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Das Gestaendnis des Scheichs

Das Gestaendnis des Scheichs

Titel: Das Gestaendnis des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon
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zu Leibe rücken wollen. Man sollte doch meinen, im Persischen Golf müsste sich genug Löschwasser befinden.“
    Ella lachte, doch ihre Besorgnis wollte sich nicht legen. Trotzdem war es gut, Bethanne bei sich zu haben. Außer zu einigen Freunden von der Universität hatte sie kaum noch Kontakte. Nach Alexanders Tod hatte sie sich von allen zurückgezogen. Nun war sie froh, jemanden zu haben, der sie von der Sorge um Khalid etwas ablenkte.
    Am nächsten Morgen machte Ella einen Spaziergang am Meer. Mit seinen wechselnden Farben von strahlendem Blau bis Stahlgrau verfehlte es nie seine Wirkung auf sie. Sie liebte die Schönheit und Abgeschiedenheit des Küstenstreifens. Tagsüber hielten sich auch andere Leute am Strand auf, und sie winkte einer benachbarten Familie zu, die sie vom Sehen kannte. Der Anblick der spielenden Kinder versetzte ihr jedoch einen Stich. Alexander und sie hatten geglaubt, mit dem Nachwuchs noch warten zu können. Dann hatte sein Tod alle Pläne durchkreuzt. Wäre ein gemeinsames Baby ein Trost für sie gewesen? Oder hätte dessen eventuelle Ähnlichkeit mit dem Vater ihren Schmerz nur noch verschlimmert? Sie würde es nie erfahren.
    Als sie zurückkehrte, sah sie einen schwarzen Wagen vor dem Haupthaus parken und hielt sich hinter den Sträuchern verborgen. Wollte Sabria al Harum ihrem Sohn einen Besuch abstatten? Sie musste doch eigentlich wissen, dass er nicht zu Hause war. Oder war etwas passiert? Sie hielt den Atem an. Hatte Rashid jemanden geschickt, um ihr mitzuteilen, dass Khalid verletzt war?
    In diesem Moment verließ ein Mann, den Ella nur zu gut kannte, das Gebäude, ging zum Auto und fuhr zügig davon.
    Ellas Herz setzte einen Schlag aus, während sie sich noch weiter hinter die Sträucher zurückzog und bewegungslos wartete, bis der Wagen außer Sicht war. Dann eilte sie in ihr Haus und verschloss die Tür hinter sich. Wie hatten sie ihre Adresse herausbekommen? Verstört lief sie auf und ab. Offensichtlich hatte das Hausmädchen nicht verraten, dass sie im Gästehaus wohnte, sonst hätte er hier auf sie gewartet. Er würde bestimmt wiederkommen. Und dann? Khalids Großmutter war ihre Verbündete gewesen. Khalid allerdings wusste nichts über ihre, Ellas, Vergangenheit. Sie musste damit rechnen, dass er die Chance ergreifen würde, sie endlich aus dem Haus vertreiben zu können. Ganz sicher würde er das tun, wenn ihr Bruder das nächste Mal hier auftauchte.
    Sollte sie nicht besser verschwinden, bevor Khalid zurückkehrte? Wenn er ihren Aufenthaltsort nicht kannte, konnte er sie auch nicht verraten. Sie ließ sich alle möglichen Szenarien durch den Kopf gehen, während sie weiter im Raum auf und ab ging. Sie wollte nicht fort von hier. Nicht, bevor sie sicher sein konnte, dass Khalid nichts zugestoßen war. Was sollte sie nur tun?
    Ein Klopfen ließ sie erschrocken zusammenzucken. Langsam näherte sie sich der Tür und blickte durch die kleine Glasscheibe nach draußen. Es war Jalilah. Aufatmend öffnete sie.
    „Guten Morgen“, sagte das Hausmädchen. „Ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass gerade ein Mann nach Ihnen gefragt hat. Er sagte, der Scheich habe in Italien Erkundigungen über Sie eingezogen. Ich habe mich aber an Alia al Harums Anweisung erinnert, dass Sie von niemandem belästigt werden sollen. Deshalb habe ich dem Fremden nur gesagt, dass der Scheich verreist ist und ich nicht weiß, wann er wiederkommt.“
    Ella bedankte sich bei Jalilah, die sich daraufhin verbeugte und verschwand. Erleichtert atmete Ella auf. An diesem Tag brauchte sie also keine Entdeckung mehr zu befürchten.
    Wie kommt Khalid dazu, in Italien Nachforschungen anzustellen? grübelte Ella. War das Teil seines Plans, sie aus dem Haus zu vertreiben? Wut stieg in ihr auf. Wie konnte er es wagen, Erkundigungen über sie einzuziehen? Vertraute er ihr nicht?
    Immer noch aufgebracht, ging sie in die Küche, wo sie sich eine kleine Mahlzeit zubereitete, die sie anschließend kaum hinunterbrachte. Dann ging sie in ihr Studio und sah sich dort um. Wie viel Aufwand würde es bedeuten, mit den Öfen, der Werkbank und ihren Werkzeugen umzuziehen? Vielleicht sollte sie doch lieber einfach alles zurücklassen und eine Weile verschwinden.
    Dann hörte sie einen Wagen vorfahren und ging zum Fenster, von dem aus sie die Einfahrt überblicken konnte. Es war Khalids Sportwagen. Er war zurück.
    Ohne nachzudenken, lief sie hinüber zum großen Haus und klopfte atemlos an die Tür.
    Als Jalilah öffnete, stürmte

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