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Das Gift der Drachen Drachen3

Das Gift der Drachen Drachen3

Titel: Das Gift der Drachen Drachen3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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Die Schüler von Drachenmeistern setzen sie ein, wenn sie in der Arena gegeneinander kämpfen. Ich werde sie jetzt wiederholen, langsam, und dann könnt ihr es mit mir aufnehmen. Wenn ihr keine Angst habt.« Ich deutete auf einen großen Mann mit einem dicken Bauch, der aussah, als würde er sich so langsam wie Getreideschleim bewegen und eher sterben, als zuzugeben, vor einer Frau Angst zu haben.
    Alle waren von meiner Rede verblüfft. Müßige Zuschauer erwarten nicht, in das Drama hineingezogen zu werden, das sie ansehen. Und sie wollen es auch nicht. Ich hatte sie überrumpelt, vor allem, weil ich eine Frau war, zudem noch eine, die kämpfte. Sie starrten mich mehrere Herzschläge lang an. Einige drehten sich hastig weg, als hätte ich etwas Beschämendes getan. Der Mann, auf den ich gezeigt hatte, wirkte verwirrt. Sollte er gehen oder bleiben? Warum er? Was ging hier vor?
    Alliak hätte dem Mann auf diese unverbindliche Weise zunicken können, wie Männer das oft untereinander tun, aber er stand einfach nur da und blicke finster drein. Er hatte sich nur bereiterklärt, mitzumachen, weil Tansan ihn nachdrücklich dazu angehalten hatte und wohl auch, nehme ich an, um Gelegenheit zu haben, mir Prügel zu verabreichen.
    Ich hob den Stock und bedeutete ihm mit einem Nicken, mich erneut anzugreifen. Er wirkte verstimmt und gehorchte mit etwas mehr Eifer, als nötig war.
    Einige Zuschauer gingen weg. Die meisten anderen wichen zwar ein Stück zurück, sahen aber weiter zu. Sie hielten so weit Abstand, dass sie schnell verschwinden konnten, falls sie wollten. Aber Alliak und ich boten eine Ablenkung, waren Stoff für eine gute Geschichte, die man später weitererzählen konnte. Rishi wurde nicht oft Unterhaltung geboten, warum also sollten sie sie versäumen?
    Es versammelten sich immer mehr Jungen und Männer um uns, die von dem Menschenauflauf angezogen wurden.
    Je größer die Menge wurde, desto mehr verwandelten sich Alliaks Angriffe von einem gespielten Kampf in eine echte Auseinandersetzung. Ich musste ihn mehrmals anbrüllen, aufzuhören, damit ich der Menge erklären konnte, welche Position genau ein Bein einnehmen sollte, wie die Stellung des Körpers war, wie man seine Lenden, wie man sein Herz schützte. Er hielt immer nur unwillig inne. Das nächste Mal würde ich Piah als Übungspartner nehmen.
    Die Menge wuchs immer mehr an.
    Als ich schließlich den auserwählten Zuschauer in das von den Fackeln beleuchtete Viereck zog, musste ich diejenigen, die ganz vorn standen, bitten, sich hinzuhocken, damit die weiter hinten auch etwas sehen konnten. Mit der wachsenden Größe der Menge war auch die Akzeptanz dieses Spektakels gekommen. Der große Kerl trat breitbeinig wie ein großer Kämpfer in das Licht und ließ unter dem Johlen der Zuschauer seine Muskeln spielen.
    Ich nahm mehrere harte Schläge hin, denen ich leicht hätte ausweichen können, und die Menge johlte und lachte. Die restlichen Schläge allerdings parierte ich oder wich ihnen aus, weil der Mann mich mit seinen kräftigen Armen leicht hätte verkrüppeln können. Er kämpfte wacker, mit viel Herz, aber wenig Technik.
    Als ich genug hatte, schlug ich ihm die Beine unter dem Körper weg, und die Menge johlte gutmütig. Ich verbeugte mich vor meinem Gegner und blieb in dieser Position stehen, während er sich keuchend aufrichtete. Nach kurzer Überlegung beschloss er, die Lage gelassen zu nehmen, grinste und erwiderte meine Verbeugung übertrieben höflich. Als er in die Menge zurücktrat, schlugen ihm mehrere Männer aufmunternd auf die Schultern.
    » Zahi hawass Merensen .« Ich hob meine Stimme, damit mich alle hören konnten. Die Zuschauer waren fast alle Jungen und Männer, allesamt Rishi, freie Brut-Leibeigene, aber ganz hinten drängten sich auch einige Frauen und junge Mädchen. Schließlich beruhigten sich die Leute und warteten darauf, dass ich fortfuhr. » Zahi hawass Merensen: Wasser, das über eine Stromschnelle rauscht. Diese Worte bestehen aus sieben Hieroglyphen, von denen die erste Wasser bedeutet.«
    Ich näherte mich einer der blakenden Fackeln. An ihrem Fuß lagen mehrere Klumpen Holzkohle. Ich bückte mich, hob eine auf und schrieb das Zeichen für Wasser an die Wand des nächstgelegenen Gebäudes: Drei parallele, gewellte Linien.
    Einen Moment herrschte Staunen in der Menge, dem rasch Furcht folgte. Der Imperator hatte allen Djimbi verboten, Lesen und Schreiben zu lernen. Darauf stand die Todesstrafe durch Enthauptung.
    Mit

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