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Das Gespinst des Bösen

Das Gespinst des Bösen

Titel: Das Gespinst des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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Totengräber wären fast verhaftet worden, weil sie das Grundstück auf Coleman’s Meadow mutwillig zerstört haben, wussten Sie das? Sie waren in einer Art hysterischem Rausch.»
    «Shirley, ich …» Siân machte eine Pause. «So bedauerlich das alles sein mag, ich fürchte, dass man ähnliche Situationen bei der Hälfte aller Geistlichen in dieser Diözese vorfindet. Die meisten Teenager rebellieren eine Zeitlang gegen die Werte ihrer Eltern. Der einzige
Trost
ist, dass die Kinder, wenn man keinen Druck auf sie ausübt, meistens ihren Weg in das finden, was wir wohl immer noch gern die Herde nennen.»
    «Aber ist es das?»
    «Ich verstehe nicht, was …»
    «
Ist
es Rebellion? Denn Merrily hat doch auch mit dieser anderen Sache zu tun, nicht? Mit Geistern und Dämonen?»
    «Sie meinen die Beratung für spirituelle Grenzfragen.»
    «Die mit dem Okkulten zusammenhängt. Ich war im Pfarrhaus, ich habe die ganzen Bücher über Okkultismus im Regal stehen sehen.»
    «Nun, die muss sie lesen, Shirley. Sie muss sich mit Dingen beschäftigen, die vielen Leuten zuwider sind.»
    «Aber geht es
ihr
auch so?»
    «Ich verstehe nicht.»
    «Ist es ihr auch zuwider? Ich habe mit mehreren Leuten darüber geredet. Ich habe viele christliche Freunde im ganzen Land. Und ich habe gehört, dass diesen Beruf bisher immer nur Männer hatten. Sie war vermutlich die erste weibliche Exorzistin im ganzen Land. Und sie ist auch die Erste, die diese sogenannte Meditation eingeführt hat, bei der sich die Gemeinde unsichtbaren Wesenheiten öffnen soll.»
    «Ich glaube, Sie würden feststellen, dass so etwas heute gar nicht mehr
so
ungewöhnlich ist. Und was die Sache mit der männlichen Domäne betrifft – noch vor wenigen Jahren waren alle Pfarrämter mit –»
    «
Ich
glaube, wir müssen all diese Dinge zusammen betrachten – das Interesse am Exorzismus … die Meditation … den heidnischen Tempel … und den Beinahe-Satanismus, den ihre Tochter praktiziert. Ich glaube, alles zusammen bedeutet eine furchtbare Gefahr.»
    Die Stille war so absolut, dass Jane ihren eigenen Atem hören konnte. Gott, das war kein Witz. Sie hatte Angst um Mom, die irgendwo an der Grenze unterwegs war, während Lol irgendwo anders einen Gig hatte. Ihre kleine Gemeinschaft war zersplittert, und sie war allein hier, an diesem angeblich heiligen Ort, und sah, wie das Gift in den Becher geträufelt wurde.
    Shirley West sagte: «Ich meine, bevor Merrily herumläuft und den Leuten sagt, sie sollten sich öffnen, sollte sie lieber mal einen genauen Blick auf ihre eigene Familie werfen. Finden Sie nicht auch?»
    Und Siân, die dieser Verrückten gegenüber bisher eine sehr vernünftige Haltung eingenommen hatte … vergeigte alles.
    «Am besten erzählen Sie mir jetzt einmal alles ganz genau», sagte sie.

33 Steine umdrehen
    Beim Abendessen – während der Regen am Fenster der ehemaligen Molkerei herunterlief, still wie Tränen, die einem alten Kummer entspringen – fragte Merrily die Murrays, was sie über die Grays und die Gwilyms wussten.
    «Wir haben Freunde auf beiden Seiten der großen Kluft», sagte Teddy.
    Er hob sein Weinglas, als wollte er einen Toast ausbringen.
    «Man erkennt aber auch keinen Unterschied», sagte Beverley. «Sie klingen genau gleich. Es ist nicht so, dass die Gwilyms einen walisischen Akzent hätten, geschweige denn Walisisch sprächen. Auf jeden Fall … ach, ich weiß
nie
, wie man den Namen von diesem Mann ausspricht.»
    «Sycharth, Bevvie. Wir neigen dazu, Sickarth zu sagen, aber die Aussprache ist Suckarth. Ja, es ist eine seltsame Geschichte. Wenn jemand nur ein paar Meter hinter der Grenze lebt, in einem anscheinend doch sehr englischen Teil von Wales, dann wird er ein besonders
walisischer
Waliser. Ist aber ein sehr umgänglicher Kerl.»
    «Wir sehen ihn allerdings nicht mehr oft», sagte Beverley, «seit er mit seinen Geschäften mehr in Hereford zu tun hat. Er ist jetzt reich genug, um einen Manager für den Hof zu bezahlen.»
    «Und seiner Familie gehörte früher das Meisterhaus», sagte Merrily.
    «Seit dem Mittelalter, glaube ich.» Teddy nickte. «
Da
rüber kann ich Ihnen allerdings einiges erzählen.»
    Seine Version passte zu der von Mrs. Morningwood. Nach dem plötzlichen Tod des Familienvaters, um die Jahrhundertwende, war das Haus verkauft worden. Und die Ehefrau, die verbittert über die jahrelange schlechte Behandlung war, wurde es los, ehe irgendjemand es mitbekam.
    «Das war vielleicht ein Aufruhr,

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