Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gift der Drachen Drachen3

Das Gift der Drachen Drachen3

Titel: Das Gift der Drachen Drachen3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
Vom Netzwerk:
den Rat der Sieben entsendet haben, wurden nur verhöhnt. Jetzt steht die Schlacht unmittelbar bevor.«
    Ich hätte am liebsten geschrien und mir die Haare gerauft, gewiss, aber was im Namen des Einen Drachen erwartete sie jetzt von mir? Was sollte ich tun?
    Das hier war meine Brutstätte. Es war mein Volk! Es war meine Rebellion, und ich hatte einen schrecklichen, verheerenden Fehler gemacht, als ich all meine Energien darauf konzentriert hatte, die Rishi zu unterweisen, und mich darauf verlassen hatte, dass der große, geheimnisvolle Chinion, eine Klauevoll Djimbi-Ältester, die an politische Ränke nicht gewöhnt waren, und der Rat der Sieben, die Anführer des Großen Aufstandes, sich auf den möglichen Angriff des Himmelswächters vorbereiteten.
    Keine Halbheiten.
    »Also gut«, erwiderte ich grimmig. »Ich … ich werde … ich werde irgendetwas unternehmen.«
    »Und was?«
    »Das weiß ich noch nicht!«, schrie ich. »Lass mich nachdenken!«
    »Geh zur Tempelanlage. Nimm Savga und Agawan mit.« Das war ein Befehl. Ihre Miene duldete keinerlei Widerspruch. »Behalt sie dort bei dir, abseits von der Front.«
    Ich nickte, während sich meine Gedanken überschlugen. »Ich suche Malaban.«
    »Dann geh. Möge der Drache dir Kraft schenken.« Sie drehte sich um und lief los. Ihre langen Schenkel glänzten in der Sonne. Die Miene, mit der Savga ihrer Mutter hinterhersah, zerriss mir fast das Herz.
    Doch es war keine Zeit für Gefühle. Ich hatte meine Tage und Nächte damit vergeudet, mich nur auf meine Bedürfnisse zu konzentrieren, statt in größeren Zusammenhängen zu denken. Es wurde Zeit, über den Tellerrand hinauszublicken.
    Ich schnappte mir Savgas Hand und machte mich eiligst auf den Weg zum Zentrum der Brutstätte. Durch Flüche und bloße Willenskraft gelang es mir schließlich, Malaban Bri in der hektischen Betriebsamkeit der Tempelanlage zu finden, die einst das Reich von Xxamer Zus Drachenjüngern gewesen war. Der massige Mann blickte von einem Schreiben hoch, als ich in seinen Arbeitsraum stürmte. Er betrachtete mich argwöhnisch, während hinter mir Boten, Bayen und Befehlshaber durch den Flur rannten. Ich schloss die Tür. Savga drückte sich an mich, Agawan auf dem Rücken. Der kleine Junge hatte die Augen weit aufgerissen.
    »Wie bist du denn hier reingekommen?«, knurrte er. »Vergiss es, wir haben keine Zeit für so was. Was willst du?«
    Ich hatte ihn seit der Nacht, in der ich den Geist meiner Mutter aus Xxamer Zu verbannt hatte, nicht mehr gesehen. Damals hatte er die Übergabe unseres ersten jungen Drachenbullen und eines Jährlings an die Kwembibi Shafwai überwacht. Aber ich wusste, dass nur sein Bericht von dieser Nacht meine Auslieferung an Kratt verhindert hatte.
    »Ich möchte wissen, welche Vorbereitungen ihr getroffen habt, um uns gegen den Himmelswächter zu schützen.« Angriffslustig reckte ich mein Kinn vor.
    Er fluchte leise und warf einen sehnsüchtigen Blick auf seinen mit Schriftstücken übersäten Schreibtisch.
    »Ihr habt euch nicht mit den Djimbi-Ältesten beraten, die wir euch geschickt haben! Malaban, du weißt doch, womit wir es zu tun haben. Du selbst hast es mit angesehen …«
    »Ich bin nicht im Rat der Sieben, Zarq, ich berate sie nur. Kein Bayen außer mir hat gesehen, was sich in dieser Nacht zugetragen hat. Nach Meinung des Rates hat das Gerede über Himmelswächter und weitere anderweltliche Wesen nichts mit dem Krieg hier in diesem Reich zu tun.«
    »Er ist der Krieg! Unsere Brandsätze sind nichts im Vergleich zur Macht des Himmelswächters!«
    »Zarq, du verstehst das nicht! Der Rat, vor dem du gestanden hast, muss sich einem anderen verantworten, einem Höheren …«
    »Bring mich zu ihm.«
    »Das geht nicht.«
    »Sofort!«
    Einen Moment wirkte er wie eine Beute, die von einem Raubvogel, Hunden und Jägern gleichzeitig verfolgt wird. Dann nickte er brüsk und kam hinter seinem Schreibtisch hervor.
    Savga und ich folgten ihm auf dem Fuß aus seinem Büro.
     
    Sieben Männer, deren Rang, Namen und Herkunft mir nicht bekannt waren, musterten mich aufmerksam.
    Es waren große Männer, und ich meine groß in jeder Hinsicht. Körpergröße, Selbstbewusstsein, Erfahrung, Einfluss, Vermögen und Intelligenz. In ihren Händen wurden Stifte zu Waffen, und das Metall ihrer Münzen war schärfer als der Stahl von Klingen. Sie sponnen ein unzerreißbares Netz zwischen ausländischen Immigranten, malacaritischen Politikern, den Wohlhabenden wie auch den Unzufriedenen.

Weitere Kostenlose Bücher