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Das Gewicht der Liebe

Das Gewicht der Liebe

Titel: Das Gewicht der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campbell Drusilla
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den Rücken und umklammerte die Armlehnen des Zeugenstuhls. »Meineid ist ein Verbrechen, und man kann dafür ins Gefängnis kommen.«
    »Dessen eingedenk« – Jackson machte eine kurze Pause – »erzähl der Jury jetzt: Hat deine Mutter versucht, Olivia zu ertränken?«
    Im Gerichtssaal war es totenstill, bis auf die Geräusche von Wind und Regen.
    »Nein. Ich habe die 911 nur angerufen, um zu sehen, was dann passiert.«

16
    A m Tag darauf eröffnete David Cabot seine Verteidigung.
    An die Jury gewandt, sagte er: »Ich wollte mein Eingangsplädoyer bis heute aufschieben, damit Sie Gelegenheit haben, Ihre Aufmerksamkeit ganz auf das zu konzentrieren, was Mr. Jackson und seine Zeugen zu sagen haben. Mr. Jackson möchte Sie glauben lassen, Simone Duran sei eine kaltblütige Mörderin, die ihren Kindern vorsätzlich Schaden zufügen wollte.« Er schüttelte den Kopf, als wäre dieser Gedanke völlig unbegreiflich. »Wenn ich meine Beweisführung in wenigen Tagen abgeschlossen habe, werden Sie verstehen, wie unsinnig diese Vorstellung ist. Sie werden erkennen, dass Simone eine liebende Mutter ist, die ihren Kindern niemals vorsätzlich etwas zuleide tun würde.«
    Er stellte sich hinter Simone und legte die Hände auf ihre Schultern.
    »Wenn es für Sie an der Zeit ist, über Ihren Urteilsspruch zu entscheiden, werden Sie alles über einen Zustand erfahren haben, der als angelernte Hilflosigkeit bezeichnet wird. Und was wichtiger ist, Sie werden alles über die postpartale Depression wissen, ein psychischer Zustand, der Millionen Frauen auf der ganzen Welt ereilt. Und Sie werden begreifen, dass eine postpartale Psychose die ange borene Liebe einer Mutter für ihre Kinder angreift und verändert. Sie verwandelt eine liebende Mutter in eine liebende Mörderin.«
    Er ließ der Jury Zeit, seine Worte einsickern zu lassen. Eine liebende Mörderin .
    Die morgige Schlagzeile.
    »Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich glaube, jeder Mensch empfindet Abscheu, wenn er hört, dass eine Frau wegen eines versuchten Vergehens an ihren Kindern angeklagt ist. Abscheu und Ekel. Es ist ein entsetzliches Verbre chen, dessen Mrs. Duran beschuldigt wird, das widernatür lichste Verbrechen, das es gibt …« Zwei, drei Geschworene beugten sich nach vorn, warteten darauf, dass er seinen Gedanken zu Ende ausführte. »Deshalb muss man geisteskrank sein, um so etwas zu tun.
    Bisher haben Sie das von der Anklage entworfene Bild von Simone Duran gesehen und gehört. Nun bitte ich Sie, alle vorgefassten Meinungen, die Sie sich womöglich gebildet haben, abzuschütteln und völlig unvoreingenommen noch einmal von vorne zu beginnen. In den kommenden Tagen werden Sie die wahre Simone Duran kennenlernen. Ich werde sie in den Zeugenstand rufen, und sie wird den Vorfall in der Garage mit ihren eigenen Wor ten schildern. Unter anderem wird sie Ihnen erzählen, dass ihr Baby, Olivia, zu dieser Zeit an infantilem Säurereflux gelitten hat.«
    Cabot nickte seiner Kollegin am Anwaltstisch zu, die daraufhin den Knopf eines kleinen Aufzeichnungsgeräts drückte. Sogleich war der Gerichtssaal von dem durch dringenden Schreien eines Kleinkinds erfüllt.
    Staatsanwalt Jackson sprang auf, und Richter MacArthurs Hammer knallte auf das Pult. Doch Cabot wandte sich direkt an die Jury, trat näher an die Geschworenenbank heran und erhob die Stimme, um sich über das aufgezeich nete Geschrei hinweg Gehör zu verschaffen. »Mehr als nur ein Zeuge wird Ihnen bestätigen, dass Simone Durans Baby fast ununterbrochen so geschrien hat, Tag und Nacht.«
    »Euer Ehren, das ist eine Farce! Was will er uns damit sagen? Dass sie versucht hat, ihre Kinder zu ermorden, weil das Baby nicht aufhören wollte zu schreien?«
    Cabots Kollegin schaltete das Gerät aus.
    Roxanne vermeinte zu hören, wie der Richter mit den Zähnen knirschte. Er warf Cabot einen finsteren Blick zu. »Sie erhalten in meinem Gerichtssaal noch eine letzte Chan ce. Keine Showveranstaltung mehr, oder Sie werden es bedauern.«
    Cabot neigte ergeben den Kopf, wirkte jedoch nicht ein geschüchtert.
    »Bei allem nötigen Respekt, Euer Ehren, aber die Geschworenen können sich kein wirkliches Bild über den Geisteszustand meiner Mandantin machen, wenn sie nicht selbst hören, was meine Mandantin über Monate hinweg tagein, tagaus gehört hat. Die Verteidigung hat die Absicht, diese Aufzeichnung noch mehrmals während der Verhandlung dieses Falls einzuspielen.«
    »Nicht ohne meine Genehmigung! Ich erwarte einen

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