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Das Gestaendnis des Scheichs

Das Gestaendnis des Scheichs

Titel: Das Gestaendnis des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon
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wieder beruhigt haben, und sie konnten wieder miteinander normal umgehen.
    „Ein Feuer. Er trifft sich in einer Stunde mit seinem Team am Flughafen.“
    Angst durchzuckte Ella. Er wollte also wieder zum Löschen. Für einen Moment hatte sie das Bild ihres schwer verletzten Mannes vor Augen, wie er in seinem ausgebrannten Auto lag. Er war ihr nachgefahren. Er hatte es nicht verdient gehabt, so jung zu sterben. Es gab nichts Gnadenloseres als Flammen.
    Rasch betrat sie Khalids Arbeitszimmer, wo er gerade telefonierte, und stellte sich vor seinen Schreibtisch.
    „Also, mach’s gut“, sagte er, den Blick auf Ella gerichtet, nachdem er den Hörer aufgelegt hatte. „Ich muss jetzt los.“
    „Geh nicht dorthin“, bat sie ihn flehentlich.
    Er stand auf und ging um den Schreibtisch herum. Zart strich er ihr über die Wange. „Warum nicht? Das ist mein Job.“
    „Es ist zu gefährlich. Können das nicht andere Leute für dich übernehmen?“
    „Wir arbeiten im Team. Es handelt sich um eine der Bashiri -Ölquellen an der Südküste. Dort gab es vor einigen Monaten schon mal ein Feuer. Irgendwas stimmt nicht mit dem Förderrohr. Ich will den Fehler finden, damit es nicht noch einmal zu einem Brand kommt.“
    „Das ist gefährlich.“
    „Nicht doch. Aber was ist mit dir los? Du hast ja dunkle Ringe unter den Augen.“
    Sie schob seine Hand weg. „Mir fehlt nichts. Ich mache mir Sorgen um dich. Wenn nun etwas schiefgeht?“
    „Mich reizt die Gefahr, und irgendjemand muss den Brand schließlich löschen. Wenn ich es nicht tue, macht es vielleicht ein Mann, der zu Hause Frau und Kinder hat.“
    Sie drang nicht zu ihm durch. Er würde den Einsatz übernehmen und mit Sicherheit wieder verletzt werden. Oder noch Schlimmeres würde passieren.
    „Geh nicht.“ Sie griff nach seinem Arm. Durch den Stoff spürte sie, wie muskulös er war.
    „Es ist mein Job.“
    „Dann such dir einen anderen, etwas weniger Gefährliches.“
    „Heute nicht“, sagte er, beugte sich herab und küsste sie leicht auf den Mund. „Komm, du kannst mich zur Tür begleiten.“
    Erst jetzt bemerkte sie die Reisetasche und die schweren Stiefel in der Halle. Khalid hob das Gepäck mit Leichtigkeit hoch und bedeutete Jalila, ihm zu öffnen. Kurz darauf verstaute er alles im Kofferraum seines Sportwagens, zu dem Ella ihm wortlos gefolgt war. Noch nie hatte sie sich so ohnmächtig gefühlt.
    „Wir sehen uns dann in ein paar Tagen wieder“, meinte er betont locker.
    „Hoffentlich“, brachte sie nur hervor. Wenn ihm nun etwas zustieß? Wenn sie ihn nie wiedersah? Ihre Gefühle drohten, sie zu überwältigen, dabei wollte sie nicht so tief für ihn empfinden. Das führte nur zu unbeschreiblichem Leid, wie sie aus Erfahrung wusste.
    „Komm bitte wieder gesund nach Hause“, sagte sie und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm einen Kuss zu geben. Er sollte zumindest ahnen, was er ihr bedeutete, bevor er abfuhr.
    Sanft umfasste er ihr Gesicht und küsste sie. Sie spürte seine warmen Lippen auf ihren, doch gleich darauf verspürte sie eine eisige Kälte, als er sich umwandte und in den Wagen stieg.
    „Sobald die Probleme beseitigt sind, bin ich wieder da“, versprach er und fuhr los.
    Sie sah ihm nach, ging dann, von einer bangen Ahnung erfasst, zurück ins Gästehaus und schlüpfte in ihre Arbeitskleidung. Normalerweise lenkte die Arbeit sie ab, doch an diesem Tag wollten die trüben Gedanken einfach nicht verschwinden.
    Sie versuchte, eine einfache Schale zu blasen, doch das Glas schien einen eigenen Willen zu haben. Sie blickte auf die Uhr. Wo Khalid sich wohl gerade aufhielt? Sie hätte ihn nach der Stelle, wo es brannte, fragen sollen und wann er zurückkehren würde.
    Nach zwei Stunden, in denen sie nichts zustande brachte, gab sie es auf. Ihre Gedanken kreisten einzig und allein um Khalid. Sie ging in ihrem kleinen Atelier auf und ab und überlegte, wie sie an Informationen über das Feuer kommen konnte, denn sie hatte keinen Fernseher, und im Radio wurde nur Musik gesendet.
    Drüben gab es ein Telefon, das sie zu Alia al Harums Lebzeiten einige Male benutzt hatte.
    Wenig später stand Ella vor Khalids Haus, und Jalilah öffnete ihr die Tür und führte sie auf ihre Bitte hin ins Arbeitszimmer, wo sie Ella allein ließ. Alles in diesem Raum erinnerte sie an Khalid, obgleich sie sich viel öfter mit Alia al Harum hier aufgehalten hatte als mit ihm.
    Sie ging zum Telefon. Der Einzige, an den sie sich wenden konnte, war sein Bruder. Sie

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