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Das Gestaendnis des Scheichs

Das Gestaendnis des Scheichs

Titel: Das Gestaendnis des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon
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entdeckte die Nummer von Bashiri-Öl auf einem Briefbogen. Doch es dauerte fast zehn Minuten, bis sie zu Rahids Assistenten durchgestellt wurde.
    „Ich möchte Scheich Rashid al Harum sprechen“, sagte sie ungefähr zum zwanzigsten Mal.
    „Wer ist am Apparat?“
    „Ella Ponti. Ich bin die Mieterin seines Bruders.“
    „Einen Moment bitte.“
    Während sie erneut in der Warteschleife hing, versuchte Ella, ihre Nerven zu beruhigen. Was sollte sie tun, falls sich Rashid nicht im Büro aufhielt? Womöglich wollte er auch gar nicht mit ihr sprechen. Sie hatte keine Ahnung, wie sie Bethanne erreichen konnte, die vielleicht in der Lage war, ihr zu helfen.
    „Al Harum.“ Rashids Stimme klang wie die seines Bruders. Einen Augenblick schloss sie die Augen und wünschte, sie wäre mit Khalid verbunden.
    „Hier ist Ella Ponti. Khalid ist heute Morgen zu einem brennenden Ölfeld abgereist. Wissen Sie Näheres darüber?“
    „Allerdings. Es handelt sich um eine unserer Ölquellen im Süden. Warum interessiert Sie das?“
    „Ich … Ich wollte nur wissen, ob es ihm gut geht“, erwiderte sie schließlich und hoffte, dass Rashid sie nicht für aufdringlich hielt.
    „Bis jetzt schon. Sein Team ist gerade erst dort angekommen. Sie werden dann die Situation einschätzen und besprechen, wie sie vorgehen wollen. Es kann ein oder zwei Tage dauern, bis sie das Bohrloch abgedichtet haben.“
    Zwei Tage ohne Nachricht, in denen sie nicht wissen konnte, ob er sich in Gefahr befand oder nicht. Sie hatte etwas anderes hören wollen.
    „Könnte mich vielleicht jemand auf dem Laufenden halten?“, fragte sie zögernd. Sie wollte Scheich al Harum nicht belästigen, aber unbedingt informiert werden, falls etwas Unvorhergesehenes geschah.
    „Ich mache mir auch Sorgen um ihn“, gestand Rashid sanft. „Sobald ich etwas weiß, erfahren Sie es.“
    „Danke. Ich rufe vom Haupthaus aus an, denn ich habe kein Telefon, aber Jalilah kann mich jederzeit holen.“ Als sie den Hörer auflegte, fühlte sie sich ein wenig ruhiger. Sie wollte nicht weiter darüber nachdenken, warum ihr Khalids Sicherheit so wichtig war. Sie würde sich um jeden Bekannten sorgen, der sich in Gefahr begab.
    Ella blieb noch eine Weile am Schreibtisch sitzen. Was mochte Khalid empfinden, wenn er hier arbeitete? Sicher fehlte ihm seine Großmutter sehr. Die alte Dame hatte stets so liebevoll von ihren beiden Enkeln gesprochen. Die Familie schien sich sehr nahezustehen.
    Nur die Mutter verhielt sich sehr distanziert. Misstraute sie jeder Frau, die ihren Söhnen zu nahe kam? Ella dachte an ihre eigenen Eltern. Sie waren nach wie vor davon überzeugt, dass Alexander nur hinter dem Geld ihrer Tochter her gewesen sei. Immer wieder hatten sie versucht, die beiden auseinanderzubringen. Hoffentlich geht Sabria al Harum nie so weit wie meine Eltern, dachte Ella.
    Entschlossen stand sie auf und ging zurück zu ihrem Häuschen. Sie wollte sich nicht mit ihren Eltern oder Alexander oder irgendjemanden aus ihrer Vergangenheit beschäftigen und sich auch keine Sorgen um einen Mann machen, den sie kaum kannte.
    Sie hatte sich gerade ein wenig ausgeruht und ein kühles Getränk geholt, als es an der Tür klopfte. Zu ihrer Überraschung stand Bethanne davor.
    „Ich dachte, du würdest dich über ein wenig Gesellschaft freuen“, begrüßte sie Ella.
    „Komm rein. Ich habe heute einfach nicht arbeiten können“, gab Ella zu.
    „Das würde mir genauso gehen, wenn Rashid sich Hals über Kopf in Gefahr stürzte.“
    Ella holte Getränke und führte ihre neue Freundin auf die Terrasse. „Wie wahrscheinlich ist es denn, dass Rashid in eine gefährliche Situation gerät?“, setzte sie das Gespräch fort.
    „Vermutlich nicht sehr. Jedenfalls würde ich vor Angst umkommen, wenn er versuchen sollte, ein brennendes Ölfeld zu löschen.“
    „Das ist nur natürlich, da ihr euch liebt und heiraten wollt. Khalid ist ja nur mein Vermieter.“
    Bethanne lachte. „Ja, und Sabria al Harum ist meine beste Freundin.“
    Ella unterdrückte ein Lächeln. „Gibt es denn schon Neuigkeiten von der Unglücksstelle?“, fragte sie dann ernst.
    „Falls sie die Quelle heute nicht mehr abdichten können, arbeiten sie morgen daran weiter.“ Bethanne trank einen Schluck. „Und sollte es morgen auch nicht klappen, will Rashid sich die Sache ebenfalls ansehen. Du kannst uns gern begleiten. Ich habe das Einsatzteam heute hingeflogen. Die Männer haben die ganze Zeit darüber diskutiert, wie sie dem Problem

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