten reingefahren wäre, angeschossen kommen und sie anschreien.
    «Alles in Ordnung.» Mrs. Morningwood sah über ihre Schulter. «Er hat noch rechtzeitig gebremst. Und er steigt nicht aus. Fahr einfach weiter.»
    Jane drehte den

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