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Das Gewicht des Himmels

Das Gewicht des Himmels

Titel: Das Gewicht des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Guzeman
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Sie?«
    Stephen antwortete erst, als Bayber ihm kaum merklich zunickte. Er drehte sich zu Cranston und Finch um und lächelte. »Die beiden anderen Teile des Gemäldes natürlich.«

5
    E ilig verließ Cranston den Schauplatz. Er wollte das Bild sofort in ein Labor bringen lassen, damit Stephen es dort noch gründlicher untersuchen konnte. »Ich bin spät dran, habe eine Besprechung am anderen Ende der Stadt«, sagte er und tippte mit dem Finger auf das Zifferblatt seiner Uhr. »Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich jetzt aufbreche?« Er ließ sich auf den Rücksitz des wartenden Autos fallen und brüllte zur Tür hinaus: »Ich verlasse Sie jetzt, Gentlemen. Lassen Sie mich wissen, was Sie brauchen, und ich werde mich darum kümmern.« Mit einem Ruck fuhr das Auto an und verspritzte Finch die Schuhe.
    Finch und Stephen standen draußen vor Baybers Apartment und warteten auf ein Taxi. Aus Nebel war Sprühregen geworden, und die beiden Männer drängten sich gemeinsam unter Finchs Regenschirm, einander unangenehm nahe kommend. Finch musste seinen Arm in einer anstrengenden Position halten, um den Größenunterschied auszugleichen.
    »Das wird Sylvia gar nicht freuen«, sagte Stephen zufrieden. »Sie wird gezwungen sein, mich zu maßregeln.«
    »Wer ist Sylvia?«
    »Eine schrecklich blöde Kuh. Ich hoffe, Sie lernen sie nie kennen. Also, was die nächsten Schritte angeht …«
    Die allgemein zur Schau getragene Gelassenheit war sofort verpufft, als Thomas die Existenz der beiden anderen Stücke bestätigt hatte. Cranstons nervöse Marotten verstärkten sich noch, wild fuhr er mit den Fingern durch die Luft, als spielte er auf einem unsichtbaren Klavier. Stephen zappelte aufgeregt herum und murmelte vor sich hin. Anscheinend sah er seine Chance auf Rehabilitierung gekommen. Finch selbst war ungewöhnlich aufgewühlt.
    »Murchison & Dunne bekommen also alle drei Werke, Mr. Bayber?« Cranston konnte sich kaum beherrschen.
    Thomas nickte. »Natürlich, Mr. Cranston. Das ist schon immer meine Absicht gewesen. Dass das Stück in seiner Gesamtheit verkauft wird. Und nur in seiner Gesamt heit.«
    »Wunderbar«, erwiderte Cranston.
    Die Aufregung schnürte Finch die Kehle zu. Natürlich . Das war nie ein gutes Zeichen bei Thomas. Er musste sich setzen. Das Versprechen, das er nie hatte abgeben wollen, lastete ihm wie Blei im Magen.
    »Also, Mr. Cranston. Ich gehe davon aus, dass Sie einen Plan haben?«
    »Einen Plan?« Cranstons Augenbrauen näherten sich sei nem Haaransatz, aber gleichzeitig lächelte er nachsichtig.
    »Einen Plan, wie Sie die beiden anderen Teile auffinden wollen.«
    Finch fuhr sich mit der Hand über die Stirn.
    Cranston wurde bleich. »Haben Sie sie denn nicht hier?«
    Thomas lächelte und schüttelte den Kopf.
    »Aber Sie wissen, wo sie sind?«, fragte Stephen.
    »Wenn er das wüsste, müsste man sie wohl kaum auffinden, Mr. Jameson. Hören Sie mal, Bayber …« Cranston war plötzlich wieder ernst geworden, was nur zu verständlich war. Finchs eigene Begeisterung ließ von Minute zu Minute nach.
    »Also, Mr. Cranston.« Thomas streckte ihnen die Arme entgegen, als wäre die Erklärung ganz logisch. »Nur keine Sorge. Es ist ganz einfach. Die anderen beiden Stücke habe ich vor vielen Jahren an die Kessler-Schwestern geschickt. Ich glaube, das Geld aus dem Verkauf würde ihnen recht gelegen kommen.«
    »Würden Sie sie anrufen und fragen?«, wollte Stephen von Bayber wissen. Er legte es anscheinend auf eine weitere Ermahnung von Cranston an, aber der war wohl selbst an der Beantwortung der Frage interessiert.
    Thomas ging zum Fenster und betrachtete den Samtvorhang, als könnte er durch ihn hindurchsehen, auf die Straße hinunter, in das fahle Nachmittagslicht. »Ich fürchte, ich habe keinen Kontakt mehr zu ihnen.«
    Finch musste husten. Die Lage geriet langsam außer Kontrolle. Zu einer Nachforschung war er auf keinen Fall bereit, Versprechen hin oder her. Er musste sich so schnell wie möglich aus diesem Schlamassel herausziehen.
    »Thomas«, begann er. »Es wäre doch am vernünftigsten, wenn wir uns in dieser Sache an einen Ermittler wenden würden, der den Aufenthaltsort der Kessler-Schwestern herausfindet und feststellt, ob sich die Bilder noch in ihrem Besitz befinden. Dann könnten Murchison & Dunne den Wunsch nach einem Ankauf direkt an sie herantragen. Und Jameson könnte die Echtheit der Werke bestätigen. Ich glaube nämlich kaum, dass irgendjemand in diesem Raum dafür qualifiziert ist,

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