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Das Gespinst des Bösen

Das Gespinst des Bösen

Titel: Das Gespinst des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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gewährt, als er mit seinem Aufstand gescheitert ist.»
    «Und das Meisterhaus ist … wo?»
    «In der Nähe. Hinter der Anhöhe dort.» Mrs. Morningwood schloss das Gatter, zupfte einen Zweig aus einem der Löcher in ihrer Barbourjacke und wandte sich an Jane. «Ich schätze, ich kann es Ihnen genauso gut sagen – diese Pubs,
Sonne
und
Mond

    «Hm-hm?»
    Jane stand auf dem Trampelpfad, eine Hand auf Roscoes grauem Kopf. Sie wurde besser darin, ihre Neugier zu bezähmen.
    «Das ist nur die halbe Geschichte», sagte Mrs. Morningwood. «Es gab noch einen dritten. Der zufälligerweise
Die Sterne
hieß.»
    «Wow.» Jane blinzelte. «Echt?»
    «Und … wenn man an der
Sonne
vorbeigeht, kommt man zu einem weißen Haus, in dem auch mal ein Pub war. Mit dem nicht weniger himmlischen Namen
Der Globus

    «Verdammte Sch…»
Jane konnte es nicht fassen. «Sie machen
Witze

    «Fahren Sie auf Ihrem Nachhauseweg dran vorbei. Da ist ein kleines Schild an der Mauer.
Der Globus.
»
    «Vier astronomische Pubs auf so engem Raum? Das ist erstaunlich, Mrs. Morningwood.»
    «Ja, es
ist
interessant, da stimme ich Ihnen zu. Wenn man damit aufgewachsen ist, denkt man nicht darüber nach. Es gehört einfach dazu.»
    «Entschuldigung …» Merrily sah immer noch auf die Spitze des Kirchturms und den herbstlichen Wald, der unter den Wolken, die die Farbe alter Backsteine hatten, trübe leuchtete, wie verglühende Asche. «… aber sagten Sie
Der Globus

     
    Auf den ersten Blick dachte man an einen Fuchs, der im Gestrüpp döste.
    Aber das taten sie nicht, oder? Nicht im Freien, nicht tagsüber.
    Sie waren ungefähr fünfzig Schritte hügelaufwärts gegangen, bis zu zwei Eichen, deren Äste aussahen wie die Enden eines Geweihs, und dann lag das Haus in einer Senke unter ihnen: niedrig und durchhängend, gebaut aus Bruchstein in den schlammigen Farben der Kirche von Garway, eingerahmt von ausgebleichtem Eichengebälk. An einer Seite war ein kleiner Anbau mit Blechdach in sich zusammengebrochen, und zwei Eichenarme ragten wie ein V zu den Dachsparren empor.
    Das Haus selbst hatte im zwanzigsten Jahrhundert die üblichen Ergänzungen bekommen, namentlich die Gauben, die aus den alten Steinziegeln hervorragten, aber man konnte sehen, dass sie bereits verrotteten – die Schindeln waren verrutscht, Regenrinnen hingen herunter, während das ursprüngliche Eichenholz Bestand hatte.
    «Eine Art walisisches Langhaus», sagte Mrs. Morningwood. «Mit angebautem Stall. Alles in Ordnung, Mrs. Watkins?»
    «Ja, mir geht’s gut.»
    Allerdings war sie verwirrt. Als wäre sie in einen Traum geraten und dann von einem Traum in einen anderen, der düsterer war.
Der Globus:
Wo begann hier die Fiktion? Und warum hatte Mrs. Morningwood plötzlich beschlossen, Informationen weiterzugeben, durch die Jane den Ort endgültig für sexy halten würde?
    «An dem Dach hat er ziemlich gute Arbeit geleistet, Mrs. Watkins. Hat die Balken ausgebessert, statt sie zu ersetzen, und dann war er so umsichtig, gebrauchte Dachziegel zu verwenden. Neue wären eine Katastrophe gewesen. Der Kerl war gut. Zu schade, dass er nicht bleiben konnte.»
    «Was haben Sie darüber gehört, Mrs. Morningwood?»
    «Seine Freundin hatte Angst hier.»
    «Hat er Ihnen das gesagt?»
    «Ja, hat er.»
    «Sie haben ihm erzählt, es wäre kein glückliches Haus», sagte Merrily. «Könnten Sie das etwas genauer erklären?»
    Sie ging an der zweiten Eiche vorbei und sah einen Kornspeicher mit Steinstufen und eine Scheune mit löchrigem Dach.
    «Es ist fast fünfzig Jahre her, dass ich da drin war», sagte Mrs. Morningwood. «Da war ich neun Jahre alt.»
    «Sie haben nebenan gelebt und waren fünfzig Jahre nicht dort?»
    «‹Nebenan› ist ein relativer Begriff, Schätzchen. Mein Cottage ist sechs Felder weiter, und eins davon haben wir den Nadelbäumen überlassen, um die Sicht zu versperren.»
    «Also wollten Sie das Haus nicht sehen?»
    «Es heißt, das Herzogtum Cornwall will daraus Arbeitsräume für Kunsthandwerker machen und alles auf ökologische Energieversorgung umstellen. Viel Glück dabei. Ich habe nichts gegen Charles – hat Zeiten gegeben, da hab ich dem Kerl sogar applaudiert. Vor allem, als er für alternative Lösungen eingetreten ist vor diesem Medizinergesindel, das von den Pharmaunternehmen Schmiergelder annimmt, um uns von nicht existierenden Krankheiten zu heilen. Cholesterin – wer zum Teufel hat Cholesterin erfunden?»
    Mrs. Morningwood hatte die

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