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Das Gewölbe des Himmels 2: Der Unrechte

Das Gewölbe des Himmels 2: Der Unrechte

Titel: Das Gewölbe des Himmels 2: Der Unrechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Orullian
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suchen«, sagte Sutter, aber es lag keine Heiterkeit in seinem Ton.
    Die Wachen führten sie ab. Mit bitterer Ironie konnte Tahn nur an Wendra, ihr lebloses Kind und seinen Augenblick der Unschlüssigkeit denken – und daran, wie viel besser dieser Moment gewesen war.

9
    Ein dunkles Lied
    W endra stand in der Berghütte, einen Schritt von der Tür entfernt, und spähte durch die Öffnung hinaus zu Jastail und acht Geschöpfen wie dem, das in ihr Zuhause eingebrochen war und ihr Kind aus ihrem Schoß hervorgezwungen hatte. Sie erschauerte bei ihrem Anblick und erinnerte sich daran, wie sich die groben Hände angefühlt hatten, die ihr die Unterwäsche weggerissen hatten, und welch unglaubliche Kraft dem Griff des Ungeheuers innegewohnt hatte, als es sie gezwungen hatte, etwas Dickflüssiges aus einer Knochenphiole zu trinken. Kehlige Laute antworteten der beschwichtigenden Stimme des Wegelagerers, der auf sie deutete.
    »Kommt heraus«, sagte Jastail und warf ihr einen Blick zu. »Und bringt den Jungen mit.«
    Wendra sah Penit verzweifelt an, der ihren Blick mit entsetzter Miene erwiderte. Er umfasste ihre Hand, und gemeinsam schoben sie sich langsam durch die Tür. Wendra beschirmte die Augen vor dem hellen Sonnenlicht, als sie zögerlich auf Jastail zuging und darauf achtete, den Wegelagerer zwischen sich und den Stilletreuen zu halten. Sie sah abschätzige Kälte in den plumpen Zügen der Bar’dyn, deren Aufmerksamkeit sich von ihr auf Penit und wieder zurück verlagerte.
    »Habe ich es euch nicht gesagt?«, fragte Jastail in selbstsicherem, zufriedenem Ton. Er sah sich nach Wendra um und wies mit gespreizten Fingern auf sie, wie um seine Kundschaft einzuladen, sie näher zu begutachten. »Und das ist der Grund dafür, dass ich diesen Preis verlange.«
    Die Bar’dyn sagten zunächst nichts, sondern musterten Wendra und den Jungen noch einmal mit gefühllosem Blick.
    »Vielleicht nehmen wir sie einfach mit«, sagte der vorderste Stilletreue dann gelassen.
    »Ach, Etromney, du stellst meine Geduld mit dieser unnötigen Litanei bei jedem unserer Treffen auf eine harte Probe.« Jastail wandte den Bar’dyn den Rücken zu und schritt hinter Wendra und Penit. »Du wendest dich an mich, weil ich Ware liefere, die niemand sonst auftreiben kann.«
    »Nicht jedes Mal«, sagte der Bar’dyn spitz.
    »Vielleicht«, räumte Jastail unverdrossen ein. »Aber ich habe Zugang zu« – er sah Wendra an und schien seine Worte zu ändern – »Kreisen, die dem bloßen Fußvolk verschlossen sind. Aber das weißt du alles; ich habe dir meine Verbindungen schon viele Male erläutert. Warum beginnst du also mit Drohungen?«
    Die Miene des Bar’dyn wandelte sich nicht, sondern blieb vollkommen ausdruckslos. »Die Zeiten ändern sich.« Der Bar’dyn hielt inne und reckte die fleischige Nase in die Luft, als könnte er wittern, was er beschrieb. Wendra hielt still und spürte den Nachhall der tiefen Stimme des Wesens genauso sehr, wie sie ihn hörte, als würde eine einzelne, dicke Saite mit einem Bogen angestrichen.
    »Noch mehr Drohungen?«, fragte Jastail.
    »Nein«, antwortete Etromney. »Bald wird keine Notwendigkeit mehr bestehen, sich hier zu treffen – keine Notwendigkeit mehr, auf irgendeinen Händler oder Straßenräuber zurückzugreifen.« Der Bar’dyn schien die Stirn zu runzeln, aber die Falten seiner welligen Haut verschoben sich kaum. »Du bist ein Gräuel, Mensch, erbärmlich in deinem Zweiten Erbe, und noch schlimmer, da du deinesgleichen verrätst. Mir wird bei deinem Anblick übel.«
    Jastail ließ ein seltsames Lächeln über sein Gesicht huschen. »Was verstehst du schon von Menschen und Gräueln, abgesehen von dem, das du in dem Trog widergespiegelt siehst, aus dem du trinkst?«
    Das graue Gesicht des Bar’dyn nahm wieder seinen unerschütterlichen Ausdruck an. »Ist der Junge ihrer?«, fragte Etromney.
    »Nein«, sagte Jastail, »aber was macht das schon? Sie ist noch in der Lage, sich fortzupflanzen.«
    »Kannst du beweisen, dass ihr Schoß nicht unfruchtbar ist?«, fuhr der Bar’dyn fort. »Und was ist mit …«
    Jastail riss gewaltsam Wendras Kleid hoch und entblößte ihren Bauch und ihre Hüften. »Sieh doch selbst«, sagte er hitzig und zeigte auf die Schwangerschaftsstreifen, die Wendras Haut aufwies. »Das sind die Male einer Frau, die noch vor kurzem ein Kind getragen hat. Jetzt hör auf mit den Anklagen und dem Unglauben! Sie wird deinen Zwecken schon gut genug dienen. Und das Kind ist reine Forda

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