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Das Gift der Drachen Drachen3

Das Gift der Drachen Drachen3

Titel: Das Gift der Drachen Drachen3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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Menschen, die sich gegen eine Tonne totes Gewicht stemmten. Nächte des Schlafs auf einer rauen Grasmatte neben einem glühenden Feuer.
    Die tägliche Schufterei des Brutlebens lief weiter, neben dem Aufruhr, mit dem die Brutstätte sich gegen einen möglichen Angriff wappnete. Während die Gebäude der Tempelanlage systematisch geplündert und die Güter verteilt wurden und während Hacken die verbrannte Erde am Morgen und Abend bearbeiteten, erlebte der alte Brennofen von Xxamer Zu eine Aktivität, die er seit einem halben Jahrhundert nicht mehr gesehen hatte. Töpfe, juwelenbesetzte Schalen und Metallgegenstände aller Art, die einst den Bayen gehört hatten, wanderten von der Straße der Bayen in den Ofen, wurden geschmolzen und dann zu primitiven Schwertern geschmiedet, während Frauen gebaren, Kranke und Alte starben und Ghepp seinen Bruder mit Briefen hinhielt, während Malaban Bri und seine Verbündeten mit den Anführern der Myazedo hinter verschlossenen Türen Pläne schmiedeten.
    Meine Arme, die eine Axt schwangen. Der Geruch von Schweiß. Mein glühendes Verlangen nach Gift, das ich verzweifelt tief in mir vergrub.
    Eines Abends tauchte Piah wieder auf, kaum eine Woche, nachdem ich mich zu den Holzfällern geschlagen hatte. Ich saß allein, lutschte einen bitteren Slii-Kern und dachte über das nach, was ich am nächsten Morgen vorhatte. Ich wollte mein Volk unterrichten. Ich würde jede Nacht in einem anderen Teil der Brutstätte Vorträge halten, und ich würde mit den Rishi beginnen. Ich war so in meine Gedanken vertieft, dass ich nicht bemerkte, wie Piah zwischen den Rishi-Gruppen umherwanderte, die auf dem kahlen Hügel spielten und plauderten, bis er schließlich unmittelbar vor mir stehen blieb.
    Sein Kehlkopf hüfte, als er mich angrinste. »Es gibt Neuigkeiten, heho!«
    »Von wem?«, fragte ich ihn rasch.
    »Vom Großen Aufstand, wovon sonst?« Er wirkte sehr zufrieden mit sich.
    Dann ließ er sich vor mir in den Staub sinken, rupfte einen trockenen Grashalm ab und schob ihn sich zwischen die Lippen. »Es wurden Delegierte nach Ordipti geschickt, in den Regierungsbezirk des Tals der Tiger im Osten. Offenbar ist die Brutstätte Ordipti für ihren Hass auf den Imperator berüchtigt. Man hat ihnen geraten, Kwano-Schlangen zu sammeln und Lagerfeuer in ihren Kokonlagerhäusern zu entfachen, damit auch dort Drachenbullen aus den fruchtbaren Kokons schlüpfen können. Unser Geheimnis wurde weitergegeben, heho!«
    Eifersucht und Wut flammten in mir auf. Mein Geheimnis war an andere verraten worden? Mein Geheimnis? Doch beinahe augenblicklich erlosch diese primitive Reaktion unter einer Flut kalter Vernunft. Wir brauchten Verbündete, und wir brauchten Bullen. Gab es einen besseren Weg, beides zu bekommen, als indem wir den Zirkel der Stärke ausweiteten und jene darin einschlossen, die sich bereits der Herrschaft des Imperators widersetzten?
    »Es gibt noch mehr Neuigkeiten.« Piah genoss nicht nur meine Aufmerksamkeit, sondern auch die derjenigen, die in Hörweite saßen. Er hob die Stimme, während der Grashalm in seinem Mund auf und ab wippte. »Fünf Handelsschiffe des Archipels wurden in dieser Woche in Lireh versenkt, und ein Trockensalz-Lagerhaus, das einem Bayen vom Archipel gehörte, wurde bis auf die Grundmauern niedergebrannt. In derselben Nacht wurde ein Tempelverlies gesprengt, nachdem alle Gefangenen daraus befreit waren.«
    »Und Chinion? Hat er seine Myazedo - Lager mobilisiert? Was ist mit Ghepp? Hat Kratt von ihm bereits verlangt, ihm Xxamer Zu zu übergeben?«
    »Kratt hat anderswo zu tun, dank Chinion.« Piah sah aus, als würde er vor Befriedigung gleich platzen. »Der Tempel hat Kratt nach Südwesten befohlen, zur Brutstätte Bashinn.«
    »Bashinn?«
    »Chinions Rebellen haben Bashinn angegriffen, die Drachenjünger getötet, die Stallungen niedergebrannt und die meisten Reittiere befreit. Es war ein Blutbad, heho! Dasselbe haben sie in Brut Maht getan, mit einem entscheidenden Unterschied, allerdings.«
    Er wartete. Ich wartete. Die anderen hörten auf zu spielen und zu reden. Alle lauschten und warteten. Piah genoss diesen Moment, so lange er konnte.
    Leider hatte ich nie genug Geduld für solche dramatischen Inszenierungen.
    »Bei der Liebe der Schwingen, Piah, sag es uns einfach!«, fuhr ich ihn an.
    Er grinste über das ganze Gesicht, und der Grashalm fiel zu Boden.
    »Die Rebellen haben Maht gestohlen.«
    Ich wagte es, das folgende Schweigen zu brechen. »Maht, den Bullen?

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